Diese Investitionspläne haben kleine und mittlere Unternehmen aktuell

Wirtschaft 4 min Lesedauer 01.08.2022
Ein Bauarbeiter hält seinen Helm in der Hand

Investitionen sind ein Muss, wenn Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben wollen. Doch viele kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland zeigen sich da offenbar derzeit eher zurückhaltend.

Das jedenfalls geht aus einer im Juli 2022 veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter rund 2.300 befragten Unternehmen hervor. „Die Investitionserwartungen haben sich empfindlich zurückgebildet“, so die IW-Fachleute. Gründe für diese Entwicklung sind laut der Studie: 

  • Folgen des Kriegs in der Ukraine 
  • Hohe Energiepreise 
  • Schlechte Auftragslage bei der Industrie 
  • Wenig Konsum 
     

Zwar sei das Investitionsklima ungeachtet der hohen Verunsicherungen infolge des Kriegs weiter positiv, „aber erheblich abgekühlt“. Derzeit erwarteten 36% der Unternehmen Investitionen in höherem Umfang als 2021, ein Viertel der Firmen rechnet jedoch mit weniger Ausgaben. „Damit wird die im Gefolge der Corona-Pandemie entstandene Investitionslücke im Jahr 2022 wohl nicht geschlossen.“ 

Investitionsquote von deutschen Unternehmen seit Jahren eher niedrig

Die Investitionsquote von Deutschlands kleineren und mittleren Unternehmen ist seit Jahren eher niedrig. Die Corona-Krise hat Expertinnen und Experten zufolge diesen seit längerer Zeit sichtbaren Trend noch einmal verstärkt. Die (Neu-)Investitionen von Unternehmen sanken 2020 um rund 7% auf insgesamt 173 Milliarden Euro, wie aus dem im November 2021 veröffentlichten repräsentativen KfW-Mittelstandspanel hervorgeht. 

Investitionen in Digitalisierung – wichtiger denn je

Doch gerade die Corona-Krise hat auch gezeigt: Investitionen in Digitalisierung sind wichtig – und Unternehmen wollen hier Gas geben. Dem im April 2022 veröffentlichten „E-Recovery Report“ zufolge wollen Unternehmen Investitionen in  

  • Clouds 
  • digitale Lieferketten und in 
  • automatisierte Finanzprozesse stecken. 


Der „E-Recovery Report“ stammt von Proactis, einem Beratungsspezialisten für Ausgabenmanagement. Für die Studie waren im Dezember 2021 Entscheidungsträger in über 1.300 Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden befragt worden. 

Dem Report zufolge betragen die Investitionen in Digitalisierung bei deutschen Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr rund 234 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag die Summe bei gerade einmal rund 40 Milliarden Euro. 

Hohe Investitionen von Unternehmen in Klimaschutz

Neben Investitionen in Digitalisierung gibt es aber noch einen weiteren wichtigen Trend: Um ihren Fortbestand und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, investieren immer mehr Unternehmen in den Klimaschutz. Dem KfW-Mittelstandspanel zufolge haben allein im Jahr 2020 rund 460.000 Unternehmen insgesamt 22 Milliarden Euro in Vorhaben gesteckt, die auch dem Klimaschutz dienen.  

Übrigens: Nach dem Mittelstandspanel, das im Dezember 2021 veröffentlicht wurde, planen zudem drei von zehn Unternehmen, verstärkt in Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren. Investitionsziele hierbei: Zum einen die Wettbewerbsfähigkeit sichern, zum anderen die Krisenfestigkeit gegenüber Klimaphänomen erhöhen. 

Gründe für Investitionen gibt es viele 

Ein Unternehmen hatte ein Jahr mit besonders viel Gewinn? Das kann ein Anlass sein, beispielsweise den Fuhrpark auf E-Fahrzeuge umzurüsten oder leistungsfähigere Rechner anzuschaffen. Weitere Investitionsanlässe sind beispielsweise Ausgaben, um die Produktionsanlagen effektiver zu machen, oder die Anschaffung neuer Maschinen, um betriebsinterne Kosten zu senken. 

Das sind laut KfW-Mittelstandspanel die wichtigsten Investitionsziele

#Digitalisierung: Rund 50% der Unternehmen wollen in die Digitalisierung investieren. 

#Ersatzinvestitionen: Rund 48% der Firmen planen Ersatzinvestitionen für den Austausch von Maschinen und Anlagen. 

#Kostensenkung: Investitionen, um die Kosten zu senken, planen 45% der Betriebe. 

#Erweiterungsinvestitionen: 43% der Unternehmen haben Erweiterungsinvestitionen im Fokus, also beispielsweise Investitionen, um die Produktionskapazität auszuweiten. 

Investition und Finanzierung

Bestehende Rücklagen nutzen oder einen Kredit aufnehmen – so lassen sich Investitionen von Unternehmen finanzieren. Zum Beispiel geeignet: der ING Firmenkredit.

Die Bundesregierung unterstützt kleine und mittlere Unternehmen mit Förderprogrammen. Über eine Förderdatenbankkönnen Sie gezielt suchen. Daneben bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Förderberatung

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