Etabliert, aber noch nicht im Netz? So starten Sie Ihren Onlineshop

Digitales 4 min Lesedauer 14.03.2023
Im Schaufenster eines Geschäfts hängt ein Schild mit dem Schriftzug "Open"

Onlineshopping boomt. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat das Einkaufen im Netz in den vergangenen Jahren einen großen Schub erfahren. 2021 haben in Europa laut statistischem Bundesamt fast drei Viertel der Internet-User zwischen 16 und 74 online eingekauft. Haben Sie mit Ihrem Unternehmen Produkte, die sich auch online vertreiben lassen? Dann nichts wie los.

Eigener Onlineshop oder über bestehende Plattformen verkaufen?

Für den Einstieg ins Online-Business gibt es vor allem zwei Möglichkeiten: Einen eigenen Onlineshop oder den Verkauf über bestehende Plattformen wie Amazon oder eBay. Natürlich können Sie auch beide Wege kombinieren. Wer sich für den Verkauf über existierende Plattformen entscheidet, der muss einen Teil der Erlöse an die Betreiber abgeben: entweder pro Transaktion oder per Monatsgebühr. Da die Konditionen aber variieren, lohnt es sich, für die Details direkt mit den Plattformen Kontakt aufzunehmen.

Baukastenprinzip versus eigenes Shopsystem

Wer sich für einen eigenen Webshop entscheidet, kann diesen entweder von der Pike auf selbst gestalten (lassen) oder ein Baukastensystem nutzen.

Das müssen Sie über das Baukastenprinzip wissen:

  • Die Shop-Baukästen sind vor allen für kleinere Unternehmen sinnvoll, die nur verhältnismäßig wenige Waren anbieten und wenig Kapital haben.
  • Anbieter wie Strato, Jimdo, 1&1 oder Shopify bieten dazu verschiedene Module und Mietmodelle.  
  • Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie benötigen keine Programmierkenntnisse und können Ihren Shop selbst innerhalb eines gesetzten Layouts gestalten.
  • Auch nötige Änderungen und Anpassungen können Sie selbst vornehmen, ohne zusätzliche Kosten.
  • Die Nachteile: Die Zahlungsverfahren sind oft eingeschränkt, die Such- und Filterfunktionen der Shops liefern manchmal ungenügende Ergebnisse und die Designfunktionen sind limitiert.

So erstellen Sie individuelle Shops:

  • Ein eigenes professionelles Shopsystem hat gleich mehrere Vorteile: frei gestaltbares Design, eine große Auswahl an Zahlungsverfahren und die Möglichkeit, fast alle Funktionen zu individualisieren.
  • Wer das nötige technische Know-how hat oder jemanden beauftragen möchte, kann seinen Onlineshop auf Basis von kostenloser OpenSource-Software komplett selbst gestalten (lassen). Die IHK München und Oberbayern etwa hat hier eine Linksammlung zusammengestellt.
  • Daneben gibt es Shop-Software zu kaufen – hier liegen zwar die Anfangskosten deutlich höher als bei den Baukastensystemen, langfristig kann sich der Kauf einer solchen Software aber durchaus lohnen.
  • Nicht zuletzt kann auch von Beginn an eine Agentur mit dem Aufbau des Shops beauftragt werden.

Und was ist sonst noch wichtig für den eigenen Onlineshop?

  • Rechtsrahmen beachten: „Alle, die ein Online-Business aufbauen, müssen sich zwingend mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen vertraut machen“, betont Ulrike Regele von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin. Dazu gehören etwa ein vollständig und rechtssicher formuliertes Impressum, korrekte Widerrufsfristen, vollständige AGB und die korrekte Angabe von Preise, Versandkosten und Lieferzeiten. Verwenden Sie Bilder, muss das Urheberrecht geklärt sein. Die IHK bietet dazu kostenlose Rechtstipps für Shop-Betreibende in spe an.
  • Bezahlmethoden festlegen: Möglich sind beispielsweise PayPal, Vorkasse, per Rechnung, Kreditkarte oder per Lastschrift. Doch Vorsicht: Nicht alle Shopsysteme haben eine Schnittstelle zu den entsprechenden Zahlungsanbietern. Auch fallen deren Konditionen sehr unterschiedlich aus.
  • Umgang mit Retrouren bestimmen: „Klären Sie auch im Vorfeld, was mit Retouren passieren soll“, rät ein Sprecher der Handelskammer Hamburg. Können Sie sie wieder ins Regal stellen oder müssen Sie sie entsorgen? Wer zahlt das Porto im Fall von Retouren – Sie oder die Kundschaft?
  • Warenversand festlegen: Damit der Versand nicht zu teuer wird, sollten Sie bei mehreren Paketdiensten die Konditionen erfragen und das Versandmaterial möglichst günstig einkaufen. Ein Tipp: Schließen Sie sich mit mehreren Händlern zusammen und ordern Sie das Verpackungsmaterial in größeren Mengen mit Rabatt. Und vergessen Sie nicht: Wer einen Versandhandel betreibt, muss die Verpackungen laut Verpackungsverordnung lizenzieren.
  • Auf den Shop aufmerksam machen: Schöne Bilder, informative Texte zu den Produkten und einfache Menüführung sorgen dafür, dass Ihre Kundinnen und Kunden gerne Ihren Onlineshop besuchen und auf den Kaufbutton drücken. 

Zwei letzte Tipps auf dem Weg zum Onlineshop

  1. Auch Konkurrenz kann inspirieren! Schauen Sie, wie sich Unternehmen mit einem ähnlichen Kerngeschäft online präsentieren und wo sie ihre Waren verkaufen. Auch später gilt: Beobachten Sie genau die Wettbewerbssituation. Wer regelmäßig den Markt analysiert, sorgt dafür, langfristig erfolgreich zu sein.
  2. Für die Finanzierung Ihres Onlineshops: Fragen Sie einen Firmenkredit bei uns an.

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