So rüsten Sie Ihr Unternehmen mit eigenem Solarstrom aus
Die hohen Strompreise bereiten derzeit vielen Unternehmen Kopfzerbrechen. Das gilt vor allem, aber nicht nur, für Firmen im produzierenden Gewerbe. Das kann aber auch der perfekte Moment sein, um über eine Solarstromanlage nachzudenken – und dadurch Kosten zu sparen und sein Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.
„Eine PV-Anlage ist für jedes Unternehmen interessant, das Strom zwischen 8 und 18 Uhr benötigt“, sagt Thomas Seltmann vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Berlin. Das nämlich ist die Zeit am Tag, in der die Sonne scheint: Es wird Solarstrom erzeugt, der direkt nutzbar ist.
- Wichtig zu wissen: „Solarenergie kann die Versorgung aus dem Netz nicht vollständig ersetzen“, erklärt Seltmann. Denn eine Vollversorgung ist mit einer PV-Anlage in der Regel nicht möglich. Wie viel Solarstrom erzeugt wird, hängt unter anderem vom Wetter, von der Tageszeit und von der Lage der PV-Anlage ab.
Wenn die PV-Anlage mehr Solarstrom erzeugt als nötig
Es gibt also bessere und schlechtere Tage für die Solarstromerzeugung. An guten Tagen kann es zu Überschüssen kommen – es steht dem Unternehmen über die eigene PV-Anlage mehr Solarstrom zur Verfügung, als beispielsweise für die Nutzung von Maschinen und elektrischen Geräten nötig ist. Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
- Zu viel produzierter Strom lässt sich in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Dafür erhält das Unternehmen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) eine sogenannte Einspeisevergütung. Der Strom kann auch direkt vermarktet werden.
- Überschüsse können sich Unternehmen auch mit einem in der PV-Anlage integrierten Stromspeicher für einen späteren Zeitpunkt sichern und so Sonnenenergie vom Tag auch nachts nutzen. Außerdem können Batteriespeicher die Versorgung noch sicherer machen und Lastspitzen beim Strombezug aus dem Netz verringern, was zusätzlich Kosten einspart.
Das sind die Vorteile einer PV-Anlage
Mit einer PV-Anlage können Sie Stromkosten einsparen und zusätzliche Einnahmen erwirtschaften, wenn Sie zu viel produzierten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Daneben winken weitere Vorteile:
- Autonomie: Sie machen sich zumindest ein bisschen unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz – auch falls es zu einem Stromausfall kommt – und den am Markt vorherrschenden Preisen.
- Sie sorgen für mehr Klimaschutz, da Ihre PV-Anlage Strom emissionsfrei erzeugt.
- Ihr klimabewusstes Handeln lässt sich gut kommunizieren – Sie präsentieren sich als Unternehmen, das umweltbewusst und damit zukunftsorientiert ist.
Der Weg zur eigenen PV-Anlage – so gehen Sie vor
Ermitteln Sie mithilfe eines Energieberaters oder einer Energieberaterin über eine sogenannte Lastganganalyse, wie hoch der Strombedarf Ihres Unternehmens über den Tag und über das Jahr ist. An den Ergebnissen dieser Analyse sollte sich die Größe der PV-Anlage orientieren. Weitere Schritte:
- Lassen Sie professionell prüfen, ob sich das Dach oder die Fassade des Firmengebäudes für eine PV-Anlage eignet.
- Klären Sie, wie es mit der Sonneneinstrahlung und einer damit einhergehenden Solarstromerzeugung in Ihrer Region aussieht. Immer mehr Bundesländer stellen online Solarkataster zur Verfügung. Geben Sie im Internet die Suchbegriffe „Solarkataster“ und den Namen Ihres Bundeslandes ein.
- Erkundigen Sie sich beim örtlichen Bauamt, ob Sie für die Installation eine Baugenehmigung benötigen.
- Ist alles geklärt, kann es mit der Suche nach einem Anbieter losgehen.
- Der Fachbetrieb, der die Anlage installiert, meldet diese vor der Montage beim Netzbetreiber an.
- In der Regel kümmert sich der Fachbetrieb auch darum, die PV-Anlage nach der Installation im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden.
- Informieren Sie das Finanzamt über die Installation Ihrer PV-Anlage. Falls Sie Strom ins öffentliche Netz einspeisen, müssen Sie mögliche Gewinne versteuern. Der Fiskus zieht dabei immer die Kosten und die Abschreibung von den Einnahmen ab.
Was die Umrüstung auf Solarstrom kostet
Wie hoch die Anschaffungskosten im Einzelnen sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Sie können die Kosten aber in wenigen Schritten mit einem Rechner ermitteln. Auch bei einer PV-Anlage lohnt sich ein Preisvergleich.
Und die Finanzierung einer Solarstromanlage? Da kann ein ING Firmenkredit helfen.