Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Umwidmung von Coronaschulden zieht immer weitere Kreise. Nach 60 Milliarden Euro, die im ursprünglich 211,8 Milliarden Euro schweren Klima- und Transformationsfonds fehlen, sollen nun auch 20 Milliarden Euro an geplanten Ausgaben für 2024 im Wirtschaftsstabilisierungsfonds betroffen sein, u.a. für die Finanzierung der Energiepreisbremse. Zudem hat die Opposition angekündigt, auch andere „Sondervermögen“ juristisch untersuchen zu lassen. Zumindest für dieses Jahr gab es dann doch noch eine kurzfristige Lösung in Form eines Nachtragshaushalts und der Aussetzung der Schuldenbremse. Aber solange die rechtlichen Auswirkungen des Urteils auf die Ausgabenlage nicht abschließend geklärt sind, bleibt die Frage, wie neue Projekte, zugesagte Subventionen und Politikvorhaben finanziert werden sollen, ein großes Rätsel. Auch der Haushalt für das Jahr 2024 wurde erstmal ausgesetzt und könnte tatsächlich erst im nächsten Jahr finalisiert werden. Ein Urteil, das zur Unzeit kommt.
Plötzlich fehlen 60 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds. Was das für die grüne Transformation, das Strompreispaket und die Daseinsberechtigung der Schuldenbremse bedeutet, erläutert Carsten Brzeski im Gespräch mit Inga Fechner. Außerdem: Warum die sich abzeichnende zarte Bodenbildung nicht gleichbedeutend mit starkem wirtschaftlichem Wachstum ist und wie die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA und China zu interpretieren sind.
Mit dem in der nächsten Woche anstehenden Black Friday, der für viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Zeit zum Weihnachtsshoppen einläutet, steht dem Einzelhandel normalerweise eine der absatzstärksten Zeiten des Jahres bevor. Aktuell scheint Vorsichtssparen allerdings über Konsumfreude zu gehen – weder für den Einzelhandel noch für die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen sind das gute Nachrichten.
Unser englischsprachiges Chart Book visualisiert sowohl die Schwachstellen der deutschen Wirtschaft als auch die Chancen und Herausforderungen der Zukunft in rund 85 aussagekräftigen Charts.
Ob Auftragseingänge oder Produktion in der deutschen Industrie, Einzelhandelsumsätze in der Eurozone oder Konsumentenkredite in den USA: die wirtschaftliche Dynamik bleibt schwach. Franziska Biehl und Inga Fechner geben ihre Einschätzung zum aktuellen Marktgeschehen und werfen einen Blick auf die kommende Woche, in der das Treffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) ein Highlight darstellt. Außerdem: Was das aktuelle Jahresgutachten des Sachverständigenrats parat hält.
Der 30. Geburtstag ist etwas ganz Besonderes, markiert er den Umbruch zwischen Jung und Alt. Während sich die einen vor dem Meilensteinjahr fürchten, freuen sich die anderen auf den Eintritt in ein weises, verantwortungsbewusstes und reifes Leben. Nächste Woche wird auf der internationalen Bühne dieser Meilenstein in San Francisco gefeiert, steht doch das 30. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft, APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation), an. Ein wenig Kopfzerbrechen dürfte der Jahrestag der APEC angesichts der zahlreichen Krisenherde – auch unter den eigenen Mitgliedern – jedoch schon bereiten, auch wenn die Wirtschaftsgemeinschaft seit ihrer Gründung beeindruckende Zahlen vorweisen kann.
Die großen Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks haben eine neue Phase des Zinserhöhungszyklus eingeläutet: „Hoch für länger“. Im Gegensatz zur EZB, deren vorsichtiger Ton zu Wochenbeginn durch schwache Wachstumszahlen und Disinflation verstärkt wurde, klang die US-amerikanische Zentralbank, die Fed, in dieser Woche allerdings regelrecht hawkish. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, warum die US-Währungshüter sich das falkenhafte Auftreten zwar durchaus leisten können, es damit aber auch schnell vorbei sein könnte.
Mit einem vorläufigen Wert von 3,8 Prozent bezifferte das Statistische Bundesamt am Montag dieser Woche die Steigerungsrate der Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit liegt die Inflationsrate so niedrig wie zuletzt im August 2021, nachdem sie zwischenzeitlich auf fast 9 Prozent geklettert war.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Seit Juli 2022 hat die Europäische Zentralbank auf jeder ihrer Ratssitzungen eine Zinserhöhung beschlossen. Um insgesamt 450 Basispunkte oder 4,5 Prozentpunkte kletterten die Leitzinsen seitdem. Nun nimmt die EZB zum ersten Mal den Fuß vom Gaspedal (oder vom Bremspedal – je nach Sichtweise). Im Gespräch mit Sebastian Franke erklärt Carsten Brzeski, warum diese Pause zunächst wie eine klare Sache aussah, dann doch nicht mehr so sicher erschien, aber letztlich die sinnvollste Entscheidung war – und natürlich auch, wie die nähere geldpolitische Zukunft aussehen könnte.