Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Nach der EZB betonte nun in dieser Woche auch die US-amerikanische Zentralbank, die Fed, dass so bald nicht mit radikalen Zinssenkungen gerechnet werden sollte. Im Gegenteil, es könnte sogar noch eine Zinserhöhung anstehen in diesem Jahr. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, wieso die Währungshüter auf der anderen Seite des großen Teichs trotz strengerem geldpolitischem Kurs davon ausgehen, dass der Wirtschaft eine sanfte Landung gelingen dürfte – und warum sich diese Annahme ein wenig wie ein Besuch im Disneyland anfühlt.
Das „One Piece“ zu finden, den legendären Piratenschatz, ist der Traum zahlreicher Figuren des gleichnamigen Manga-Hits und neuerdings auch der Realserie „One Piece“ eines bekannten Streaming-Anbieters. Was das „One Piece“ sein könnte? Das ist auch nach dem 26-jährigen Bestehen der fiktiven Reihe nicht geklärt. In der Realwelt ist das „One Piece“ dagegen unschwer zu identifizieren: Wasser. Denn in unserer Welt käme die Reise von Monkey D. Ruffy und seiner Crew immer wieder auf Rhein, Yangtse oder Mississippi zum Stillstand.
Nein, ganz so eindeutig kommunizierte die Europäische Zentralbank nicht, dass die gerade beschlossene Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte die letzte des aktuellen Zyklus sein würde. Aber auch wenn die EZB sich die Tür zu weiteren Zinsschritten einen Spalt weit offen lässt, ist unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski überzeugt, dass keine weitere Erhöhung folgen wird. Im Gespräch mit Sebastian Franke erklärt er, was ihn zu dieser Ansicht bringt und warum die EZB Diskussionen darüber vermeiden will, ob in absehbarer Zeit womöglich schon wieder Zinssenkungen ins Haus stehen.
Mit einer unerfreulichen Nachricht wartete kürzlich das Statistische Bundesamt auf: Nur noch knapp 1,7 Millionen Quadratmeter Wohnfläche in neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Juni 2023 genehmigt. Das ist so wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr – niedriger lag der Wert zuletzt im Januar 2013.
Die demnächst wieder anlaufenden Rückzahlungen von Studienkrediten sind laut Carsten Brzeski „der letzte Strohhalm“, an den sich Konjunkturpessimisten klammern, die eine Rezession in den USA schon lange vorhersagen und sie jetzt endlich heraufziehen sehen. Oder sind diese Belastungen für die US-Konsument*innen dann doch „the straw that broke the camel’s back“ und zwingen die größte Volkswirtschaft der Welt in die Knie?
In der jüngeren Vergangenheit wurden mehrere Wachstumsrisiken als möglicher Auslöser einer bevorstehenden Rezession in den Vereinigten Staaten gehandelt. Diese stellte sich jedoch nicht ein. Doch nun klopft ein weiterer apokalyptischer Reiter an die Tür.
Zinserhöhung, ja oder nein? Und wie stark wird der wirtschaftliche Abschwung werden? Ist Deutschland wieder „der kranke Mann Europas“? All diese Fragen beantwortet unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Gespräch mit Franziska Biehl. Dabei unterziehen unsere Ökonomen die deutsche Wirtschaft einem umfassenden Gesundheitscheck. Das Ergebnis: zu viele Krankheiten wurden in der Vergangenheit verschleppt. Homöopathie hilft da nicht mehr.
Im zweiten Quartal dieses Jahres stiegen die Löhne in Deutschland zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder stärker als die Inflation – wenn auch nur minimal. Der Blick unter die Oberfläche zeigt allerdings, dass es vor allem im Dienstleistungssektor starke Anstiege oberhalb der Inflation gab. Es scheint, als wären Lohnerhöhungen nach wie vor das bevorzugte Mittel im Kampf gegen den Fachkräftemangel.
Was ist eine faire Lotterie und warum wird man sie in der realen Welt wohl nie antreffen? Wie verhalten sich Bankvorteil und Ausschüttungsquote zueinander? Und warum sind Nullen nicht nur dann von Bedeutung, wenn sie hinter anderen Ziffern stehen? Franziska Biehl und Sebastian Franke werfen durch die ökonomische Brille einen Blick auf das Thema Glücksspiel und sprechen darüber, was Menschen dazu motiviert – obwohl doch jedem klar sein müsste, dass auf Dauer nur die Anbieter gewinnen.
Die Preise sinken! Wovon die Verbraucher spätestens seit Ende 2021 träumen, ist für die Einkäufer gewerblicher Produkte nun Realität: Um 6 Prozent sanken die Erzeugerpreise in Deutschland um Juli 2023, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.