Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Die dramatischen Bilder aus Washington, D.C. ließen natürlich auch unsere Ökonomen nicht kalt. Carsten Brzeski und Sebastian Franke sprechen darüber, was das Eindringen eines Mobs von Trump-Anhängern ins US-Parlamentsgebäude für die Beziehungen der Republikaner zu ihrer Wählerbasis und zu den Demokraten bedeutet.
Meinungsumfragen hatten ein enges Rennen in den beiden Stichwahlen um den Senatssitz in Georgia angedeutet, und so ist es auch gekommen. Es gilt zu bedenken, dass diese beiden Wahlen nur dadurch zustande kamen, dass der Sieger nach lokalem Recht mindestens 50 Prozent der Wählerstimmen gewinnen muss, was kein Kandidat im November schaffen konnte.
Pünktlich zum vierten Advent versammeln sich unsere Ökonomen im Viererpack: Franziska Biehl, Leon Ernst, Sebastian Franke und unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski schauen zurück auf das Jahr 2020 und die Personen, die es geprägt haben – und voraus auf das Jahr 2021 und die Themen, die es bestimmen könnten.
Weihnachten ist das Fest der Liebe. Abgesehen von dem religiösen Hintergrund des Feiertags, den 10 Prozent der Deutschen übrigens nicht kennen, geht es um Besinnlichkeit und gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden. Und ums Schenken. An keinem Tag im Jahr wechseln hierzulande mehr Güter den Besitzer als am 24. Dezember. Dieser Trend lässt sich auch von einer globalen Wirtschaftskrise und Pandemie nicht aufhalten.
Dass die Europäische Zentralbank in dieser Woche bei ihren geldpolitischen Instrumenten noch einmal nachlegen würde, hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach der letzten Sitzung bereits durchblicken lassen. Was im Detail beschlossen wurde, was an den Ausführungen auf der anschließenden Pressekonferenz dennoch bemerkenswert war und ob wir womöglich bald zweistellige Inflationsraten sehen werden, erläutert Carsten Brzeski im Gespräch mit Sebastian Franke.
Diese Woche waren alle Augen auf die gestrige Sitzung der EZB gerichtet. Die Erwartungen waren groß, da EZB-Präsidentin Christine Lagarde bereits im Oktober erweiterte Maßnahmen der EZB hatte anklingen lassen. Eine neue geldpolitische Bazooka wurde es nicht. Vielmehr ein gut ausgetüfteltes „weiter so“.
Drei Viertel der Deutschen zeigen sich von der Mehrwertsteuersenkung unbeeindruckt. In einer repräsentativen Umfrage der ING gab im August und September 2020 nur ein gutes Viertel der Befragten an, dass die Steuersenkung ihre Konsumentscheidungen beeinflusst hätte.
Der Titel meines Lieblingsalbums des Jahres ist „Hell“. Ein tolles Wortspiel, in dem die anglophilen Leser natürlich den Soundtrack für die wirtschaftlichen Entwicklungen dieses Jahres sehen.
Dass die Investitionsaktivität in Deutschland gering ist und dadurch viel Wachstum liegen gelassen wird, ist keine Neuigkeit. Im privaten Sektor ist ebenfalls Potenzial vorhanden, denn die Gewinne steigen – doch von großen Reinvestitionen kann nicht gesprochen werden. Durch gezielte Ausgaben des öffentlichen Sektors könnte das Investieren für den privaten Sektor wieder attraktiv, und Hemmnisse abgebaut, werden. Sebastian Franke spricht mit Leon Ernst und Franziska Biehl über Investitionsstaus, „das Leben von der Substanz“ und Dividendenerhöhungen.
Seit August sinken die Preise – das zeigt uns nun zum vierten Mal in Folge der Harmonisierte Verbraucherpreisindex. Im Vergleich zum November des letzten Jahres ist der Warenkorb, anhand dessen die Preisveränderung bestimmt wird, um 0,7 Prozent günstiger geworden. So kurz vor Weihnachten sollten das für die Verbraucher doch gute Neuigkeiten sein. Der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi sagte einmal flapsig, dass fallende Preise nicht unbedingt eine Gefahr wären. Mit fallenden Preisen kann man sich mehr kaufen. Dem ist aktuell leider nicht so.