Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Österreich hat als eines der ersten Länder in der EU Lockerungsmaßnahmen der durch Covid-19 besehenden Beschränkungen angekündigt. Was wurde beschlossen und kann das als Blaupause für Deutschland dienen? Über die Maßnahmen, die wirtschaftlichen Auswirkungen und Szenarien in Österreich und Deutschland, Kurzarbeit und Österreichs Rolle in der EU reden Carsten Brzeski und Inga Fechner in Folge 55.
Kurzarbeit – spätestens seit der globalen Finanzkrise hat sich dieses Mittel zur Sicherung von Arbeitsplätzen in zahlreichen Ländern der Welt bewährt. Auch in der jetzigen Coronakrise sind bereits zahlreiche Arbeitnehmer in Kurzarbeit geschickt worden, um die Produktions- und Konsumverluste abzufedern.
Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus sind kostspielig: Wirtschaftliche Aktivität und damit auch Steuereinnahmen gehen durch den „Lockdown“ deutlich zurück, gleichzeitig sollen die ökonomischen Folgen für Menschen und Unternehmen durch staatliche Unterstützung abgefedert werden. Das stellt die ohnehin strapazierten Staatsfinanzen einiger Länder vor neue Herausforderungen. Carsten Brzeski und Sebastian Franke sprechen unter anderem über verschiedene derzeit diskutierte Möglichkeiten, die am schwersten getroffenen Länder zu unterstützen.
Im Laufe des heutigen Freitags hat die Zahl der weltweit bestätigten COVID-19-Erkrankungen die Marke von einer Million überschritten – knapp ein Viertel davon in den Vereinigten Staaten. Lässt man China, wo die Fallzahlen nur noch sehr langsam steigen, außen vor, sind die nächsten vier Länder auf der Liste Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich. Vier Länder, die stark miteinander und als Industrieländer auch international vernetzt sind – beste Voraussetzungen für die Verbreitung des hochansteckenden Coronavirus.
Mit unserem Special Guest aus Hongkong, Stefan Schratz, zuständig für DACH-Kunden in Asien, reden Carsten Brzeski und Inga Fechner über Covid-19, den Lockdown und die unterschiedlichen Maßnahmen in Asien und Europa sowie die Auswirkungen des Virus auf den Automobilsektor. Stellen die Automobilhersteller ihre Lieferketten jetzt komplett um? Wird das eigene Auto durch Corona wieder beliebter, was ist mit Carsharing-Diensten und was passiert angesichts der niedrigen Ölpreise mit der Elektroautonachfrage?
Seit gut einer Woche gelten zahlreiche Beschränkungen, um die Ausbreitung von Covid-19 abzuschwächen. Schulen, Hotels und Geschäfte haben zu und Plätze, wo sich gerade bei dem schönen Wetter Leute normalerweise gegenseitig auf die Füße treten, sind geisterhaft leer. Kein Wunder, dass die Umsätze im Handel massiv eingebrochen sind, wie unser Chart der Woche zeigt.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto "Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft" über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
750 Milliarden Euro will die Europäische Zentralbank bis Jahresende an zusätzlicher Liquidität in die Märkte pumpen, um die Auswirkungen des Coronavirus und der Maßnahmen zu seiner Eindämmung abzufedern. Carsten Brzeski und Sebastian Franke sprechen außerdem über die Überlegungen hinsichtlich „Helicopter Money“ und das Hilfspaket der Bundesregierung für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen.
Die Europäische Zentralbank packt die „Big Bazooka“ aus: Unter der Bezeichnung „Pandemic Emergency Purchase Programme“ will die EZB zusätzlich zu den bisherigen Kaufprogrammen bis mindestens Ende 2020 Anleihen in einer Größenordnung von 750 Milliarden Euro erwerben. Zum Auffangen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise stand neben einer Ausweitung der Anleihekäufe zuletzt auch eine andere mögliche Maßnahme in der Diskussion: das sogenannte Helicopter Money.
Nach der US-Fed hat nun auch die Europäische Zentralbank auf die Unruhe an den Finanzmärkten reagiert und Maßnahmen ergriffen, um den Auswirkungen des Coronavirus zu begegnen. Inga Fechner und Sebastian Franke sprechen über diese Maßnahmen und darüber, wie begrenzt die Möglichkeiten der Zentralbanken in der aktuellen Situation tatsächlich sind.