Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
5 Minuten und 59 Sekunden: Das ist die magische Grenze, bis zu der die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer Statistik einen Zug als pünktlich erachtet. Immerhin 93,9 Prozent ihrer Züge fuhren im Jahr 2019 fahrplanmäßig oder hatten eine Verspätung von unter sechs Minuten, rund sechs Prozent schafften das also nicht. Das klingt zunächst nicht dramatisch, diese sechs Prozent können es aber in sich haben: Wer regelmäßig mit dem Zug reist, kennt sich mit dem Fahrgastrechteformular und der Sorge um Anschlussverbindungen aus.
Das Coronavirus bleibt das medienbeherrschende Thema, wirbelt die Finanzwelt durcheinander und sorgt für panische Hamsterkäufe. Grund genug, das Thema im Podcast noch einmal zu beleuchten. Ulf Schmücker aus dem Corporate Sales Team der ING und Inga Fechner unterhalten sich in Folge 50 über die jüngsten Bewegungen an den Finanzmärkten, die Entscheidung der US-amerikanischen Zentralbank, den Leitzins um 50 Basispunkte zu senken, die Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft und politische Maßnahmenpakete.
Bei vielen war der Jubel groß nach der Ankündigung, dass Christine Lagarde Nachfolgerin von Mario Draghi an der Spitze der EZB werden sollte. Eine großartige Kommunikatorin, die sowohl die Sprache der “normalen” Menschen als auch die der Europäischen Regierungschefs spricht, so die häufig gehörten Kommentare. Für diese Kommentatoren war Mario Draghi zu technisch und zu akademisch. Eins konnte Mario Draghi allerdings wie kein anderer: die Finanzmärkte lesen, einschätzen und steuern. Nächste Woche wird Christine Lagarde beweisen müssen, dass die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren.
Nach wie vor wirbelt das Coronavirus die Finanzwelt durcheinander und sorgt in zahlreichen Supermärkten für panische Hamsterkäufe. Italien, in dem bis dato die meisten Fälle in Europa registriert wurden, schließt bis Mitte März alle Schulen und Universitäten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die in dieser Lage aufkommenden Rufe nach der Hilfe von Zentralbanken und Regierungen wurden zumindest seitens der US-amerikanischen Zentralbank erhöht, die am Dienstag in einer Notfallsitzung den Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 1 % bis 1,25 % senkte. Doch auch wenn der Schritt prinzipiell erwartet wurde, so reagierten Finanzmärkte nur kurzzeitig positiv auf die Zinssenkung, letztlich fielen US-Aktien am Dienstag um 3 %.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto "Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft" über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Das Coronavirus hält nicht nur Gesundheitsbehörden, sondern auch die Finanzmärkte weiter in Atem. Carsten Brzeski erläutert im Gespräch mit Sebastian Franke, auf welche Weise der Ausbruch der Wirtschaft zu schaffen macht. Auch die Bürgerschaftswahl in Hamburg, die Kommunikationsoffensive der Europäischen Zentralbank und die jüngsten Daten zur deutschen Konjunktur sind Thema.
Beim Blick auf die Besonderheiten des deutschen Arbeitsmarkts ist regelmäßig zu konstatieren, dass hierzulande nicht nur – wie in den meisten anderen Ländern – weniger Frauen als Männer am Erwerbsleben teilnehmen, sondern dass diese auch vergleichsweise häufig in Teilzeit arbeiten. Das führt zu einem überdurchschnittlich großen Aufholpotenzial weiblicher Erwerbstätigkeit, dessen Heben beispielsweise bei der Bewältigung des demografischen Wandels hilfreich sein könnte.
Unsere Studie „Die Roboter kommen“ erregte im Jahr 2015 einiges Aufsehen: Inga Fechner und Carsten Brzeski hatten einen Blick auf mögliche Arbeitsplatzverluste durch Robotisierung und Digitalisierung geworfen. Mittlerweile liegt das zweite Update zu dieser Studie vor. Im Gespräch mit Sebastian Franke blickt Carsten Brzeski darauf zurück, wie sich die damals als anfällig identifizierten Branchen und Berufsfelder in den letzten Jahren auf dem Arbeitsmarkt geschlagen haben.
Am vergangenen Dienstag hat das Statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen zu den Passagieren im Luftverkehr veröffentlicht. Die Anzahl der von deutschen Flughäfen abgeflogenen Personen ist seit der Finanzkrise 2009 ununterbrochen gestiegen – dieses Jahr um 1,5 %. In den USA sind die Flugzahlen sogar um über 4 % angestiegen.
Liegt in Sachen Coronavirus das Schlimmste bereits hinter uns? Beim Blick auf die Finanzmärkte könnte man das denken, die sind nämlich schon wieder auf Rekordjagd. Carsten Brzeski und Sebastian Franke unterhalten sich außerdem über die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und die Nachwirkungen der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen.