Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Nach drei Monaten Tankrabatt und 9-Euro-Ticket, die die Inflationsrate in den Monaten Juni bis August wenigstens geringfügig drücken konnten, hat die Preissteigerung im September mit 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ihren Rekordkurs wieder aufgenommen. Die berichteten Zahlen beziehen sich auf die Verbraucherpreise und einen für Privathaushalte repräsentativen Warenkorb. Aber auch Unternehmen spüren die Teuerung ihrer Rohstoffe und Vorprodukte und vor allem von Energie.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Großbritannien in der Krise, eine neue Regierung in Italien, weitere Zinsschritte der EZB trotz immer stärker werdender Rezessionsgefahr – die Stimmung an den Märkten ist düster. Chefvolkswirt Carsten Brzeski ordnet die aktuellen Geschehnisse im Gespräch mit Inga Fechner ein. Außerdem: Warum die Zweifel an der Schuldentragfähigkeit zurück sind, ob Banken Krisengewinner der EZB-Politik sind und unsere neuen Prognosen zur EZB-Zinspolitik.
Die zweistelligen Inflationsraten sind da: Die Inflation ist in Deutschland nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes im September auf 10 Prozent geklettert. Im August 2022 hatte die Inflationsrate bei 7,9 Prozent gelegen. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex, der für die Zinspolitik der EZB relevant ist, stieg sogar auf 10,9 Prozent. Einmal mehr waren im September Energiepreise mit 43,9 Prozent ausschlaggebend für die hohe Inflationsrate. Aber auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 18,7 Prozent überdurchschnittlich stark an. Und das wirkt sich auch auf den heimischen Frühstückstisch aus.
Fachkräfte fehlen an allen Ecken und Enden. Warum also nicht einen Roboter als Kollegen einstellen, um dem Arbeitskräftemangel ein Ende zu bereiten? Doch kann die voranschreitende Automatisierung am Arbeitsmarkt wirklich dazu beitragen, dass der Fachkräftemangel sich relativiert? Unsere Ökonominnen Inga Fechner und Franziska Biehl sprechen über die neuesten Ergebnisse Ihrer Studie "Kollege Roboter als mögliche Lösung gegen den Fachkräftemangel".
Fachkräfte fehlen an allen Ecken und Enden. Warum also nicht einen Roboter als Kollegen einstellen, um dem Arbeitskräftemangel ein Ende zu bereiten? Doch kann die voranschreitende Automatisierung am Arbeitsmarkt wirklich dazu beitragen, dass der Fachkräftemangel sich relativiert? Am Beispiel Japans sehen wir, dass Roboter zwar die Arbeitsbelastung senken, die Nachfrage nach Fachpersonal allerdings nicht mindern.
Während der Pandemie sind die Ersparnisse der Deutschen deutlich angestiegen – doch das wird nicht helfen, um die gestiegenen Kosten zu kompensieren und den privaten Konsum zu stützen. Denn die Extraersparnisse aus Lockdownzeiten sind bereits aufgebraucht. Über die Ersparnisse, ob die Entlastungspakete der Bundesregierung die Lebenshaltungskostenkrise abfedern können und über die Pläne der Europäischen Kommission zur Bekämpfung der Energiekrise sprechen unsere Ökonominnen Inga Fechner und Franziska Biehl.
Spare in der Zeit, so hast Du in der Not – ein Sprichwort, dass sich die Deutschen während der Pandemie, mehr oder weniger freiwillig, zu Herzen genommen haben. Doch mittlerweile ist von den Überschussersparnissen nichts mehr übrig. In der aktuellen Zeit muss man keiner Zaubershow beiwohnen, um dabei zuzusehen, wie etwas verschwindet.
Mit der größten Zinserhöhung ihrer Geschichte will die Europäische Zentralbank ein Zeichen setzen und sich als glaubwürdige Inflationsbekämpferin präsentieren. Aber können die gestern beschlossenen 75 Basispunkte wirklich etwas gegen die derzeitigen Preissteigerungen ausrichten? Und gehen die Währungshüter nicht das Risiko ein, eine beginnende Rezession noch zu verschärfen? Im Gespräch mit Sebastian Franke erläutert Carsten Brzeski die Denkweise der EZB, die hinter dieser Entscheidung steht, und schätzt die Auswirkungen des Zinsschritts ein.
Nachdem wir uns in den vergangenen Monaten bereits an Diät-Tipps versucht haben, wagen wir uns heute in die Modebranche. Wer sagt, dass Ökonomen nicht vielseitig sein können? Den jüngsten Unternehmensumfragen zufolge wird in den kommenden Monaten nämlich vor allem eines im Trend liegen: dicke Socken.