Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Das deutsch-polnische Handelsvolumen steigt seit Jahren, während die USA China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner im 1. Quartal abgelöst haben. Aber holen wir uns angesichts der US-amerikanischen Zoll- und Handelspolitik damit nicht das nächste Problem ins Boot? Und warum ist das herstellende Gewerbe eigentlich so wichtig, dass es einen Handelsstreit rechtfertigt? Darüber sprechen Carsten Brzeski und Inga Fechner. Außerdem: ob die Zinsprognose für das Juni-EZB-Treffen noch steht.
Die USA haben China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner abgelöst, und das auf Quartalsbasis gesehen schon das dritte Mal in Folge. Seit dem dritten Quartal 2023 liegt der Außenhandel – die gesamten Exporte und Importe – mit den USA leicht über dem Gesamthandel mit China. Auf das Gesamtjahr 2023 gesehen war China noch Deutschlands wichtigster Handelspartner, wenn auch der Abstand zu den USA nur noch 1,9 Milliarden Euro betrug. Im Jahr davor waren es noch 50 Milliarden Euro. Quartalsweiser Einbruch oder neuer Trend?
Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist in diesem Jahr zu Wahlen aufgerufen, unter anderem in Indien, der EU und den USA. Wie sich die EU-Wahl auf die Konjunktur auswirkt und warum die Wahl so wichtig ist, erläutert Carsten Brzeski im Gespräch mit Inga Fechner. Außerdem: was die jüngsten US-Inflationszahlen für die Zinspolitik bedeuten, Divergenz zwischen der EZB und der FED, und neuer Zwist im Handelsstreit zwischen China und den USA.
Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist in diesem Jahr dazu aufgerufen, an die Wahlurnen zu treten. Auch hierzulande dürfen wir alle am 09. Juni unser Kreuz setzen, um die Zukunft Europas mitzugestalten. Immer häufiger wurde in den vergangenen Wochen davor gewarnt, die anstehende Europawahl zur Protestwahl werden zu lassen – nicht nur der Blick auf die aktuelle Zufriedenheit mit der Politik in der EU, sondern auch auf Deutschlands wirtschaftlichen Gesundheitszustand erklärt wieso.
Nächsten Monat startet die Fußball-Europameisterschaft – und von unseren Ökonomen gibt es in dieser Woche eine etwas andere Art der EM-Vorbereitung. Welcher aktuelle Kader ist der wertvollste? Und lässt sich daraus möglicherweise bereits ein möglicherer Turnier-Favorit ableiten? Sebastian Franke und Franziska Biehl tauschen sich außerdem über die unterschiedliche Zahlungsbereitschaft für den Sieg der jeweiligen Nationalmannschaft in verschiedenen Ländern aus. Und wenn wir schon vom Meister sein sprechen – wie steht es eigentlich um die deutsche Industrie?
Die Erwartungen an Künstliche Intelligenz sind hoch. So soll KI die Arbeitswelt revolutionieren, Prozesse erleichtern und zu massiven Produktivitätsgewinnen führen. Doch trotz des zunehmenden Einsatzes von KI und des generellen technologischen Fortschritts in den letzten Jahren ist das Produktivitätswachstum in vielen entwickelten Volkswirtschaften relativ langsam gewesen, während sich Arbeitslosenquoten auf historischen Tiefstständen befinden. Gibt es also gar keinen KI-Effekt?
Zwar liegt das Beschäftigungsniveau in Deutschland auf einem Rekordhoch, doch dies ist lediglich durch einen Anstieg der Teilzeitbeschäftigung auf neue Höchststände getrieben. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski und Franziska Biehl sprechen darüber, was das mit der stagnierenden Produktivität und der Sorge um den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit zu tun hat. Außerdem werfen unsere Ökonomen natürlich einen Blick auf die jüngsten Konjunkturdaten – können hartnäckige Inflation und nach wie vor bestehende zyklische und strukturelle Herausforderungen den frisch entfachten Optimismus bremsen?
Trotz Digitalisierung und künstlicher Intelligenz stagniert die Arbeitsproduktivität. Grund dafür ist nicht so sehr der häufig thematisierte Investitionsstau, sondern viel mehr eine Nebenwirkung des flexibleren Arbeitsmarktes.
Der Dollar lässt seine Muskeln spielen, der Yen fällt hingegen auf den niedrigsten Stand seit Mitte der 1990er Jahre. Kommt jetzt die Euro-Dollar-Parität und interveniert die Bank of Japan am Devisenmarkt? Das erklärt Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Gespräch mit Inga Fechner. Außerdem: die jüngsten Konjunkturdaten, Einblicke in den Arbeitsmarkt und ein Kurzausflug zur Steuer- und Abgabenlast in Deutschland.
Mehr als 80 % des weltweiten Warenverkehrs wird auf dem Seeweg abgewickelt. Jede Störung kann daher tiefgreifende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, insbesondere, wenn maritime Engpässe, d.h. enge Durchfahrten durch kritische Wasserstraßen, betroffen sind. Durch die Behinderung wichtiger Handelswege werden Lieferzeiten verlängert, was zu Produktionsverzögerungen, höheren Kosten und letztlich zu höherer Inflation führen kann. Der jüngste potenzielle Krisenherd ist die Straße von Hormus, durch die etwa ein Fünftel des weltweiten Erdöls transportiert wird. Aber die Meerenge ist nicht der einzige Ort, an dem es große Sorgen um die Sicherheit gibt.