Chart of the Week | 26.10.2018

Nachhaltiges Wohnen – kein Thema?

2 min Lesedauer 26.10.2018

Nur rund 12 Prozent der Deutschen glauben, dass vom Bewohnen ihres Hauses oder ihrer Wohnung eine signifikante Umweltbelastung ausgeht. Das ist der zweitniedrigste Wert einer repräsentativen ING-Umfrage in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA. Dabei wurden Verbraucher zu ihren Einstellungen im Hinblick auf Nachhaltigkeitsthemen rund um das Wohnen befragt.

 

Wie unser Chart der Woche zeigt, findet sich ein niedrigerer Wert lediglich in Österreich. In beiden deutschsprachigen Ländern neigen Verbraucher auch dazu, die Wirksamkeit staatlich geförderter Maßnahmen im Hinblick auf die Umweltbelastung durch das Wohnen niedriger einzuschätzen als in anderen europäischen Ländern – dementsprechend fällt auch die Zahlungsbereitschaft für einen eventuellen Eigenanteil derartiger Maßnahmen geringer aus.

Zustimmung zu der Aussage „Das Wohnen in meinem Zuhause belastet die Umwelt deutlich“, Differenz zu 100 Prozent: „weiß nicht“

Quelle: ING International Survey

In Deutschland und Österreich ist außerdem die Einschätzung verbreitet, selbst bereits genug zu tun, um die Umweltbelastung durch das eigene Zuhause zu reduzieren. Wenn bei der Auswahl eines künftigen Zuhauses eine Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten stattfindet, passiert das hauptsächlich unter Kosten- und weniger unter Umweltgesichtspunkten.

 

In unserer Umfrage wurde aber nicht nur nach dem eigenen Verhalten und dessen Motivation gefragt. Die Teilnehmer wurden ebenfalls um eine Einschätzung gebeten, welche Gründe andere Menschen davon abhalten könnten, mehr zu tun, um die Umweltbelastung ihres Zuhauses zu reduzieren. Dabei sind sich Deutsche und Europäer in einem Punkt einig: Der am häufigsten genannte Grund ist das Fehlen von Geld – hier schließt sich der Kreis von der Nachhaltigkeit zur Erschwinglichkeit.

 

Download: Nachhaltiges Wohnen – kein Thema?

Autor: Sebastian Franke