Chart of the Week | 22.02.2019
Nicht alle sind Sparweltmeister
Unter 13 europäischen Ländern weist Deutschland den zweithöchsten Anteil an Menschen ohne jede Ersparnisse auf. War es vor einem Jahr noch ein gutes Viertel gewesen, gibt nun fast ein Drittel der Befragten an, dass ihr Haushalt über keinerlei Ersparnisse verfügt.
In unserer repräsentativen ING-Umfrage wurden Konsumenten in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA zu verschiedenen Themen rund um das Sparen und die Ruhestandsplanung befragt. Dabei wurde als Hauptgrund für das Fehlen von Ersparnissen überall in Europa mehrheitlich ein zu geringes Einkommen angegeben – in Deutschland sind das 63 Prozent der Befragten ohne Ersparnisse. Wie unser Chart der Woche zeigt, bedeutet das bezogen auf die Gesamtbevölkerung, dass auch in einem als wohlhabend wahrgenommenen Land wie Deutschland jeder fünfte keine Rücklagen bilden kann, weil es an verfügbarem Einkommen mangelt.
Anteil, der aufgrund zu geringen Einkommens nicht über Ersparnisse verfügt
Diejenigen Deutschen, die Geld auf der hohen Kante haben, stehen aber im europäischen Vergleich gut da. 55 Prozent von ihnen sind „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Höhe ihrer Ersparnisse. Generell gehen deutsche Konsumenten diszipliniert mit ihrem Geld um: Vergleichsweise wenigen geht am Monatsende gelegentlich das Geld aus – und wenn das doch mal passiert, greifen sie selten auf geborgtes Geld zurück.
Mit Blick auf den Ruhestand ist man sich in Deutschland und dem Rest Europas einig: Derzeitige und künftige Ruheständler befürchten gleichermaßen, weniger herauszubekommen, als sie eingezahlt haben. Menschen sorgen in höherem Maße selbst vor, obwohl mit 45 Prozent weit mehr Deutsche den Staat in der Pflicht für die finanzielle Absicherung im Ruhestand sehen als beispielsweise sich selbst oder die Arbeitgeber.
Download der vollständigen Studie „Nicht alle sind Sparweltmeister“ (PDF, 273 KB).