Große Bescherung
Chart of the Week
Weihnachten ist das Fest der Liebe. Abgesehen von dem religiösen Hintergrund des Feiertags, den 10 Prozent der Deutschen übrigens nicht kennen, geht es um Besinnlichkeit und gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden. Und ums Schenken. An keinem Tag im Jahr wechseln hierzulande mehr Güter den Besitzer als am 24. Dezember. Dieser Trend lässt sich auch von einer globalen Wirtschaftskrise und Pandemie nicht aufhalten.
Man könnte davon ausgehen, dass sich die Bevölkerung in einem Krisenjahr wie diesem nicht ganz so konsumfreudig zeigt, aber das Gegenteil ist der Fall. Laut der FOM Hochschule für Ökonomie und Management scheinen sich die Deutschen dieses Jahr mehr verwöhnen zu wollen als in den letzten Jahren. Den Liebsten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern wurde vor allem in den ersten Jahren nach der letzten Finanzkrise von Jahr zu Jahr teurer bzw. den Menschen mehr wert. Während im Jahr 2011 pro Kopf noch knapp 340 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben wurden, waren es zwischen 2015 und 2019 recht konstant etwas mehr als 470 Euro. In diesem Jahr beabsichtigen die Deutschen 500 Euro für Geschenke auszugeben.
Top 5 Weihnachtsgeschenke in 2020
Unser Chart of the Week stammt aus der ING-Umfrage zum Thema „Weihnachten und Silvester in Zeiten von Covid-19“ und zeigt, dass dieses Jahr besonders häufig Geld (30 %), Gutscheine (30 %), Kleidung (18 %), Bücher (16 %) und Do-it-yourself Geschenke (15 %) unter den Weihnachtsbäumen liegen werden. Ähnliche Ergebnisse liefert eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland, auch hier wird die Liste der häufigsten Geschenke von Geschenkgutscheinen angeführt. Wenn nicht im Portemonnaie, so hatte die Pandemie also auf jeden Fall Einfluss auf die Auswahl der Geschenke. Auf Platz drei lagen im letzten Jahr kulturelle Geschenke, wie Konzert- und Theaterbesuche, dieses Jahr belegt diese Geschenk-Kategorie den 11. Platz. Generell sind in diesem Jahr Geschenke im Trend, die ohne weitere Schwierigkeiten online erworben werden können oder dem Beschenkten die Freiheit bieten dies zu tun. Die Ergebnisse unserer Umfrage bestätigen dieses Bild, 47 Prozent der Befragten geben an, dass sie aufgrund der Corona-Pandemie verstärkt online nach Weihnachtsgeschenken Ausschau halten. Da überrascht es schon, dass nach der Ankündigung des zweiten Shutdowns des Landes viele Menschen in einer Art von Torschlusspanik die Geschäfte gestürmt haben. Vielleicht doch ein Zeichen dafür, dass Wirtschaft mehr Psychologie ist, als viele häufig denken.
Mit diesem Chart of the Week verabschieden wir uns aus einem turbulenten Jahr und wünschen Ihnen und Ihrer Familie besinnliche Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2021. Und wenn es Sie interessiert, was unsere Highlights des Jahres 2020 waren, was wir für 2021 erwarten und welche Gesichter hinter den vertrauten Stimmen stecken, schauen Sie doch in Folge 88 unseres Podcasts vorbei.