Erstes Gehalt ist da – und schon wieder weg
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Wissen Sie noch, was Sie mit ihrem ersten richtigen Einkommen gemacht haben? Wenn Sie in Deutschland leben und unter 35 sind, müssen Sie womöglich nicht lange nachdenken – denn die Berufsanfänger der jüngeren Vergangenheit hatten oft keine große Auswahl.
Im Rahmen der ING International Survey wurden Verbraucher in 13 europäischen Ländern nach ihrer finanziellen Vergangenheit befragt, vom Umgang mit Geld im Elternhaus über ihre Taschengeldsituation als Kind bis zur Verwendung des ersten eigenen Gehalts. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem viele jüngere Deutsche kaum Gelegenheit hatten, sich vom ersten Einkommen etwas zu gönnen oder auch Geld beiseite zu legen. Bei fast 40 Prozent blieb vom ersten Gehalt nach dem Bestreiten essenzieller Ausgaben wie z. B. Miete nicht mehr viel übrig, während es unter älteren Deutschen oder auch europaweit nur rund einem Viertel der Befragten so ging.
Anteil der Befragten, der von seinem ersten regelmäßigen Einkommen vorwiegend grundlegende Kosten bestritt, anstatt zu sparen oder Konsumwünsche zu erfüllen
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
Regelmäßiges Taschengeld scheint ein mitteleuropäischer Gebrauch zu sein. Es sind vor allem Deutschland und seine Nachbarstaaten sowie Großbritannien, die hier über dem europäischen Durchschnitt liegen. 57 Prozent der Deutschen bekamen als Kind regelmäßiges Taschengeld, nur in den Niederlanden waren es mehr. In anderen Ländern vor allem im Süden und Osten Europas ist anlass- bzw. bedarfsbezogenes Taschengeld üblicher. Taschengeld nicht in bar, sondern auf ein Konto des Kindes zu zahlen, ist vergleichsweise neu – und auch hier ist der deutsche Anteil einer der höchsten.
In ganz Europa geben nur wenige Befragte an, dass in dem Haushalt, in dem sie aufwuchsen, nicht sorgfältig mit Geld umgegangen wurde. Den Höchstwert weisen hier Rumänien und Belgien mit lediglich 10 Prozent auf, Deutschland liegt mit 7 Prozent im europäischen Durchschnitt. Ein sorgfältiger Umgang bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass auch über Geld gesprochen wurde: Bei über 40 Prozent der Befragten wurde mit Geld nicht offen umgegangen.
Zum Download: unsere Studie „Erstes Gehalt ist da – und schon wieder weg“