Onlineshopping und die gefühlte Sicherheit
Chart of the Week
Sind Sie auch schon im Schnäppchenfieber? Mit großen – oder zumindest in großer Schrift beworbenen – Preisnachlässen werben heute wieder vor allem im Internet zahlreiche Einzelhändler um unsere Gunst und unser Geld. Wie andere markante Tage, die unser Einkaufsverhalten prägen, kommt auch der Black Friday – wie der englischsprachige Begriff schon nahelegt – aus den USA. Doch während Rabattschlachten und die Jagd nach den besten Schnäppchen hierzulande eher online stattfinden, strömen im Herkunftsland die Menschen tatsächlich in Massen in die Ladengeschäfte und Einkaufszentren.
Thanksgiving, einer der größten Feiertage in den Vereinigten Staaten, fällt stets auf einen Donnerstag, den folgenden Freitag nutzen viele Amerikaner als Brückentag. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Weihnachtsfest besorgen viele an diesem Tag schon die ersten Geschenke; so stellt der Black Friday traditionell den Beginn der Weihnachts-Shopping-Saison dar und ist seit den 2000er Jahren der umsatzstärkste Tag des Jahres für den Einzelhandel. Allein online wurden am Black Friday 2021 fast 9 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Schätzungen für den Gesamtumsatz an diesem Tag belaufen sich auf 30 bis 40 Milliarden, rund das Doppelte des Jahresdurchschnitts. Auf solchen Zahlen beruht auch eine der gängigen Theorien zur Herkunft des Namens: Mancher Einzelhändler schafft womöglich durch die Umsätze dieses Tages den Sprung aus den roten in die schwarzen Zahlen.
Machen Sie sich beim Online-Einkauf Sorgen um Ihre Sicherheit im Internet?
In Deutschland hingegen hat sich der Black Friday seit rund 10 Jahren vor allem als Onlineshopping-Event etabliert. Daher wollten wir anlässlich dieses Tages einmal wissen, wie sicher sich deutsche Verbraucher eigentlich beim Einkaufen im Internet fühlen. Unser Chart der Woche zeigt eines der Ergebnisse unserer repräsentativen Umfrage zu diesem Thema: Drei Viertel der Befragten machen sich zumindest manchmal Sorgen, ob ihre Daten beim Onlineshopping sicher sind und ihre Zahlungen auch bestimmungsgemäß ausgeführt werden und nicht in dunkle Kanäle laufen.
Dennoch bleibt der Trend zur Verlagerung von Umsätzen ins Internet ungebrochen: 51 Prozent geben an, dass sich bei ihnen am Verhältnis zwischen Online- und Offline-Einkäufen während der letzten 12 Monate nichts geändert hat; für weitere 28 Prozent hat das Einkaufen im Internet sogar noch an Bedeutung gewonnen zu Lasten des stationären Einzelhandels. Wer dachte, dass die Verbraucher nach dem Ende der allermeisten pandemisch bedingten Einschränkungen wieder die Ladengeschäfte füllen würden, könnte sich also getäuscht haben.
Tatsächlich ist das Risiko vermutlich höher, einem verlockend aussehenden Rabatt zum Opfer zu fallen als einem Onlinebetrug. Von daher gilt auch und besonders am Black Friday: Augen auf und Preise vergleichen, nicht nur Rabattprozente – 10 Prozent Nachlass auf einen realistischen Marktpreis sind manchmal besser als 20 Prozent auf eine überholte Preisempfehlung des Herstellers. Und nicht vergessen: Wer einen Artikel kauft, der von 100 auf 50 Euro herabgesetzt ist, der hat nicht 50 Euro gespart – sondern 50 Euro ausgegeben.