Ungewöhnliche Zeiten – ungewöhnliche Maßnahmen?

Chart of the Week

2 min Lesedauer 11.08.2023

In komplizierten Zeiten haben vermeintlich einfache Lösungen Hochkonjunktur – die derzeitige inflationäre Situation bildet da keine Ausnahme. In einer repräsentativen ING-Umfrage vom Juni 2023 befürworten zwischen 63 und 79 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher eine vorübergehende Preisdeckelung für bestimmte Güter, zwischen 55 und 65 Prozent sprechen sich sogar für einen dauerhaften Eingriff aus.

„Sollten die Preise für diese Güter in der gegenwärtigen inflationären Situation VORÜBERGEHEND staatlich gedeckelt werden?“ bzw. „Sollten die Preise für diese Güter DAUERHAFT staatlich gedeckelt werden?“; Anteil Ja-Stimmen

Der Chart zeigt die Zustimmungsraten zu einer vorübergehenden bzw. dauerhaften staatlichen Deckelung der Preise für vier Gütergruppen von Grundbedürfnissen
Quelle: ING Consumer Research

Weitere Ergebnisse:

  • Jeweils rund drei Viertel der Befragten geben an, einen höheren Anteil ihres Einkommens als noch vor fünf Jahren für Lebensmittel und Wohnenergie aufzuwenden. Fast zwei Drittel erwarten, dass sich dieser Anteil weiter erhöht.
  • Ihre persönliche finanzielle Situation erachten die Deutschen für deutlich schlechter als noch vor fünf Jahren – und sie gehen nicht davon aus, dass dieser Rückgang in den nächsten fünf Jahren aufgeholt wird.
  • Nur ein Viertel der Deutschen geht davon aus, dass innerhalb der nächsten drei Jahre eine Inflationsrate erreicht werden wird, die sie mit Preisstabilität assoziieren. Mehr als die Hälfte erwartet, dass das bis zu fünf Jahren oder noch länger dauern – oder nie mehr eintreten – wird.
  • Fast die Hälfte spart weniger als vor den Preissteigerungen der jüngeren Vergangenheit – mehrheitlich, weil schlicht und einfach das Geld dafür fehlt.

 

Zum Download: unsere Studie „Ungewöhnliche Zeiten – ungewöhnliche Maßnahmen?“

Autor: Sebastian Franke