Trotz Inflation wird mehr gespart – oder wegen?

Chart of the Week

2 min Lesedauer 23.02.2024

Deutlich mehr Verbraucher*innen als noch vor einem Jahr geben an, über Ersparnisse zu verfügen. Aber zeugt das wirklich von einer Entspannung der finanziellen Situation der Haushalte?

Die Inflationserwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher werden vor allem von einem beeinflusst: von der jeweils aktuellen Inflation. Wer fürchtet, dass sein Geld morgen nicht mehr ausreicht, wird – wenn möglich – heute welches beiseite legen. Schon während der Corona-Pandemie war zu beobachten: In schlechten Zeiten wird für möglicherweise noch schlechtere Zeiten gespart.

Obwohl die Haushaltsbudgets nach wie vor durch die Preissteigerungen der letzten beiden Jahre unter Druck stehen, schaffen es laut einer ING-Umfrage aus dem Dezember 2023 mehr Menschen als ein Jahr zuvor, Ersparnisse zu bilden. Allerdings legen die Ergebnisse den Schluss nahe, dass dies nur teilweise auf eine verbesserte Einkommenssituation zurückzuführen ist. In manchen Fällen dürfte es eher ein enger geschnallter Gürtel sein, der das Bilden von Rücklagen ermöglichte.

„Verfügt Ihr Haushalt über irgendwelche Ersparnisse?“

Der Chart zeigt den Anteil der Befragten, die angeben, dass ihr Haushalt über Ersparnisse bzw. über keine Ersparnisse verfügt.
Quelle: ING Consumer Research
  • 67,8 Prozent der Befragten, geben an, dass ihr Haushalt über Ersparnisse verfügt – das sind 10,6 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr und der zweithöchste Wert der Umfragereihe, die bis 2013 zurückreicht.
  • Auch die Höhe vorhandener Ersparnisse ist gestiegen – anteilig und absolut geben mehr Befragte als im Vorjahr an, mehr als 6 Monatsnettoeinkommen auf der hohen Kante zu haben.
  • 24,5 Prozent verfügen nicht über Ersparnisse. Als häufigste Gründe dafür werden ein zu niedriges Einkommen sowie Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten angeführt.

 

Zum Download: unsere Studie „Trotz Inflation wird mehr gespart – oder wegen?“

Autor: Sebastian Franke