Mehr Geld für Rüstung? Nicht die erste, aber eine Priorität

Chart of the Week

2 min Lesedauer 17.07.2024

Was machen deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der veränderten geopolitischen Lage mit ihrem Geld – und was sollte der Staat ihrer Ansicht nach tun?

Nach dem Ende des Kalten Krieges hatten sich Deutschland und seine Wirtschaft in einer Welt mit neuen Absatzmärkten, günstigen Produktionsstandorten für Vorprodukte und billiger Energie aus vornehmlich russischem Erdgas behaglich eingerichtet. Auch der Anteil der Rüstungsausgaben am Bundeshaushalt sank deutlich. Doch spätestens mit dem russischen Überfall auf die Ukraine dürfte klar geworden sein, dass sich die Welt erneut verändert hat. In einer repräsentativen Umfrage befragten wir Verbraucherinnen und Verbraucher, welchen Einfluss die veränderte Sicherheitslage auf ihr Konsum- und Spar-/Investitionsverhalten hat und in welchen Bereichen sie höhere oder niedrigere Staatsausgaben für sinnvoll halten.

20 Prozent sparen mehr, 10 Prozent sparen weniger

„Wie wirken sich die gestiegenen geopolitischen Spannungen auf Ihr Ausgabeverhalten und Ihr Spar-/Investitionsverhalten aus?“

Der Chart zeigt die Antworten der Befragten
Quelle: ING Consumer Research
  • 20 Prozent der Deutschen sehen sich veranlasst, mehr zu sparen und weniger zu konsumieren – bei 10 Prozent ist es umgekehrt.
  • Risikovermeidung ist die am häufigsten genannte Änderung im Spar-/Investitionsverhalten. Ein gutes Viertel achtet jetzt mehr auf die Sicherheit ihrer Geldanlagen.
  • Knapp 5 Prozent der Deutschen geben an, verstärkt im Bereich Rüstungsindustrie zu investieren. Fast die Hälfte findet, dass ein solches Investment ethisch vertretbarer geworden ist – nur 20 Prozent sehen das anders.
  • 41 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland seine Verteidigungsausgaben steigern sollte – das ist allerdings der niedrigste Wert von insgesamt sechs Kategorien staatlicher Ausgaben, nach denen gefragt wurde.

 

Zum Download: unsere Studie Mehr Geld für Rüstung? Nicht die erste, aber eine Priorität

Autor: Sebastian Franke