Inflation der letzten Jahre könnte Ernährungstrends befördern
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Ob Nachhaltigkeitsaspekte, Sorge um das Tierwohl, der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung oder schlicht der persönliche Geschmack – die Gründe, weniger oder kein Fleisch oder auch vermehrt Bio-Produkte zu sich nehmen zu wollen, sind vielfältig. Manchmal steht jedoch der Geldbeutel im Weg. Wie hat die Inflation der letzten Jahre die pflanzlichen Alternativen und Bio-Produkte im Vergleich zu ihren herkömmlichen Pendants getroffen? Ist es jetzt noch teurer als vorher, einen besonderen Geschmack zu haben?
Ganz allgemein gelten die Preise für Lebensmittel als recht anfällig für Schwankungen – nicht umsonst werden sie zusammen mit den Energiepreisen aus der Preissteigerung herausgerechnet, um die sogenannte Kerninflation zu ermitteln, die Notenbanken einen besseren Einblick in langfristige Inflationstrends geben soll. So verwundert es auch nicht, dass in der zurückliegenden Phase starker Inflation die Ausschläge bei den Lebensmitteln stärker ausfielen als bei vielen anderen Produkten.
Lebensmittelpreise sind stärker gestiegen als das allgemeine Preisniveau
Preisentwicklung verschiedener Kategorien von Nahrungsmitteln
Während der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts zuletzt knapp 20 Prozent höher lag als im Durchschnitt des Jahres 2020, beträgt der Unterschied für die Kategorie Nahrungsmittel fast 33 Prozent. Einzelne Unterkategorien liegen sogar noch klar darüber. Manche sind aber auch von noch deutlich höheren Zwischenständen wieder auf ihr jetziges Niveau gesunken.
Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass die Rekordinflation der letzten Jahre mit den aktuellen Ernährungstrends vergleichsweise gnädig umgegangen ist. Vegetarische und vegane Nahrungsmittel sowie Bio-Produkte haben in vielen Fällen geringere Preissteigerungsraten aufzuweisen als ihre konventionellen Pendants.
Zum Download: unsere Studie „Inflation der letzten Jahre könnte Ernährungstrends befördern“