Ein neuer Sparrekord
Chart of the Week
Auf 9 Billionen Euro bezifferte die Bundesbank im dritten Quartal 2024 das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland. Parallel dazu kletterte der Anteil der Deutschen, die in einer repräsentativen ING-Umfrage vom Dezember 2024 angeben, über Ersparnisse zu verfügen, zum ersten Mal über die 70-Prozent-Marke und damit auf einen neuen Rekordwert.
Seitdem wir 2013 zum ersten Mal danach fragten, gab es im selbstverstandenen „Land der Sparer“ aber schon immer einen vergleichsweise hohen Anteil, der angab, über keinerlei Ersparnisse zu verfügen. Über 30 Prozent waren es noch vor fünf Jahren.
„Verfügt Ihr Haushalt über irgendwelche Ersparnisse?“
Bereits vor einem Jahr war dieser Anteil auf weniger als ein Viertel gesunken und nahm nun erneut leicht ab. Dass mehr Menschen Ersparnisse bilden, ist natürlich zu begrüßen - es scheint sich dabei aber vor allem um ein Vorsichtssparen In Zeiten unsicherer wirtschaftlicher Aussichten zu handeln und weniger um einen Ausdruck einer auf breiter Basis verbesserten finanziellen Lage.
- 70,7 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Haushalt über Ersparnisse verfügt. Das ist der höchste Wert der Umfragereihe, die bis 2013 zurückreicht – nur zwei Jahre nach dem bislang niedrigsten Wert von 57,2 Prozent im Rekordinflationsjahr 2022.
- Der wichtigste Grund zu sparen ist die Vorbereitung auf unvorhergesehene Ereignisse – fast drei Viertel nennen dies als Motivation.
- 23,5 Prozent verfügen nicht über Ersparnisse. Als häufigste Gründe dafür werden wie schon in den letzten beiden Jahren ein zu niedriges Einkommen sowie Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten angeführt.
- Bei über der Hälfte der Befragten mit Ersparnissen würden diese mindestens ein halbes Jahr lang halten, wenn das Einkommen wegfallen sollte.
Zum Download: unsere Studie „Ein neuer Sparrekord“