Ein ungebremster Fall – Covid-19 und Handelsumsätze

Chart of the Week

2 min Lesedauer 27.03.2020

Seit gut einer Woche gelten zahlreiche Beschränkungen, um die Ausbreitung von Covid-19 abzuschwächen. Schulen, Hotels und Geschäfte haben zu und Plätze, wo sich gerade bei dem schönen Wetter Leute normalerweise gegenseitig auf die Füße treten, sind geisterhaft leer. Kein Wunder, dass die Umsätze im Handel massiv eingebrochen sind, wie unser Chart der Woche zeigt.

Tägliche Handelsumsätze in Deutschland und Österreich (%-Veränderung ggü. der Vorwoche)

Quelle: Suburbia, ING Economic & Financial Analysis

Während in Österreich bereits seit dem 16. März umfangreiche Ausgangsbeschränkungen gelten, die am 13. März bekannt gegeben wurden, hat sich die deutsche Regierung etwas länger Zeit gelassen. Doch mittlerweile ist auch hier das öffentliche Leben auf ein Minimum beschränkt. In den Handelsumsätzen zeigt sich der Rückzug aus der Öffentlichkeit jedoch ebenfalls deutlich seit dem Wochenende um den 13./14. März herum, wie wir anhand von Daten von Suburbia ermittelt haben. Um 90% sind die Handelsumsätze für Restaurantbesuche, Hotels, Kleidung oder Freizeitbeschäftigungen am letzten Wochenende gegenüber dem Wochenende davor eingebrochen. 

 

Noch mindestens bis Ostern sind die Einschränkungen aktiv und werden zahlreichen Wirtschaftsbereichen auch weiterhin empfindlich zusetzen. Die fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen von Regierungen und Zentralbanken sind ein wichtiger Schritt, um die Schärfe des Einbruchs abzufedern. Gänzlich zurückdrehen lässt er sich aber nicht. Zumindest für dieses Jahr werden wir daher für zahlreiche Volkswirtschaften das erste Mal seit der Finanzkrise wieder ein dickes Minus vor den wirtschaftlichen Wachstumszahlen sehen.  

 

Einen Ausblick auf die Schwere der zu erwartenden Rezession gibt es auch im Video "Aktuelles über die Märkte im April".

Autor: Inga Fechner