Altersvorsorge für Späteinsteigende

Die passende Strategie finden

Geldanlage 5 min Lesedauer 13.01.2023
Altersvorsorge Späteinsteigende

Viele Menschen haben es hierzulande schwer, ihren Lebensunterhalt im Alter zu finanzieren. Laut Hilfsorganisation Caritas reicht ihre Rente nicht aus, um die Kosten zu decken. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung bekommen Männer beim Eintritt in die Altersrente durchschnittlich 1.204 Euro netto, Frauen erhalten 856 Euro – häufig zu wenig, um damit allein über die Runden zu kommen.

Zusätzliche Vorsorge nötig

Die steigende Inflation belastet die Haushalte immens. Immer mehr Deutsche machen sich Sorgen um ihr finanzielles Auskommen im Alter, zeigt eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Bundesverbandes Deutscher Banken: Vier von zehn Befragten (43 %), die noch nicht im Ruhestand sind, sehen sich im Alter finanziell schlecht aufgestellt. Eine zusätzliche Altersvorsorge ist also oft sinnvoll, damit es im Ruhestand nicht eng wird.

Altersvorsorge mit 50 plus

Auch mit über 50 ist es noch möglich, genügend Kapital für später aufzubauen. In dieser Altersphase erzielen Menschen oft das höchste Einkommenin ihrem Berufsleben, das Haus oder die Wohnung ist mitunter abbezahlt, etliche erben. Aber auch mit wenig Geld lässt sich noch ein Finanzpolster für den Ruhestand schaffen. So gehen Sie vor:

1. Geldbedarf und Rentenanspruch bestimmen

Für die finanzielle Vorsorge sollten Sie zunächst Ihren Geldbedarf im Ruhestand kalkulieren. Experten schätzen, dass Rentner*innen ungefähr 80 bis 85% ihres letzten Nettoeinkommens benötigen. Wie viel brauchen Sie – und was haben Sie? Dafür stellen Sie am besten Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Fallen Ausgaben weg, weil Sie zum Beispiel kein Auto mehr brauchen? Kommen welche für Ihre Gesundheit hinzu?

Um Ihren Rentenanspruch zu ermitteln, werfen Sie einen Blick in Ihren Rentenbescheid und gegebenenfalls in das Schreiben eines Versorgungswerks. Ab Sommer 2023 können sich übrigens alle Bürger*innen im Online-Portal der Digitalen Rentenübersicht über ihre Ansprüche aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Alterssicherung informieren.

Tipp: Bei Ihrem Finanzcheck für den Ruhestand hilft der Rentenlückenrechnerdes Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Eine Alternative bietet das an der Frankfurt School of Finance and Management entwickelte Online-Tool.

2. Rente aufbessern: Vorsorgeformen wählen

Reicht Ihr Einkommen nicht, um auf dem gewünschten Niveau im Ruhestand zu leben? Dann sollten Sie zusätzlich vorsorgen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie Sie auch mit über 50 noch Kapital fürs Alter bilden können. Die Wahl der Vorsorgeform hängt dabei von Ihrer Lebenssituation und Risikobereitschaft ab.

  • Betriebliche Altersvorsorge (baV)
    Als Arbeitnehmer*in in Deutschland haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine zusätzliche Altersvorsorge über den Betrieb. Diese setzt sich zusammen aus monatlichen Einzahlungen aus Ihrem Bruttogehalt und einem monatlichen Zuschuss Ihres Arbeitgebenden.
  • Private Altersvorsorge
    Bei dieser Form der Altersvorsorge entscheiden Sie selbst, wie Sie ihr Geld investieren. Teilweise unterstützt Sie der Staat durch gezielte Förderung. Zu den bekanntesten Optionen zählen:
  • Riester-Rente
    Riester-Produkte sind Sparverträge, die eine staatliche Förderung erhalten. Dazu gehören Bank- oder Fondssparpläne und klassische oder fondsgebundene Rentenversicherungen. Die Riester-Förderung kann jeder nutzen, der in der gesetzlichen Rentenversicherung der Versicherungspflicht unterliegt.
  • Rürup-Rente
    Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, ermöglicht Selbstständigen und gut verdienenden Angestellten über relativ hohe Einmalbeträge eine monatliche Leibrente. Zudem werden Ihre Beträge steuerlich gefördert.
  • Private Renten- oder Lebensversicherung
    Bei einer Lebensversicherung zahlen Sie Beiträge ein, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen Schlag ausgezahlt werden. Bei der Rentenversicherung können Sie das Geld als monatlich ausgezahlte Rente erhalten.
  • Anlage auf dem Aktienmarkt
    Aus Renditesicht kann sich eine breitgestreute Anlage auf dem Aktienmarkt lohnen. Mit einem Sparplan – etwa für einen börsennotierten Indexfonds (ETF) – ist es möglich, monatlich auch kleine Beträge zu investieren. Sie müssen jedoch einplanen, dass Kurse schwanken. Je näher Sie dem Ruhestand kommen, desto weniger Risiken sollten Sie eingehen. Eine Faustregel besagt: 100 minus Ihr Lebensalter ergibt die optimale Aktienquote. Wenn Sie 52 sind, sollten Sie also nicht mehr als 48 Prozent Ihres Geldes als Altersvorsorge in Aktien anlegen. Es sollten aber bei der richtigen Zusammenstellung für Ihr Depot auch immer Ihre individuellen, persönlichen und finanziellen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.“
  • Beiträge für die vorzeitige Rente
    Wer früher in Rente gehen möchte, muss mit Abschlägen rechnen. Diese können Sie ganz oder teilweise mit zusätzlichen Beiträgen ausgleichen. Möglich ist das ab dem 50. Lebensjahr. Dafür fordern Sie von der Deutschen Rentenversicherung eine spezielle Rentenauskunft an, die Sie zur Ausgleichszahlung informiert. Sie können sich auch an eine Auskunfts- und Beratungsstelle wenden.

3. Sich zusätzlich beraten lassen

Neben Banken helfen Ihnen unabhängige Stellen wie die Verbraucherzentralen, eine Strategie für Ihre Altersvorsorge ab 50 zu erstellen.

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