Automatisierungs-Risiko-Index für Jobs

Diese Berufe können Roboter übernehmen

Arbeit-Recht 3 min Lesedauer 17.06.2024
Roboterarm pflückt Tomaten

Aus Fabriken kennen wir es bereits seit Langem: Wo früher noch Menschen schraubten, löteten oder sortierten, erledigen heute Maschinen die Arbeit. Mit der Digitalisierung und der Entwicklung von künstlicher Intelligenz geht die Automatisierung nun noch einen Schritt weiter. Zukünftig werden auch Berufe jenseits der Produktion davon betroffen sein – denn intelligente Roboter können manche Dinge effizienter erledigen als der Mensch.

Aussterbende Berufe 2.0

Fachleute sind sich einig, dass der Automatisierung der Fabriken zukünftig die Automatisierung von Büros und anderen Arbeitsplätze folgen wird. „Der Vergleich zur Industriellen Revolution passt ganz gut“, sagt dazu Sebastian Dettmers, der Geschäftsführer der Jobbörse Stepstone in Deutschland. „Viele manuelle Jobs blieben zunächst erhalten, während gleichzeitig der Einsatz von Maschinen voranschritt.“ 

Automatisierungsrisiko auch für komplexe Tätigkeiten

Eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) konnte 2024 belegen, dass der Anteil der Tätigkeiten, die potenziell schon heute von Computern ausgeführt werden können, besonders stark ansteigt und nunmehr bei knapp 36 Prozent liegt. In Berufen, die normalerweise einen weiterführenden oder Hochschulabschluss erfordern, ist der Anteil der ersetzbaren Aufgaben weiterhin niedriger als bei Berufen mit anderen Anforderungsniveaus, nach Britta Matthes, Leiterin der Forschungsgruppe „Berufe in der Transformation“ am IAB.

Roboter – Konkurrenz für wen?

Ein Schweizer Forscherteam um den Experten für Künstliche Intelligenz (KI) Dario Floreano, hat sich der Problematik  ganz systematisch mit dem Fokus auf die einzelnen Berufe angenommen. Anhand des 1.000 verschiedene Berufe umfassenden Verzeichnisses des US-Arbeitsministeriums analysierten sie die Fähigkeiten, die es für jeden einzelnen dieser Berufe braucht. Zum Beispiel müssen

  • Metzger*innen handwerklich geschickt sein, ein gutes Auge sowie Konzentrationsfähigkeit mitbringen
  • Anwält*innen sich gut ausdrücken und Schlussfolgerungen treffen können.

Im zweiten Schritt prüften sie, welche dieser Fähigkeiten auch durch künstliche Intelligenz beziehungsweite Roboter abgedeckt werden können. Daraus schließlich entwickelten sie einen Automatisierungs-Risiko-Index.

Wer auf dem Arbeitsmarkt gewinnt – und wer verliert

Je höher der Index, desto gefährdeter durch Robotisierung ist der Beruf. Einen besonders hohen Wert erreichen Schlachter*innen und Fleischwarenhersteller*innen. Als ebenfalls gefährdet stufen die Forscher*innen diese Berufe ein:

  • Kassierer*in
  • Tellerwäscher*in
  • Taxifahrer*in

Auf der eher sicheren Seite befinden sich dagegen:

  • Physiker*innen
  • Chirurg*innen
  • Ärzt*innen
  • Ingenieur*innen
  • Pilot*innen und Fluglots*innen.

Sie sind neugierig, wo Ihr Beruf wohl auf dem Automatisierungs-Risiko-Index steht? Dann können Sie das auf dem von der Gruppe entwickelten Tool herausfinden. Dieses berechnet den Index Ihres Berufs – und schlägt auch gleich drei sicherere Alternativen vor. Vielleicht lohnt sich der Umschulungsaufwand!

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