Bausparen einfach erklärt
Für die eigenen vier Wände sparen: So funktioniert das
Vielleicht möchten Sie in späteren Jahren einmal eine Wohnung kaufen oder ein Haus bauen – oder Ihre Immobilie energetisch sanieren. Wenn Sie das nötige Kleingeld aber noch gar nicht haben, gibt es dafür den Bausparvertrag.
Die Grundidee beim Bausparen ist einfach: Statt über viele Jahre eigenständig ein Vermögen aufzubauen, unterstützt eine Bausparkasse Ihre zukünftigen Kauf- und Bauvorhaben. Indem regelmäßig in einen Bausparvertrag eingezahlt wird, sichert sich die Bausparerin oder der Bausparer für später einen Kredit – auch Darlehen genannt. Steht dann nach Jahren der Kauf, der Bau oder die Modernisierung einer Immobilie an, zahlt die Bausparkasse das vereinbarte Darlehen aus. Die Kombination aus angespartem Eigenkapital und dem Darlehen ermöglicht die Realisierung eines Immobilien-Vorhabens oft früher, als es ohne Bausparvertrag möglich wäre.
Beim Aufbau von Eigenkapital mit einem Bausparvertrag können Sie eine ganze Reihe staatlicher Fördermöglichkeiten nutzen, zum Beispiel:
- von der Arbeitnehmersparzulage,
- von der Wohnungsbauprämie,
- von „Wohn-Riester“ oder
- von vermögenswirksamen Leistungen.
Eins nach dem andern: Die Schritte beim Bausparen
Zunächst legen Sie fest, wie viel Geld Sie für Ihr Immobilien-Vorhaben benötigen – das ist die sogenannte Bausparsumme. Dann suchen Sie sich eine Bausparkasse und vereinbaren mit ihr die Höhe der monatlichen Sparrate, die Dauer der Sparphase und den Zinssatz für das spätere Darlehen.
Beim Bausparen gibt es drei Phasen:
- Ansparphase: In dieser Phase sparen Sie – oft mit staatlicher Förderung – Geld an, das Ihre Bausparkasse mit dem vereinbarten Guthabenzins verzinst. So bauen Sie über zum Beispiel sieben, zehn oder zwölf Jahre hinweg ein Mindestguthaben auf. Wie hoch dies sein muss, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen ab – oft liegt es bei 40% bis 50% der Bausparsumme. In der Ansparphase können Sie kein Geld vom Bausparkonto abheben. Und die Zinsen für Ihr Erspartes sind vergleichsweise niedrig.
- Zuteilungsphase: Sobald das Mindestguthaben angespart ist – dieser Prozess lässt sich mit Sonderzahlungen beschleunigen, etwa mit Ihrem Weihnachtsgeld –, beginnt die Phase der Zuteilung. Bausparer*innen haben ab dann ein Anrecht auf ein Bauspardarlehen mit einem festgelegten Zins. Allerdings gibt es neben dem Mindestguthaben noch weitere Kriterien. Bausparkassen berechnen auf Basis einer bestimmten Bewertungszahl, ob und wann der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. In die Bewertungszahl fließen meist Sparleistung und Vertragslaufzeit ein. Ist bei mehreren Bausparenden gleichzeitig die Zuteilungsphase erreicht, bekommt der- oder diejenige mit der höchsten Bewertungszahl zuerst eine Zuteilung.
- Darlehensphase: Wenn Ihr Bauspardarlehen ausgezahlt wird, beginnt die Darlehensphase. Nun zahlen Sie den Kredit nach und nach wieder zurück. Monat für Monat, Rate für Rate. Da die monatliche Beitragshöhe schon bei Abschluss des Vertrages festgelegt wurde, ist alles gut planbar. Die Höhe der Raten verändert sich nicht.
Was für das Bausparen spricht
Die klassischen Vorteile des Bausparens lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:
- Schneller in die eigenen vier Wände: Wer eines Tages mietfrei im eigenen Zuhause wohnen möchte, kann diesen Plan mit einem Bausparvertrag oft schneller umsetzen.
- Staatliche Förderungen: Ein Bausparvertrag bietet mehr als nur einen zukünftigen Darlehensanspruch – durch regelmäßiges Einzahlen steigt zunächst konsequent Ihr Guthaben, vor allem wenn staatliche Förderungen genutzt werden. Fördermittel gibt es unterschiedliche, wie vermögenswirksame Leistungen oder die Wohnungsbauprämie. Das Prinzip ist einfach: Wird regelmäßig auf das Bausparkonto eingezahlt und sind bestimmte Vorgaben erfüllt, zahlt der Staat bzw. Arbeitgeber teilweise mehrfach mit ein. So steigt das Eigenkapital noch schneller als zuvor.
- Planungssicherheit: Schon bei Abschluss des Bausparvertrags werden die Zinsen für das spätere Darlehen festgelegt. Auf die einmal vereinbarten Konditionen können Sie sich verlassen – selbst wenn um Sie herum überall die Zinsen steigen sollten.
„Mit einem Bausparvertrag – und nur damit – können Sie sich heute Bauzinsen von 1,5% bis 2,5% auch für den Fall sichern, dass Sie erst in fünf, acht oder zehn Jahren bauen, kaufen, modernisieren oder umschulden wollen“, sagt Alexander Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen. Mit der Heizwende rücke das Vorsorgemotiv für den Sanierungsfall immer mehr in den Vordergrund. „Die Menschen wissen: Da kommt einiges auf sie zu. Dagegen wollen sie sich wappnen.“ Der Bausparvertrag werde so für immer mehr Menschen zum Energiesparvertrag.
Bausparen – ein Fazit
Für folgende Ziele kann sich ein Bausparvertrag durchaus eignen:
- Ein Haus bauen oder eine Eigentumswohnung kaufen
- Renovierungsmaßnahmen in den eigenen vier Wänden umsetzen
- Die Energieeffizienz des eigenen Hauses steigern
- Ein Neubauprojekt angehen
- Die Restschuld einer bestehenden Baufinanzierung auffangen
- Einfach Eigenkapital ansparen
Gerade für eine langfristige und sichere Planung ist ein Bausparvertrag interessant, um die Kosten für ein Immobilien-Vorhaben zu decken. Nicht nur zukünftige Eigenheimbesitzer/-innen, sondern auch Sparer/-innen kommen dabei auf ihre Kosten: Dank staatlichen Förderungen und Guthabenzinsen wird kontinuierlich Eigenkapital aufgebaut.