Betrugsmasche beim Zahlen über eBay Kleinanzeigen

Kriminelle lauern auf Kleinanzeigenplattformen und geben vor Artikel kaufen oder verkaufen zu wollen.

Sicherheit 5 min Lesedauer 04.03.2024
Betrugsmaschen eBay Kleinanzeigen sicher bezahlen

Das Internet verändert seit ca. 30 Jahren die Welt und auch unser Kaufverhalten. Waren wir früher zum Stöbern im Einkaufszentrum oder Second Hand Laden, shoppen wir heute bequem auf der Couch mit dem Handy oder Tablet.

Immer mehr dieser virtuellen Läden bieten eigene Bezahlmethoden an. Damit soll ein sicherer Zahlungsablauf gewährleistet werden und Sie vor Betrug geschützt werden. Doch leider sind Kriminelle kreativ und kopieren diese Zahlmethoden, um Sie um Ihr Geld zu bringen.

So funktioniert die Betrugsmasche am Beispiel vom Bezahlen über eBay Kleinanzeigen

Sie bieten etwas über eine Kleinanzeige oder einen Second Hand-Shop zum Verkauf an. Kriminelle melden sich - meistens über den Messenger-Dienst WhatsApp - bei Ihnen und geben an, diesen Artikel kaufen zu wollen. Geht es ums Bezahlen, schlägt der / die Kaufende „sicher Bezahlen“ von eBay Kleinanzeigen vor. Alle anderen Bezahlmethoden werden mit plausiblen Gründen ausgeschlagen.

Tatsächlich ist “Sicher bezahlen“ von eBay Kleinanzeigen auch sehr sicher, denn hier wird das Geld an einen Treuhänder gezahlt. Dieser meldet der verkaufenden Person, wenn die Zahlung da ist und die Ware verschickt werden kann. Meldet der Käufer bzw. die Käuferin, dass die Ware angekommen ist, erhält die verkaufende Person ihr Geld. Das ist für alle Beteiligten eine sichere Methode – solange die Zahlung tatsächlich über „Sicher bezahlen“ läuft und kein Betrug ist!

Im hier beschriebenen Betrugsfall erhalten Sie jedoch für den Abruf des Kaufpreises einen Link, auf dem Sie lediglich Ihre Zugangs- oder Kreditkartendaten angeben müssen. Nach einer anschließenden Freigabe mit Ihrer Banking App oder einer TAN wird Ihnen die Gutschrift versprochen.

Auf der verlinkten Seite finden Sie zudem einen Hinweis zu einem technischen Support, mit dem Sie in der Regel Kontakt haben, um Unterstützung bei der Zahlungsabwicklung zu bekommen. Ihnen werden scheinbar plausible Gründe genannt, diverse Freigaben zu tätigen. Diese Transaktionen passen nicht zu der Anzeige in Ihrer App bzw. dem Internetbanking?  Selbst dafür hat der Support eine Ausrede.

Was passiert tatsächlich?

Mit der verlinkten Seite loggen Sie sich nicht in der offiziellen Zahlungsmethode ein. Das ist eine extra von den Kriminellen erstellte Seite, die nur dazu da ist, Ihre Zugangs- bzw. Kartendaten zu speichern. Unter dem Vorwand, die Gutschrift des Kaufpreises abzurufen, sollen Sie diese vertraulichen Daten angeben.

Das machen die Kriminellen tatsächlich damit:

  • Zahlungen mit Ihrer Kreditkarte werden im Internet vorbereitet.
  • Mobiles Bezahlen (z.B. Apple Pay oder Google Pay) wird auf Smartphones der Betrügenden eingerichtet
  • Smartphones der Kriminellen werden als Freigabeverfahren in Ihrem Zugang hinterlegt.

Dies geht natürlich nicht ohne Ihre Freigabe, zu der Sie unter einem Vorwand mit scheinbar plausibler Begründung überredet werden. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie immer darauf achten, welche Transaktion bzw. welcher Empfänger direkt in der Freigabe angezeigt wird: In Ihrem Onlinebanking bzw. der App wird bei jeder Freigabe angezeigt, welche Transaktion Sie gerade bestätigen.

Ist Ihnen eine Transaktion oder Freigabe nicht geheuer, schauen Sie in Ihren Kontoumsätzen, was tatsächlich passiert ist.

Kriminelle geben sich als Kaufende und Verkaufende in den jeweiligen Plattformen aus

Unser Beispiel erklärt, wie Verkaufende betrogen werden. Doch auch, wenn Sie Artikel kaufen, kann Ihnen das passieren: Die Kriminellen schlagen ebenfalls die Zahlungsmethode vor und behaupten, Sie müssen sich über einen Link einmalig anmelden und Ihre Daten hinterlegen. Die tatsächliche Überweisung oder Kartenzahlung müssen mit Ihrer Banking-App oder einer TAN freigeben…. Und natürlich passiert das nicht nur beim Bezahlen über eBay Kleinanzeigen – auch andere Plattformen wie Vinted werden als Grundlage für Betrügereien kopiert.

So schützen Sie sich davor:

  • Starten Sie die Zahlung oder Ihr Banking nie aus einem Link heraus, egal ob Sie diesen per E-Mail, WhatsApp oder einen anderen Kanal bekommen haben.
  • Nutzen Sie dafür immer die offizielle App oder starten Sie die Zahlung direkt auf der Website des Zahlungsanbieters. Eine Zahlung über eBay Kleinanzeigen z.B. wird immer im offiziellen Chat auf der Website oder App von eBay angestoßen.
  • Geben Sie eine Transaktion mit Ihrer Banking App oder dem photoTAN-Generator frei, prüfen Sie direkt in der Freigabe die Transaktion. Diese steht direkt über der Freigabe – z.B. „Sie geben Banking to go auf einem anderen Gerät Zugriff auf Ihre Konten“. Im Zweifel brechen Sie den Vorgang ab.
  • Ganz wichtig ist auch, dass Sie immer Ihre Kontoumsätze im Auge behalten und prüfen, was da passiert. Auch wenn die Kriminellen anderes behaupten: Keine Bank der Welt wird Ihnen eine Überweisung anzeigen, wenn der Vorgang abgebrochen wurde. Eine gute Methode, die Umsätze immer zu überprüfen, sind Push Nachrichten in Banking Apps. So erhalten Sie bei jeder Buchung auf Ihrem Girokonto einen Hinweis auf Ihrem Display des Smartphones.   

Lesen Sie, wie Sie sich am besten schützen, bzw. was zu tun ist, falls Sie auf einen Betrug hereingefallen sind: Achtung: Betrugsmaschen beim Onlineshopping

Deine erste App ohne „Häääää?"

Leicht zu verstehen, leicht zu bedienen, immer dabei: Mobile Banking kann bei uns wirklich jeder. Einfach mal ausprobieren, kann ja nix schiefgehen.

Illustration eines Mannes, der Münzen verteilt