Vermeiden Sie diese Boomer-Finanztipps
Fünf überholte Finanzratschläge
Die Elterngeneration der Millennials, die sogenannten Babyboomer, haben ihren Sprösslingen viele wertvolle Lektionen beigebracht. Doch in Sachen Finanzen gelten einige ihrer Ratschläge heute nicht mehr. Die Wirtschaft hat sich verändert, und die Art und Weise, wie wir sparen, investieren und planen, hat sich ebenfalls gewandelt. Wer weiterhin den Tipps der Boomer folgt, könnte wertvolle Rendite verpassen und finanzielle Chancen ungenutzt lassen. Hier sind fünf Finanzratschläge, die inzwischen überholt sind:
1. „Das Sparbuch ist eine sichere Bank!“
Ein Sparbuch war einst das Symbol der finanziellen Sicherheit. Viele Eltern haben ihren Kindern beigebracht, dass das Sparbuch der beste Weg sei, um Geld sicher zu parken. Doch diese Zeiten sind längst vorbei.
Auch wenn es auf den ersten Blick wie eine vernünftige Option erscheint, bietet das Sparbuch oft nur sehr geringe Zinsen, die durch die Inflation schnell entwertet werden. „Die Zinsen bei diesen Konten haben sich zuletzt kaum bewegt und sind noch immer sehr niedrig“, betont auch Finanzberaterin und Buchautorin Stefanie Kühn. Wer auf dem Sparbuch Geld lagert, verliert mit der Zeit an Kaufkraft.
Besser machen: Statt auf das Sparbuch zu setzen, könnten Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto parken. Die Zinsen sind dort in der Regel höher, und beim Tagesgeld ist das Geld wie beim Sparbuch jederzeit verfügbar. Und wer etwas mehr Risiko nicht scheut, könnte zum Beispiel auch in breit gestreute Aktien-ETFs investieren.
2. „Die Rente ist sicher – da muss ich mich nicht kümmern!“
Die Elterngeneration der Millennials wuchs mit dem Glauben auf, dass die staatliche Rente ausreichend sei, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Dieser Glaube wurde durch die jahrzehntelange Stabilität des Rentensystems gestärkt. Doch heute wissen wir: Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus. Das demografische Ungleichgewicht und die steigende Lebenserwartung stellen das Rentensystem vor große Herausforderungen.
Besser machen: Selbst aktiv zu werden ist das A und O. Zusätzliche Altersvorsorge ist wichtig – sei es durch betriebliche Altersvorsorge oder den bereits erwähnten Aktienmarkt. Je früher man mit dem Investieren beginnt, desto größer ist der Zinseszinseffekt und die Chance, im Alter gut abgesichert zu sein.
3. „Kündige bloß nie deinen sicheren Job!“
In den Nachkriegsjahren stand die Sicherheit des Arbeitsplatzes an erster Stelle. Eine Anstellung bei einem großen Unternehmen oder im öffentlichen Dienst wurde als Lebensziel betrachtet. Das Sicherheitsdenken war tief verwurzelt, und viele Eltern warnten ihre Kinder davor, den vermeintlich sicheren Job zu kündigen.
Besser machen: Heutzutage bieten flexible Karrierewege oft mehr Chancen als starre Strukturen. Jobwechsel können nicht nur zu höheren Gehältern, sondern auch zu besseren Arbeitsbedingungen führen. Besonders in der heutigen Arbeitswelt, in der Themen wie Homeoffice, Work-Life-Balance und persönliche Weiterentwicklung immer wichtiger werden, lohnt es sich, mutig zu sein und auch neue berufliche Wege zu beschreiten.
4. „Mit einer Immobilie kannst du nichts falsch machen!“
Für viele Babyboomer war das Eigenheim der ultimative Weg zur finanziellen Sicherheit. Das Bild vom soliden Haus als Altersvorsorge hat sich fest in den Köpfen verankert. Doch die Zeiten, in denen der Kauf einer Immobilie fast immer eine sichere Geldanlage war, sind vorbei. Mancherorts immer noch hohe Immobilienpreise und zusätzliche Kosten wie Instandhaltung, Steuern und Zinsen machen den Erwerb einer Immobilie heute zu einer riskanteren Investition als früher.
Besser machen: Statt nur auf Immobilien zu setzen, sollte die Geldanlage diversifiziert werden. „Diversifikation ist der Schlüssel“, rät auch der Bundesverband deutscher Banken (BdB). Eine Mischung aus verschiedenen Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen und vielleicht auch Immobilienfonds, sorgt für eine ausgewogene Risikoverteilung und bessere Renditeaussichten.
5. „Über Geld spricht man nicht!“
Ein Sprichwort, das von der Boomer-Generation oft verwendet wurde, lautet: „Über Geld spricht man nicht.“ Für viele Eltern war es unvorstellbar, offen über Einkommen, Ausgaben oder Investitionen zu sprechen. Doch wer über Geld schweigt, verpasst oft wertvolle Tipps und Ratschläge, die das eigene Finanzwissen erweitern könnten.
Besser machen: In der heutigen Zeit ist es wichtig, offen über Finanzen zu sprechen. Ob in Freundeskreisen, in der Familie oder sogar in der Arbeit – der Austausch über Gehälter, Sparpläne und Investitionen kann uns helfen, bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen. Transparenz schafft Bewusstsein und ermöglicht es uns, voneinander zu lernen.
Fazit: Die alten Finanztipps der Boomer hinterfragen
Die Finanzwelt hat sich verändert, und was früher Sinn ergab, ist heute oft überholt. Der Generationenkonflikt in finanziellen Fragen lässt sich nicht leugnen – aber anstatt alte Ratschläge blind zu befolgen, sollten Sie die Möglichkeiten der modernen Finanzwelt nutzen und Ihren eigenen Weg finden.