Weniger CO2-Emissionen beim Heizen

Was Sie dazu wissen sollten

Aktuelles 4 min Lesedauer 13.03.2024
CO2-Emissionen beim Heizen

Eine warme und komfortable Wohnung – dafür wird rund ein Viertel der in Deutschland verbrauchten Energie genutzt. Doch beim Heizen wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, das die Umwelt stark belastet. Sind diese Emissionen hierzulande zurückgegangen – und wenn ja, wie sehr?

Mit dieser Frage hat sich das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer aktuellen Untersuchung beschäftigt. Es hat dabei zum einen die direkten Emissionen berücksichtigt, die in den Haushalten vor Ort bei der Verbrennung von Energieträgern entstehen, etwa in der Gas- oder Ölheizung. Zum anderen sind die indirekten Emissionen in die Ermittlung der CO2-Emissionen eingeflossen. Sie entstehen beispielsweise in Kraftwerken bei der Stromerzeugung oder bei der Umwandlung von Rohöl zu Heizöl.

Verbesserte CO2-Bilanz beim Heizen

Die gute Nachricht: Die CO2-Emissionen privater Haushalte sind beim Heizen binnen zwanzig Jahren um 12% gesunken, wie die Auswertung ergeben hat. Waren es 2001 noch knapp 167 Millionen Tonnen CO2, betrug die Zahl 2021 nur noch 147 Millionen Tonnen CO2. Dieser Rückgang hat mehrere Gründe:

Private Haushalte

  • heizten seltener mit Öl, dafür stärker mit den emissionsärmeren Energieträgern Gas, Fernwärme oder Strom;
  • nutzten vermehrt erneuerbare Energien, um Wohnräume zu heizen;
  • verbrauchten weniger Energie beim Heizen: Der Anteil ist zwischen 2001 und 2021 um knapp 13% gesunken.

Verschiedene Verursacher des CO2-Ausstoßes

Heizen ist zwar für den Großteil des CO2-Ausstoßes beim Wohnen verantwortlich – aber nicht allein:

  • Heizen hatte 2021 einen Anteil von 70% beim CO2-Ausstoß,
  • Warmwasser machte 13% aus,
  • auf Prozesswärme, etwa fürs Kochen oder für Spülmaschinen, entfielen 6%,
  • der Betrieb anderer Elektrogeräte machte rund 9% aus und
  • Beleuchtung setzte knapp 2% frei.

Insgesamt verbrauchten private Haushalte in Deutschland 2021 rund 210 Millionen Tonnen CO2 beim Wohnen. Zum Vergleich: Im motorisierten Individualverkehr, zu dem Fahrten mit dem Auto oder Motorrad zählen, fielen mit rund 100 Millionen Tonnen CO2 nur etwa halb so viel an.

Heizung wieder aufgedreht

Die stark gestiegenen Energiepreise seit Herbst 2021 hatten dazu beigetragen, dass die privaten Haushalte weniger heizten. Doch dieses Verhalten hat sich offenbar wieder verändert, wie das sogenannte „Heiz-O-Meter“ zeigt, eine Auswertung des Abrechnungsdienstleisters Ista. Dazu hat das Unternehmen die Verbrauchsdaten von rund 350.000 Haushalten herangezogen. Zusätzlich wurden die Daten zur Bereinigung von Witterungseinflüssen des Deutschen Wetterdienstes genutzt, damit sich die Werte mit dem Vorjahr vergleichen lassen.

Demnach haben private Haushalte in Deutschlands Mehrfamilienhäusern in der Heizsaison von September 2023 bis Januar 2024 witterungsbereinigt 9% weniger sparsam geheizt als in der Vorjahressaison. „Die Sparsamkeit beim Heizen während des Krisenwinters 2022/23 wiederholt sich nicht“, so Ista-CEO Hagen Lessing. „Im Vergleich zu Dezember zeigt sich sogar eine verstärkte Unbekümmertheit beim Heizverhalten.“

Preise fürs Heizen dürften steigen

Sollte diese Entwicklung anhalten, müssen private Haushalte von höheren Rechnungen ausgehen. Dazu trägt bei, dass die Preise für Gas und Öl 2024 wieder deutlich steigen dürften. Das hat zwei Gründe: Zum einen fällt seit dem 1. Januar die staatliche Gaspreisbremse weg. Zum anderen erhöht sich ab April die Mehrwertsteuer auf Gas von 7 auf 19%. Wie das Vergleichsportal „Verivox“ berechnet hat, zahlt dadurch eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh durchschnittlich rund 233 Euro mehr pro Jahr.

Erneuerbare Energien gefragt

Es ist also wichtig, mit dem richtigen Heizverhalten oder gar einer energetischen Sanierung Kosten zu sparen – und im Sinne der Umwelt die CO2-Bilanz zu verbessern. Das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll zum energieeffizienten Heizen beitragen. Damit will die Bundesregierung den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen, etwa Wärmepumpen, voranbringen. Hierzulande werden noch rund drei Viertel der Heizungen mit fossilem Gas oder Öl genutzt. Spätestens ab Mitte 2028 muss jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

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