Dispokredit

3 Mythen + 3 Tipps rund um den Dispokredit

Kredite 4 min Lesedauer 14.12.2022
Dispo

Der Dispokredit ist neben dem Giro- und Tagesgeldkonto eines der am weitesten verbreiteten Finanzprodukte – trotz seines häufig schlechten Rufs. Zu Recht? Wir nehmen den Dispo mal unter die Lupe.

Der Dispositionskredit – auch gerne einfach nur „Dispo“ genannt – ist vielen Verbrauchern ein Begriff und langjähriger Begleiter. Mehr als 6,6 Millionen Deutsche befinden sich laut einer repräsentativen Umfrage aktuell im Dispo. Nicht alle mögen dabei ein gutes Gefühl haben, denn der Dispo hat nicht den besten Ruf. Ob er das verdient, haben wir uns mal genauer angeschaut:

Mythos 1: Der Dispo ist erste Anlaufstelle bei finanziellen Engpässen

Dispositionskredite sind bequem. In der Regel werden sie bei der Girokonto-Eröffnung gleich mit eingerichtet. Die beiden Produkte harmonieren ab da perfekt: Wird das Girokonto überzogen springt der Dispo automatisch ein und verhindert, dass kein Geld aus dem Automaten kommt oder eine Zahlung im Geschäft abgelehnt wird. Diese Bequemlichkeit kostet allerdings – ein Bequemlichkeitsaufschlag gewissermaßen. Laut Stiftung Warentest liegt der durchschnittliche Zinssatz von Überziehungskrediten bei 9,17% effektiver Jahreszins.

Tipp: Rahmen- und Abrufkredite sind günstiger – und genauso flexibel

Einige Banken bieten sogenannte Rahmen- und Abrufkredite an. Diese funktionieren wie ein Dispositionskredit, sind aber in der Regel etwas günstiger und bieten oft einen deutlich größeren Verfügungsrahmen. Anders als ein Dispo sind sie auch nicht an das insitutseigene Girokonto gebunden. Kunden können also frei wählen und den Kredit nutzen, ohne das Girokonto zu wechseln. Allerdings muss von Rahmen- und Abrufkrediten aktiv Geld auf das Girokonto überwiesen werden – ganz automatisch wie beim Dispo geht es also nicht. Ein geringer Aufwand im Vergleich zur potenziellen Ersparnis. Bei der ING beispielsweise ist der Rahmenkredit für einen günstigen Jahreszins zu haben.

Mythos 2: Der Dispo muss nicht zurückgezahlt werden

Der Dispo kennt keine festen Raten und Rückzahlungsfristen. Solange sich Verbraucherinnen und Verbraucher innerhalb des mit der Bank vereinbarten Rahmens bewegen, müssen sie keine Tilgungen vornehmen. Zinsen allerdings fallen sehr wohl an – deshalb gibt es strenggenommen keine Rückzahlungspflicht – wohl aber ein Rückzahlungsgebot. Schon aus eigenem Interesse.

Tipp: Dispo regelmäßig tilgen

Ein nicht zurückgeführter Dispo kostet nicht nur monatlich Geld, er blockiert auch den finanziellen Spielraum für ungeplante zukünftige Ausgaben. Verbraucherinnen und Verbraucher können nur im eingeräumten Rahmen verfügen – ist dieser dauerhaft ausgereizt, verliert der Dispo seine Funktion als „Notnagel“. Deshalb sollte der Dispo regelmäßig getilgt werden – wo erhält man sonst Zinsen jenseits der 5% für seine Ersparnisse? Wer keine Ersparnisse zur Tilgung heranziehen kann, dem sei die Umschuldung in einen Ratenkredit ans Herz gelegt. Der Dispo wird auf einen Schlag zurückgeführt, der Ratenkredit in verlässlichen und kalkulierbaren monatlichen Raten abgezahlt. Damit die Kreditlinie wieder als Feuerwehr in Zeiten der Not bereit. Übrigens: Mit einem Ratenkredit der ING kann man hier schnell Zinskosten sparen.

Was Sie tun können, um den Dispo zu vermeiden, das zeigen wir in diesem Video.

Mythos 3: Der Dispo steht nicht in der Schufa

Einige Verbraucherinnen und Verbraucher sind der Meinung, dass Dispositionskredite nicht der Schufa gemeldet werden. Das stimmt nicht. Bei dieser Form des Überziehungskredits handelt es sich um eine Kreditlinie, die Banken bei der Schufa melden. Das geschieht in der vollen Höhe der Linie – also nicht bloß im aktuellen Maß der tatsächlichen Nutzung. Die Logik dahinter ist gut nachvollziehbar: Die Linie ist gewährt und kann jederzeit ohne weitere Prüfung in Anspruch genommen werden. Deshalb wird sie voll gemeldet.

Tipp: Dispo-Rahmen verringern

Da auch beim Dispo die Kreditlinie komplett der Schufa gemeldet wird, ist es wichtig, den eingeräumten Rahmen regelmäßig zu überprüfen. Viele Banken bieten einen Dispo-Rahmen in Höhe von 3 Netto-Monatsgehältern an. Stellt sich heraus, dass man zum Beispiel mit nur einem Nettogehalt „Puffer“ in der Regel auskommt, sollte man seine Bank darum bitten, den Rahmen zu reduzieren. Das verschafft einen potenziell größeren Spielraum, falls zukünftig mal ein weiterer Kredit beantragt werden soll – beispielsweise für ein Auto oder Wohneigentum. Hier prüft die Bank bestehende Verbindlichkeiten – je kleiner diese sind, desto mehr Raum für einen weiteren Kredit besteht. Ein zu hoch gewählter Rahmen kann also die Kreditbeantragung negativ beeinflussen – auch wenn der Dispo eigentlich ohne Zahlungsausfälle bedient wird.

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