Dividenden: Mehrwert für Investierende
Eine Analyse des DUP UNTERNEHMER-Magazins, Kai Makus | Werbemitteilung
0,2 Prozent? 0,1 Prozent? Oder gar Negativzinsen? Mit Sparguthaben ist derzeit keine Rendite zu erwirtschaften. Deshalb bleibt für viele Anlegende nur der Griff zu Aktien und Fonds. Doch nicht jeder kennt sich an der Börse wirklich gut aus oder hat Zeit und Lust, sich regelmäßig mit Notierungen, Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnissen zu beschäftigen. Für diese Zielgruppe sind Aktien mit hoher Dividende besonders attraktiv – vor allem, wenn sie regelmäßig Gewinne ausschütten.
Trotz Pandemie und Ukraine-Krieg: Viele Unternehmen haben in den vergangenen zwei Jahren Kosten gespart und durchaus ansehnliche Gewinne erwirtschaftet. Um ihre Aktionärinnen und Aktionäre bei der Stange zu halten, zahlen sie zum Teil ordentliche Prämien, die in den Dividendenrenditen ihren Ausdruck finden. Dabei bieten sich Investierenden vielfältige Ansätze, die passenden Titel zu finden. Es gibt etwa Unternehmen, die Sonderdividenden ausschütten, beispielsweise der Industriedienstleister Bilfinger oder der Software-Gigant SAP, der seine Anteilseignerinnen und Anteilseigner mit 0,50 Euro je Aktie am 50-jährigen Bestehen des Konzerns teilhaben lassen will.
Attraktive Dividenden-Aristokraten
Andere Gesellschaften schütten so oft wie möglich hohe Gewinnanteile aus, weil sie zum Beispiel wenig attraktive Geschäftsmodelle haben. Manche Investierende fokussieren sich derweil auf Dividenden-Aktien mit Rabatt, kaufen also starke Dividendenzahler, deren Kurse deutlich gefallen sind. Und in der Königsklasse tummeln sich die Anlegenden, die nur Dividenden-Aristokraten ins Depot nehmen, also Aktien solcher Konzerne, die in den vergangenen Jahrzehnten durch zuverlässige und steigende Ausschüttungen aufgefallen sind.
Gesunde Bilanzen und stabiler Cashflow
Dabei ist es wichtig, dass die Dividenden aus der Substanz gezahlt werden. Im Klartext: Die Dividende darf nicht über dem Gewinn je Aktie liegen. Für viele Unternehmen trifft das durchgehend zu – bis auf Freenet, wobei die hohe Dividende in diesem Fall durch Sonderfaktoren – Verkauf der Anteile an der Schweizer Sunrise – beeinflusst wird (siehe Tabelle unten). Wichtig zu wissen: Gerade Firmen aus dem Technologie-Sektor, vor allem junge Unternehmen, zahlen meist keine Dividende, da sie stattdessen den Gewinn in den Ausbau des Geschäfts und in die Absicherung der finanziellen Situation stecken. Bei Konzernen, die kontinuierlich attraktive Ausschüttungen vornehmen, stehen im Hintergrund oft gesunde Bilanzen mit starkem Eigenkapital und stabilem Cashflow.
Fest steht: Dividenden bieten einerseits Beständigkeit in einem unsicheren Umfeld. Und andererseits leisten die Ausschüttungen einen signifikanten Beitrag zur Gesamtrendite von Aktien. Allein in diesem Jahr dürften Aktiengesellschaften rund um den Globus – bereinigt um Sonderdividenden und Währungseffekte – 1,52 Billionen US-Dollar (fast 1,4 Billionen Euro) ausschütten – ein Plus von 5,7 Prozent zum Vorjahr und neuer Rekord. Das haben die Zahlentüftler der britischen Fondsgesellschaft Janus Henderson errechnet.
Interessante Dividendenfonds
Wer sich nicht selbst auf die Jagd nach Dividenden-Bringern machen möchte, hat die Wahl unter einer ganzen Reihe gemanagter Investmentfonds. Durch eine starke Performance in der Vergangenheit (die keine Garantie für eine positive Wertentwicklung in der Zukunft sind) und gute Morningstar-Ratings qualifizieren sich etwa der JP Morgan Investment Funds – Global Dividend (ISIN LU0329202252), der Siemens Qualität&Dividende USA (DE000A14XPB4) und der Aberdeen Standard SICAV I - European Equity Dividend Fund (LU0505661966).
Doch ob Fonds oder Einzelaktien – es bleibt eine Erkenntnis – welche die Experten der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der FOM Hochschule wie folgt zusammengefasst haben: „Dividenden bleiben ein integraler Bestandteil der langfristigen Gesamtrendite von Aktien. Die Dax-Performance der letzten 20 Jahre resultiert ausschließlich aus Ausschüttungen – und bei manchen Firmen sind die Einstandskurse von vor zehn Jahren inzwischen voll durch Dividenden refinanziert.“ Bei Aktien, die nicht in Euro notieren, sollten Anlegerinnen und Anleger neben dem allgemeinen Kursrisiko auch Wechselkursrisiken beachten.
Investment-Beispiele Aktien:
Name | Aktueller Kurs | KGV* (2022) | Gewinn/Aktie (2022**) | Dividende (2022**) | Dividenderendite (2022**) |
---|---|---|---|---|---|
Adecco | 42,76 € | 11,6 | 3,66 € | 2,42 € | 5,7 % |
AXA | 26,82 € | 8,5 | 3,02 € | 1,64 € | 6,4 % |
BASF | 54,99 € | 9,5 | 5,44 € | 3,47 € | 6,7 % |
Fortum Oyj | 16,97 € | 9,6 | 1,72 € | 1,16 € | 7,0 % |
Freenet | 24,08 € | 22,6 | 1,06 € | 1,56 € | 6,6 % |
Mercedes-Benz Group | 67,10 € | 5,8 | 10,97 € | 4,36 € | 6,9 % |
PostNL | 3,72 € | 11,6 | 0,31 € | 0,33 € | 9,0 % |
Semperit | 22,65 € | 10,8 | 2,10 € | 1,00 € | 4,4 % |
Swiss Re | 86,53 € | 10,3 | 8,26 € | 6,15 € | 7,2 % |
Takkt | 15,30 € | 16,6 | 0,92 € | 0,56 € | 3,7 % |
*KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; ** Prognose; Fremdwährungen umgerechnet in Euro; Stand: 30.03.2022