Energieanbieterwechsel – so geht’s!

Was Sie im Blick haben sollten

Spartipps 4 min Lesedauer 16.02.2024
Energieanbieterwechsel

Egal, ob Strom oder Gas: Die Energiepreise waren infolge des Ukraine-Kriegs, gestoppter Gaslieferungen aus Russland und steigender Nachfrage nach anderen Energieträgern extrem gestiegen. Inzwischen haben sich die Preise beruhigt. Ein Energieanbieterwechsel kann sich aber dennoch lohnen – oft lässt sich damit aufs Jahr gesehen viel Geld sparen.

Gut zu wissen: Ein Wechsel ist einfach. Sie müssen sich lediglich einen neuen Energieanbieter suchen. Mit ihm schließen Sie einen Vertrag. Um alles weitere kümmert sich der neue Versorger. Auf Sie kommen keine Wechselkosten zu. Auch müssen Sie nicht befürchten, nach dem Anbieterwechsel übergangsweise keinen Strom mehr zu bekommen. Und auch technische Arbeiten oder ein neuer Zähler sind nicht nötig.

Den passenden Stromanbieter finden

Die allermeisten Strom- und Gasanbieter finden Sie einfach über Vergleichsportale wie Verivox oder Check 24. Beide geben einen Marktüberblick und ermöglichen eine Suche nach individuellen Kriterien.

Aber Achtung: „Nicht alle Tarife sind auf diesen Portalen gut zu finden“, sagt Leonora Holling, Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher. Sie weist darauf hin, dass sich die Vergleichsrechner über Vermittlungsprovisionen finanzieren. Daher könnten Firmen, die keine Kunden der Vergleichsportale sind, nur versteckt aufgeführt sein. In einem zweiten Schritt „kann es sich also lohnen, direkt auf den Webseiten von Versorgern nach passenden Tarifen zu schauen“, so Holling.

Wichtig: Für einen Vergleich Ihrer derzeitigen Preise mit neuen Angeboten benötigen Sie neben Ihrer Postleitzahl auch Ihren jährlichen Energieverbrauch. Diesen finden Sie auf der Rechnung Ihres Energieanbieters. Ansonsten können Sie auch Standardwerte nehmen, die etwa in Online-Tarifportalen oder auf Websites genannt sind. Oder sie nutzen die kostenlose Energieberatung der Verbraucherzentrale.

Vor dem Energieanbieterwechsel: Das müssen Sie beachten

  • Kündigungsfrist: Achten Sie beim Strom nicht nur auf einen günstigen Preis, der laut des Onlineportals Finanztip unter 40 Cent pro Kilowattstunde liegen sollte. Wesentlich ist auch eine kurze Kündigungsfrist, die nach Angaben von Verbraucherschützer*innen nicht mehr als einen Monat betragen sollte.
  • Laufzeit: Lassen Sie sich auf keine lange Laufzeit ein – sie sollte nicht mehr als zwölf Monate betragen.
  • Preisgarantie: Achten Sie darauf, dass der neue Energieanbieter eine Preisgarantie gibt, die mindestens so lang wie die Vertragslaufzeit ist.

Preise für Strom sind extrem niedrig? Vorsicht!

Gehen Sie auf Angebote mit extrem niedrigen Strompreisen nicht ein – möglicherweise sind die Preise nicht kostendeckend kalkuliert, warnt die Verbraucherzentrale. Und: Seien Sie skeptisch bei Festpreisangeboten. Leisten Sie außerdem keine Vorauszahlungen, sonst verlieren Sie im Fall einer Insolvenz des Energieanbieters Geld.

Auf Kündigungsfrist im aktuellen Vertrag achten

Bei einem Anbieterwechsel müssen Sie auf die Kündigungsfrist im aktuellen Vertrag achten. Zustande kommt ein Wechsel erst, wenn der neue Versorger ihn bestätigt und auf den Tag genau einen Lieferbeginn mitteilt.

Sonderkündigungsrecht: Hat der bisherige Energieanbieter eine Preiserhöhung in Aussicht gestellt, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Dann können Sie mit einem neuen Versorger einen Vertrag abschließen. Dieser sollte sich direkt an den alten Vertrag anschließen.

Grundversorger übernimmt eine Ersatzversorgung

Mitunter kommt es vor, dass ein alter Vertrag endet und der Anbieterwechsel sich unerwartet verzögert. In diesen Fällen übernimmt der Grundversorger die Energielieferung. Der Grundversorger ist das Energieunternehmen, das in einer Region die meisten Stromkunden hat. Diese sogenannte Ersatzversorgung dauert so lange, bis der neue Stromanbieter liefern kann. Der Grundversorge springt auch dann ein, wenn Ihr Energieversorger Insolvenz anmeldet.

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