Hohe Energiekosten – was tun?
Hintergründe, Ausblick und Spartipps
Die Preise für Strom und Gas sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Der Verivox Energiekostenindex zeigt, dass sich die durchschnittlichen Strompreise für Haushalte von 2021 bis 2023 um fast 25% erhöht haben. Die Erdgaspreise sind im gleichen Zeitraum sogar um mehr als 50% gestiegen. Diese drastischen Preiserhöhungen belasten viele Menschen.
Woher kommt der Preisanstieg?
Die Hauptgründe für die Erhöhung der Energiepreise sind vielfältig. Ein bedeutender Faktor ist die gestiegene Nachfrage nach Energie weltweit, insbesondere nach der Corona-Pandemie. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, allen voran der Krieg in der Ukraine, die zu Unsicherheiten und somit zu Preissteigerungen auf den internationalen Energiemärkten geführt haben.
Ein weiterer Aspekt ist die Umstellung auf erneuerbare Energien, die zwar langfristig zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Versorgung beitragenwird, jedoch momentan hohe Investitionen erfordert. Dazu erklärte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“: „Die Transformation zu einer klimafreundlichen Energieversorgung ist unumgänglich, bringt aber kurzfristig höhere Kosten mit sich.“
Was tun Bundesregierung und Energieversorger?
Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten. Dazu gehören die Abschaffung der EEG-Umlage auf den Strompreis ab Juli 2022 sowie diverse Entlastungspakete für Haushalte mit niedrigen Einkommen. Experten wie Andreas Löschel, Mitglied des Expertenrats für Klimafragen, betonen jedoch, dass diese Maßnahmen „nur einen Teil der Mehrkosten kompensieren können und langfristige Lösungen notwendig sind“.
Auch die Energieversorger stehen unter Druck, ihre Preise stabil zu halten. Viele Unternehmen haben ihre Einkaufsstrategien geändert, um flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können. Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, weist darauf hin: „Die Verbraucher sollten sich regelmäßig über die aktuellen Angebote informieren und bei Bedarf den Anbieter wechseln, um von besseren Konditionen zu profitieren.“
Wird Energie bald wieder günstiger?
Trotz der momentanen Entlastungsmaßnahmen ist die künftige Tendenz der Energiepreise kaum prognostizierbar. Die Entwicklung hängt stark von globalen Ereignissen und politischen Entscheidungen ab. Viele Expertinnen und Experten sind sich aber einig, dass sich höhere Kosten für Energie etablieren dürften.
Tipps zum Energiesparen
Die gute Nachricht: Verbraucherinnen und Verbraucher können zumindest einen Teil ihrer Energiekosten einsparen. Mit diesen Tipps senken Sie Ihre Energiekosten:
- Effiziente Haushaltsgeräte: Investieren Sie bei Herd, Waschmaschine und Co. in energieeffiziente Geräte. Achten Sie beim Kauf auf das Energielabel.
- Richtiges Heizen und Lüften: Halten Sie die Raumtemperatur konstant und lüften Sie regelmäßig, um Energieverluste zu vermeiden.
- Standby vermeiden: Schalten Sie elektronische Geräte komplett aus, anstatt sie im Standby-Modus zu lassen.
- Nutzung von LED-Lampen: LED-Lampen verbrauchen weniger Strom und haben eine längere Lebensdauer als herkömmliche Glühbirnen.
- Warmwasserverbrauch reduzieren: Installieren Sie wassersparende Duschköpfe und nutzen Sie Durchflussbegrenzer an Wasserhähnen.
- Programmierbare Thermostate: Mit programmierbaren Thermostaten können Sie die Heizzeiten optimal einstellen und Energie sparen.
- Regelmäßige Wartung der Heizung: Lassen Sie Ihre Heizungsanlage regelmäßig warten und entlüften Sie die Heizkörper.
- Dämmung von Fenstern und Türen: Dichtungsbänder und Bürstendichtungen können Energieverluste durch undichte Stellen minimieren.
- Smart Meter installieren: Ein Smart Meter hilft dabei, den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen und ineffiziente Verbrauchsmuster zu erkennen.
- Energieberatung in Anspruch nehmen: Informieren Sie sich zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale Energieberatung, wie Sie Ihren Energieverbrauch weiter senken können.