Fünf Tipps zum Energiesparen im Alltag
Konto und Klima schonen
Energie wird knapp und immer teurer. Mehr als zwei Drittel im Haushalt verbrauchen wir, um Räume zu heizen und Warmwasser zu bereiten. Hier ergeben sich also die größten Sparpotenziale.
Wie kann ich beim Heizen Energie sparen?
1. Weniger heizen
Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20 °C betragen, rät das Umweltbundesamt (UBA). Die Empfehlung für andere Räume: in der Küche 18 °C, im Schlafzimmer 17 °C. Die Raumtemperatur nur um ein Grad zu senken, spart bis zu sechs Prozent Energie. Wenn dies alle Haushalte in Deutschland täten, würden dem UBA zufolge rund 10 Terawattstunden (TWh) weniger Gas benötigt.
Wichtig für Mieter*innen: Vertragsklauseln in Mietverträgen, die eine bestimmte Mindesttemperatur in Wohnräumen vorschreiben, sind für sechs Monate ausgesetzt. Der Beschluss des Bundeskabinetts soll es Mieter*innen ermöglichen, auf eigenen Wunsch Energie zu sparen. Eine Möglichkeit ist es, bei Dunkelheit die Rollläden oder Jalousien herunterlassen und die Vorhänge zuziehen. So bleibt die Wärme länger in den Räumen. Moderne Thermostate helfen ebenfalls dabei, Heizkosten zu sparen – es gibt diese schon jeweils ab zehn Euro. Mit smarten Thermostaten lassen sich Heizkörper von unterwegs schnell und individuell steuern, die Ausgaben betragen 60 bis 120 Euro. Jährliche Kostenersparnis laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online: in einer 70 m²-Wohnung im Mehrfamilienhaus 75 Euro, im 110 m²-Einfamilienhaus 140 Euro.
2. Richtig lüften
Ein Vier-Personen-Haushalt gibt nach Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) täglich zwischen sechs und zwölf Liter Wasser an die Luft ab. Mit einem Thermo-Hygrometer für rund sechs Euro lässt sich prüfen, ob die Feuchte in Ihren Räumen im unkritischen Bereich von 45% bis 60% liegt. Damit die Feuchtigkeit in den Räumen nicht zu Schimmel führt und dicke Luft durch Schadstoffe sowie Kohlendioxid (CO2) entsteht, am besten drei- bis viermal täglich kurz lüften: stoßweise mit ein oder mehreren weit geöffneten Fenster (Stoßlüften) oder quer durch die Wohnung (Querlüften). Das sorgt für einen schnellen Luftaustausch – und spart gleichzeitig Energie. Jährliche Kostenersparnis: in der Wohnung 85 Euro, im Einfamilienhaus 145 Euro.
Vorsicht: Elektrische Heizlüfter gehen richtig ins Geld. Wer ein solches Modell täglich fünf Stunden betreibt, muss dafür laut Statistik-Portal Statista pro Monat zusätzliche Stromkosten von mehr als 110 Euro zahlen. Im Juli 2022 kostete eine Kilowattstunde (kWh) Strom durchschnittlich 37,3 Cent – dagegen sind Erdgas, Heizöl, Wärmepumpen, Fernwärme und Pellets günstiger.
Wie kann ich Warmwasser sparen?
3. Anders duschen
Duschen, Baden und Körperpflege verbrauchen den größten Teil des warmen Wassers im Haushalt: Rund ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs fallen hier an. Deshalb gilt: seltener, kürzer und weniger warm duschen – die individuelle Ersparnis von Energie, CO2 sowie Geld lässt sich mit einem Duschrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ermitteln. Ein Sparduschkopf senkt den Wasserverbrauch von durchschnittlich 14 Liter pro Minute um mehr als die Hälfte. Dadurch wird rund 30 Prozent weniger Energie verbraucht. Wenn das alle Menschen in Deutschland nutzen, so das Umweltbundesamt, spart das rund 11,3 TWh Erdgas. Das entspräche 2,6 Prozent der Erdgasimporte aus Russland. Sparduschköpfe sind schon ab 20 Euro im Baumarkt erhältlich. Jährliche Kostenersparnis: in der Wohnung 110 Euro, im Einfamilienhaus 165 Euro.
4. Armaturen aufrüsten
Wer Durchflussbegrenzer und Perlstrahler an die Hähne in Küche und Bad anbringt, mindert laut co2online den Durchfluss des Wassers um die Hälfte. Die Geräte teilen den Strahl am Hahn oder mischen dem Wasser Luft bei, so dass der gefühlte Druck gleichbleibt. Sie kosten ab 10 Euro im Handel. Jährliche Kostenersparnis: in der Wohnung 50 Euro, im Einfamilienhaus 75 Euro.
Wie kann ich weniger Strom verbrauchen?
Der Fernseher läuft, der Kühlschrank brummt, die Waschmaschine rattert: Ein Drittel der Energie zuhause verbrauchen wir für den Betrieb von Geräten. Möglichst effizient genutzt, kann ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich 320 Euro Stromkosten pro Jahr sparen, erklärt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. In einem Einfamilienhaus sind es sogar 410 Euro jährlich.
5. Trockner vermeiden
Wäschetrockner zählen aufgrund ihres Wärmebedarfs zu den größten Stromfressern im Haushalt. Ein Neugerät verbraucht nach Angaben von co2online 156 kWh Strom pro Jahr bei Kosten von 49 Euro, ein ineffizientes Altgerät rund 485 kWh bei 154 Euro. Das lässt sich komplett vermeiden. Lieber die Kleidung auf einem Wäscheständer trocknen – oder im Sommer draußen auf der Leine.
Bund unterstützt beim Energiesparen
Wann lohnt es sich, das Licht auszuschalten? Wie spare ich beim Kochen? Ist eine Fußbodenheizung sparsamer? Bei solchen Fragen hilft zum Beispiel die Energieberatung der Verbraucherzentrale weiter – kostenlos oder zu einem geringen Betrag für Privatpersonen.
Der Bund bietet darüber hinaus das kostenlose Angebot „Stromspar-Check“ für Menschen mit geringem Einkommen. Diese können sich zu konkreten Sparpotenzialen bei Energie beraten lassen und bekommen etwa LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten und Durchflussbegrenzer ausgehändigt. Zudem gibt‘s Gutscheine, um Kühlschränke oder Gefriertruhen mit hohem Stromverbrauch gegen moderne Geräte auszutauschen. Das Programm wird vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands getragen.
Bedenken Sie: Nicht nur kurzfristig lässt sich im Haushalt Energie sparen, sondern mittel- und langfristig helfen kluge Investitionen besonders stark dabei. Studien belegen zum Beispiel: Wer Fenster mit Isolierverglasung durch eine Dreifachverglasung ersetzt, spart bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus knapp 200 Euro Energiekosten jährlich. Ob neue Fenster, innovative Wärmepumpe oder gedämmtes Dach: Staatliche Förderprogramme entlasten Haushalte bei den Investitionen.