ETFs oder Mischfonds?
Vor- und Nachteile beider Anlageformen
Börsengehandelte Indexfonds (ETF) gelten als günstig, bei einem Mischfonds legen Profis das Geld an. Beide Investmentprodukte haben Vor- und Nachteile.
Eine der Grundregeln der Geldanlage heißt: Um das Risiko zu minimieren, sollten Investitionen breit gestreut werden. Der Grund? Wer sein Geld in viele unterschiedliche Anlageklassen steckt, wird von Kursschwankungen eines Produkts nicht so stark getroffen wie beispielsweise ein reiner Aktieninvestor. Die Kurse von Anleihen eines Industriestaats wie Deutschland oder USA verzeichnen meist nicht so große Ausschläge nach oben oder unten wie einzelne Aktien. Doch wie kann ein Privatkunde eine breit gestreute Geldanlage finden, ohne sich mit hunderten von einzelnen Wertpapieren beschäftigen zu müssen? Der Markt bietet dafür in erster Linie zwei Möglichkeiten: Aktiv gemanagte Fonds und börsennotierte Fonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs).
Hier kümmert sich das Fondsmanagement
Bei aktiv gemanagten Fonds müssen die Anleger in der Regel nur entscheiden, welcher Risikotyp sie sind, z.B. konservativ, spekulativ oder risikobewusst. Dann können Sie sich entspannt zurücklehnen, denn das Fondsmanagement kümmert sich je nach Zusammensetzung des Fonds um die Aufteilung in Anlageklassen wie z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe. Zudem kann das Fondmanagement bei Kursschwankungen eingreifen. So können in einem Fonds riskantere Aktien mit risikoärmeren Anleihen gemischt werden, sagt Sylvie Ernoult vom Bundesverband deutscher Banken (BdB).
Fonds: Beliebt für langfristige Anlage
Fonds eignen sich vor allem für die langfristige Geldanlage. „Wie bei Aktien oder Fonds auch, sollten Schwankungen ausgesessen werden können und der Anlagehorizont weit gezogen sein“, betont Ernoult. Wie beliebt Mischfonds und ETFs sind, zeigen die Daten des BVI Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI). Demnach stieg das Nettovermögen von Mischfonds hierzulande in den vergangenen Jahren auf mehr als 402 Milliarden Euro.
ETFs: So gut wie ihr Index
ETFs sind passiv gemangte Indexfonds. Sie bilden einen zugrundeliegenden Index, wie z.B. den DAX, ab und verteilen das investierte Kapital automatisch auch auf alle im Index enthaltenen Wertpapiere. Anleger können so direkt und kostengünstig an der Wertentwicklung eines Index wie z.B. dem DAX teilhaben. Der starre Indexbezug von ETFs kann auch Nachteile haben: ETFs können nie besser laufen als der zugrunde liegende Markt. Das tut ihrer Beliebtheit keinen Abbruch: Laut BVI nimmt das Nettovermögen von ETFs in den letzten Jahren stetig zu und lag 2021 bei mehr als 224 Millionen Euro. Dass ETFs so beliebt sind, liegt auch daran, dass sie relativ kostengünstig sind. Während für Fonds beim Kauf oft ein Ausgabeaufschlag von 5% erhoben wird, entfällt dieser in der Regel bei ETFs. Auch bei den jährlichen Verwaltungsgebühren schneiden die ETFs in der Regel besser ab als Fonds. Nach Berechnungen von finanztip.de werden bei ETFs bis zu 0,5% jährlich fällig. Bei Mischfonds sind es laut Verbraucherschützern mindestens 1,5% – Entgelte von mehr als 2% sind aber auch möglich.
ETFs werden in der Regel nicht aktiv gemanagt
Zur Risikominimierung können Anleger verschiedene ETFs mischen. Zum Beispiel kann ein ETF auf einen weltweiten Aktienindex mit einem Renten-ETF kombiniert werden. Darum muss sich der Privatanleger selbst kümmern – ETFs sind passiv gemangte Indexfonds. Im Vergleich zu aktiv gemangten Fonds kümmert sich hier kein Fondsmanagement. Daher auch die geringeren Kosten. Wer gerne in ETFs investieren möchte, ohne sich groß darum zu kümmern, kann das mit einer Online-Vermögensverwaltung für Privatanleger machen, die das Risikomanagement übernehmen, wie z.B. Scalable Capital. Das ist schon ab 5.000 Euro möglich.
Bei Pleite: ETF- und Mischfonds-Anleger sind gleichermaßen geschützt
Was ETFs und Mischfonds gemeinsam haben: Sollte der Emittent zahlungsunfähig werden, ist in beiden Fällen das jeweilige Fondsvermögen geschützt. Es gilt als Sondervermögen und gehört dem Investor. Und noch eine Gemeinsamkeit: Man kann mit beiden – ETFs und Fonds – klein anfangen. Schon ab 1 Euro im Monat können Sie einen ETF- oder Fonds-Sparplan einrichten.
Bevor Sie Wertpapiere kaufen, informieren Sie sich bitte über die Risiken. Investitionen in Wertpapiere sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zu Verlusten des eingesetzten Kapitals führen.