ETFs
Attraktive Produkte für den Vermögensaufbau?
Börsennotierte Indexfonds, kurz ETFs, ermöglichen es, einfach und diversifiziert in verschiedene Märkte zu investieren – und das mit niedrigen Kosten. Kein Wunder, dass sich die Produkte bei Anlegern anhaltender Beliebtheit erfreuen.
Hohe Nachfrage nach Indexfonds
Eine sinnvolle Investmentmöglichkeit stellen ETFs (Exchange Traded Funds) als Ergänzung zu Sparbuch und Tagesgeldkonto dar. ETFs sind Indexfonds, die die Wertentwicklung eines bestimmten Index nachbilden und ebenso wie Aktien über die Börse gehandelt werden können. Die Produkte erfreuen sich anhaltender Beliebtheit unter Investoren.
Drei Nachbildungsvarianten
Je nachdem, wie ein ETF die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index nachbildet, unterscheidet man zwischen vollständig replizierenden und synthetischen Produktvarianten. Bei der vollständigen Nachbildung werden die in einem Index enthaltenen Einzelwerte entsprechend ihrer Gewichtung im Index gekauft. Diese Methode wird oft bei großen Aktienindizes angewandt, deren Einzelwerte an den Börsen rege gehandelt werden. Bei Indizes, deren Liquidität nicht so hoch ist, kann auf die optimierte Nachbildung zurückgegriffen werden, bei der nur die liquidesten oder repräsentativsten Titel gekauft werden, die den größten Einfluss auf den Index haben. Die synthetische Indexnachbildung erfolgt über ein Tauschgeschäft (Swap). Im Gegensatz zur vollständigen Nachbildung kann ein synthetischer ETF auch in andere Wertpapiere als die im zugrunde liegenden Index enthaltenen Titel investieren. Diese Variante erleichtert den Zugang zu Märkten mit geringerer Liquidität und ermöglicht zudem besondere Produktvarianten, die z.B. die Wertentwicklung eines Index gehebelt nachvollziehen oder an fallenden Indizes positiv partizipieren (Short-ETFs).
Diese Chancen bieten ETFs
Als Anlageprodukt erfreuen sich ETFs bei privaten wie institutionellen Investoren anhaltender Beliebtheit. Ausschlaggebend dafür sind die Chancen, die diese Anlageprodukte bieten:
- Transparente Indexnachbildung
Hohe Transparenz bei Indexnachbildung, da gleiche Zusammensetzung wie der zugrunde liegende Index. Die Abweichung vom Index lässt sich anhand des Tracking Difference messen. Je niedriger der Tracking Difference, desto höher ist die Übereinstimmung zwischen der Wertentwicklung des ETFs und des jeweiligen Index. - Flexibel handelbar
ETFs können täglich an der Börse gehandelt werden, wobei eine fortlaufende Preisfeststellung erfolgt. Dadurch können Anleger kurzfristig über ihr Kapital verfügen. - Risikostreuung gegenüber Einzelanlagen
Mit einem Investment in einen Index wird das Risiko automatisch auf mehrere Titel verteilt. Durch die Möglichkeit in verschiedene Regionen, Länder, Branchen oder Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Rohstoffindizes) zu investieren, lässt sich das Depot weiter diversifizieren. - Geringe Kosten durch passive Verwaltung
Ein wesentlicher Vorteil des passiven Managements sind die im Vergleich zu einem aktiven Management deutlich niedrigeren Verwaltungsgebühren von ETFs. Zudem entfällt bei den börsengehandelten Indexfonds im Unterschied zu klassischen Investmentfonds der Ausgabeaufschlag.
Welche Risiken gilt es zu beachten?
Den Chancen, die ETFs bieten, stehen natürlich auch Risiken gegenüber, über die sich Anleger im Klaren sein sollten:
- So gut oder schlecht wie der Markt
Die Indizes, die ETFs zugrunde liegen, unterliegen dem allgemeinen Marktrisiko. Steigende Kurse werden dabei durch den ETF ebenso nachvollzogen wie fallende Kurse, was zu Gewinnen aber auch zu Verlusten führen kann. Eine deutliche Outperformance oder die Minimierung von Verlusten, wie sie ein aktiver Fondsmanager erreichen kann, ist bei ETFs nicht zu erwarten. - Wechselkurseinflüsse
Anleger aus dem Euroraum, die über ETFs in Indizes investieren, die in ausländischen Währungen notiert sind, unterliegen Wechselkurseffekten. Diese können sich sowohl positiv als auch negativ auf die Wertentwicklung des ETFs auswirken. - Anlegerrechte
ETF-Anteilseigner geben mögliche Rechte wie z.B. das Stimmrecht für Aktien, in die der ETF investiert, an den ETF ab und haben somit keine Möglichkeit der Einflussnahme. Von den Unternehmen gezahlte Dividenden werden an die ETF-Anteilseigner weitergereicht. - Liquiditätsrisiko
Sollten zahlreiche Investoren ihre ETF-Anteile zum gleichen Zeitpunkt verkaufen wollen – man denke an außergewöhnliche Marktsituationen mit stark fallenden Kursnotierungen – kann es zu Liquiditätsengpässen in der Abwicklung der Aufträge kommen.
Sparpläne: mit kleinen Beträgen investieren
Neben der Einmalanlage kann mit ETFs auch über Sparpläne in die weltweit wichtigsten Indizes investiert werden. Hierfür reichen schon kleine Beträge von beispielsweise 50 Euro im Monat, bei der ING lassen sich Sparpläne bereits ab 1€ Sparrate anlegen. Die Sparrate kann jederzeit angepasst oder ausgesetzt werden, je nachdem, wie sich die persönliche Situation gerade gestaltet. Durch die regelmäßige Investition eines festen Betrags in einen ETF werden bei fallenden Kursen mehr, bei steigenden Kursen entsprechend weniger Anteile erworben. Auf diese Weise kann sich über einen längeren Zeitraum hinweg ein günstigerer Durchschnittspreis ergeben, als bei einer einmaligen Investition (Cost-Average-Effekt).
Mehrere ETFs unter einem Dach
Die Möglichkeit, schon mit wenigen Transaktionen ein breit diversifiziertes Depot aufzubauen, macht ETFs für die Geldanlage so attraktiv. Das sehr umfangreiche Angebot an ETFs erleichtert diese Aufgabe jedoch nicht unbedingt. Wer sein Depot nicht selbst strukturieren möchte, für den können ETF-Dachfonds eine alternative Anlagemöglichkeit sein. Bei diesen Produkten trifft ein erfahrener Fondsmanager die Entscheidung, in welche ETFs das Geld der Anleger breit gestreut investiert wird. Zusätzlich zur Risikostreuung und der Zeitersparnis – schließlich muss man nicht mehr Stunden mit der Suche nach passenden Produkten verbringen – können ETF-Dachfonds die Ertragschancen verbessern, wenn der Manager ein gutes Gespür für die Märkte hat. Allerdings besteht zugleich das Risiko, dass in Märkte investiert wird, die hinter den Erwartungen zurückbleiben. Im Unterschied zu herkömmlichen ETFs fallen die Verwaltungsgebühren bei ETF-Dachfonds etwas höher aus, schließlich möchte der Fondsmanager, für seine Dienste auch bezahlt werden.
Eine weitere Möglichkeit, um in ETFs zu investieren und das investierte Geld professionell verwalten zu lassen, stellt die Online-Vermögensverwaltung dar. Verschiedene FinTech-Unternehmen, wie beispielsweise unser Partner Scalable Capital, bieten diesen Service inzwischen an und nutzen dabei ebenfalls die Vorteile von ETFs. Eine automatische Optimierung des Depots sorgt hier dafür, dass die jeweiligen Zielvorgaben des Anlegers hinsichtlich Risikobereitschaft und Renditeerwartung eingehalten werden.