Europäische Champions im Blick
Im Fußball und an der Börse zählt vor allem eines: Qualität! Hier hat Europa einiges zu bieten. Sowohl auf dem Rasen als auch in der Wirtschaft.
Der Countdown läuft: In gut einem Monat erfolgt der Anpfiff zur Euro 2024. Zahlreiche sportbegeisterte Menschen werden die Spiele in den Stadien, beim Public Viewing, in Cafés oder Bars verfolgen und mitfiebern. Da darf das kühle Blonde oder der Aperol Spritz auch den einen oder anderen Euro mehr kosten. Immerhin soll man die Feste feiern, wie sie fallen. Um das liebe Geld kann man sich im Anschluss wieder kümmern. Die Euro 2024 gibt hierzu eine Steilvorlage. Denn unsere europäischen Nachbarn haben nicht nur auf dem Rasen einige namhafte Akteure zu bieten. Auch im Depot können europäische Champions eine leistungssteigernde Bereicherung sein.
Nicht allein auf die Heimmannschaft setzen
Oft liegt der Fokus bei der Geldanlage auf dem Heimatland. Das Phänomen ist unter der Bezeichnung „Home Bias“ bekannt. Eine mögliche Erklärung dafür ist die größere Vertrautheit der Anlegerinnen und Anleger mit heimischen Unternehmen und deren Produkten. Grundsätzlich spricht nichts gegen ein Investment im Heimatmarkt. Sofern die Anlageentscheidung nicht nur aufgrund des Firmennamens getroffen wurde, sondern auf einer Einschätzung des Geschäfts und verschiedener Kennzahlen der Unternehmensbewertung beruht. Noch besser, wenn über ein Indexinvestment zudem ein Minimum an Risikostreuung erreicht wird, beispielsweise mit dem DAX. Der Leitindex bildet die Entwicklung der 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes ab.
Deutschland: Starke Offensive, stabile Defensive
Mit SAP und Siemens haben zwei Firmen aus dem Bereich Technologie derzeit das höchste Gewicht im Index. Beide bedienen Megatrends wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0. Ebenfalls hoch gewichtet sind die Allianz als einer der weltweit führenden Versicherer und Asset Manager sowie die Munich Re als führender globaler Rückversicherer.
Im Gegensatz zur Technologie- oder Immobilienbranche wirkten sich die Zinsanhebungen der vergangenen Jahre für die Versicherer positiv auf das Geschäft aus. Dieses Beispiel zeigt, wie die Berücksichtigung mehrerer Branchen beim Investieren zur Reduzierung des Risikos beitragen kann. Da sich die ökonomischen Rahmenbedingungen auf verschiedene Branchen unterschiedlich auswirken, ist es möglich, dass die schwächere Entwicklung einer Branche durch die bessere Performance anderer Branchen abgemildert wird. So gelten beispielsweise Versorger, Nahrungsmittelproduzenten oder der Pharma- und Gesundheitssektor als weniger konjunkturempfindlich im Vergleich zu Halbleiterproduzenten oder Automobilherstellern.
Anlegen wie Gott in Frankreich
Das Risiko lässt sich noch weiter streuen, wenn neben unterschiedlichen Branchen auch mehrere Länder berücksichtigt werden. Europa ist hierfür ein gutes Beispiel. In vielen Staaten der EU, ebenso wie in Großbritannien finden sich Unternehmen, die in ihrer jeweiligen Branche zu den Marktführern zählen. Zum Beispiel bei unseren französischen Nachbarn. Frankreich hat nicht nur auf dem Rasen jede Menge Qualität zu bieten. Im CAC 40, dem Leitindex für den französischen Aktienmarkt, finden sich bekannte Firmen wie Airbus, AXA, Danone, LVMH, L’Oréal, Renault oder TotalEnergies. Mit den Produkten der Unternehmen dürften die meisten Anlegerinnen und Anleger schon in Berührung gekommen sein. LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton ist beispielsweise Weltmarktführer im Bereich Luxusgüter und hat neben französischem Champagner und Cognac, hochwertiger Mode und Lederwaren sowie edlen Schmuck im Portfolio.
Regional diversifizieren mit Europas Spitzenteam
Weitere Beispiele für europäische Champions sind die hochprofitable italienische Sportwagenmanufaktur Ferrari, der niederländische Technologiekonzern ASML und der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk. ASML lässt sich mit den Schaufelverkäufern zu Zeiten des Goldrausches vergleichen. Die Niederländer stellen Maschinen für die Produktion modernster Halbleiter her und profitieren damit vom KI-Boom. Novo Nordisk wurde durch den Erfolg der Abnehmspritze Wegovy zum derzeit wertvollsten Unternehmen in Europa, gemessen an der Marktkapitalisierung. Aktuell entwickeln die Dänen eine Abnehmpille, die sich in ersten Tests als noch effektiver erwies. Sie ließe sich zugleich unkomplizierter verabreichen und leichter in größeren Mengen produzieren.
Europa mal 600
Statt auf einzelne Top-Player zu setzen, können Anlegerinnen und Anleger mit dem STOXX Europe 600 auf einen breiten Kader an führenden Unternehmen aus Europa zurückgreifen. Der Index bietet eine diversifizierte Länder- und Branchenallokation in den entwickelten Volkswirtschaften Europas. Hinzu kommt, dass die Firmen zwar in Europa ansässig sind. Doch ihre Waren und Dienstleistungen produzieren und vertreiben sie in der ganzen Welt.
Anlegerinnen und Anleger, die ihre Depotaufstellung mit europäischen Champions ergänzen wollen, können zu ETFs greifen, die die Entwicklung des STOXX Europe 600 nachbilden. Besonders komfortabel geht das mit ETF-Sparplänen. Diese gibt es bei der ING schon ab 1 Euro Sparplanrate. Einmal eingerichtet heißt es dann: zurücklehnen und entspannt genießen.