Falschgeld erkennen

… in drei einfachen Schritten

Finanzwissen 5 min Lesedauer 12.01.2024

Augen auf beim Bezahlen! Ob Münzen oder große Scheine: Immer wieder gelingt es Kriminellen, gefälschtes Geld unter die Leute zu bringen. Zuletzt kam das wieder häufiger vor: So hat die Deutsche Bundesbank im ersten Halbjahr 2023 hierzulande rund 26.700 falsche Euro-Banknoten im Wert von knapp 2,9 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen. Das waren 10% mehr Fälschungen als im vorangegangenen Halbjahr. Vor allem stieg die Zahl der falschen 200- und 500-Euro-Banknoten: „Mit den gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten wurden vor allem betrügerische Geschäfte mit Luxuswaren wie Schmuck, Goldbarren, Uhren und Autos abgewickelt“, sagt Burkhard Balz, im Bundesbank-Vorstand unter anderem zuständig für Bargeld. Am häufigsten sind laut Notenbank jedoch unechte 20- und 50-Euro-Geldscheine im Umlauf – Banknoten also, die man im Alltag häufig verwendet.

Die Wahrscheinlichkeit, mit einer Fälschung in Kontakt zu kommen, ist zwar vergleichsweise gering: „Rein rechnerisch entfielen sechs falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner“, so Balz. Doch landet Falschgeld unbemerkt im Geldbeutel, bleibt man womöglich auf dem Schaden sitzen. Umso wichtiger, die Fälschungen rechtzeitig zu erkennen.

So erkennt man Falschgeld

Die Deutsche Bundesbank rät, die Echtheit des Geldes grundsätzlich bei der Annahme zu überprüfen. Besondere Vorsicht erforderten Situationen, in denen Menschen auf einen schnellen Umtausch drängen oder wenn bei mangelnder Beleuchtung Details der Scheine schwer zu erkennen sind. 

Doch mit einigen Tipps lassen sich die Blüten auch von Laien gut erkennen. Diese drei Schritte helfen dabei: fühlen, sehen, kippen. Worauf genau zu achten ist, erklärt die Europäische Zentralbank:

  • Fühlen: Der erste Eindruck kann bereits einen Hinweis auf die Echtheit des Geldes geben. Denn die Scheine sollten sich griffig und fest anfühlen, da sie aus Baumwolle hergestellt werden. Außerdem haben Banknoten an verschiedenen Stellen Elemente, die man fühlen kann: kurze Linien an den linken und rechten Rändern, das Hauptmotiv, der Schriftzug am Rand und die große Wertzahl.
  • Sehen: Halten Sie die Banknote gegen das Licht. Bei der Europa-Serie ab dem 20-Euro-Schein werden ein durchsichtiges Fenster mit dem Porträt der Europa (eine Figur aus der griechischen Mythologie) sowie der Sicherheitsfaden und das Wasserzeichen sichtbar.
  • Kippen: Beim Hin-und-her-Kippen des Geldscheins kommen verschiedene Hologrammelemente zum Vorschein. So verändert etwa beim Kippen die Smaragdzahl auf der Vorderseite ihre Farbe und es wandert ein Balken auf und ab. Bei den 100- und 200-Euro-Scheinen sind dort zusätzlich kleine Euro-Symbole zu erkennen.

Zusätzlich gibt es weitere Sicherheitsmerkmale. Um diese zu erkennen, sind allerdings Hilfsmittel wie eine Lupe oder UV-Licht erforderlich.

Tipp: Laut Bundesbank empfiehlt es sich, eine verdächtige Banknote mit einer zweifelsfrei echten zu vergleichen und sich nicht nur auf ein Sicherheitsmerkmal zu konzentrieren, sondern auf mehrere.

Falsche Münzen erkennen

Kriminelle fälschen nicht nur Scheine. Im Jahr 2022 lag die Zahl falscher Münzen laut Bundesbank mit rund 73.400 Stück deutlich höher als im Vorjahr, als 41.100 falsche Exemplare festgestellt wurden. Die Bundesbank nennt folgende Tipps, mit denen man Münzen auf Echtheit prüfen kann:

  • Das Münzbild sollte deutlich aus dem Münzgrund hervortreten. Im Gegensatz dazu wirken falsche Münzen oft verschwommen und weisen Unebenheiten auf. 
  • Auf die Farbe achten: Falschmünzen erscheinen etwa nach kurzer Zeit oft fleckig.
  • Den Rand anschauen: Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf. Bei Fälschungen hingegen sind sie häufig unvollständig oder unregelmäßig.
  • Machen Sie den Magnettest: Echte 1- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Falschmünzen hingegen werden oft entweder gar nicht angezogen – oder sind stark magnetisch.
     

Übrigens: Die Deutsche Bundesbank bietet kostenlose Schulungen an, um Falschgeld zu erkennen. 

Verdacht auf Falschgeld: Wie verhalte ich mich?

Wer den Verdacht hat, falsche Geldscheine in den Händen zu halten, sollte sofort die Polizei benachrichtigen. Im Zweifel kann man das Geld auch von einer Bank oder einer Filiale der Deutschen Bundesbank überprüfen lassen. Wenn möglich, könne man laut Bundeskriminalamt (BKA) versuchen, die Person, von der Sie das Falschgeld erhalten hatten, bis zum Eintreffen der Polizei zum Bleiben zu bewegen oder sich zumindest Aussehen und gegebenenfalls Kfz-Zeichen eines von ihr verwendeten Fahrzeugs einprägen. Doch dabei sollte man nichts tun, was einen selbst oder andere in Gefahr bringen könnte! Wichtig: Das Falschgeld sollte von so wenigen Menschen wie möglich angefasst werden. Denn: „Fingerabdrücke sind wichtige Spuren!”, so das BKA. Deshalb wird empfohlen, das Falschgeld in einen Briefumschlag zu stecken, um es dann der Polizei zu übergeben.

Achtung: So macht man sich strafbar

Wer Falschgeld erkennt und bei der Polizei abgibt, erhält keinen Ersatz. Trotzdem gilt: Auf jeden Fall melden! Denn wenn man wissentlich Falschgeld weiter in Umlauf bringt, drohen Geld- und Freiheitsstrafen.

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