Finanzielle Bildung: Das sollten Sie wissen

So investieren Sie auch als Anfänger bzw. Anfängerin erfolgreich

Geldanlage 6 min Lesedauer 12.06.2024
Finanzbildung investieren

Wissen Sie, wie hoch die aktuelle Inflationsrate ist? Und könnten Sie aus dem Stegreif erklären, was eine Aktie ist? Ja? Herzlichen Glückwunsch! Sie müssen leider passen? Dann gehören Sie zu einer Vielzahl der Menschen in Deutschland, deren finanzielle Bildung deutliche Lücken aufweist.

Investieren als Anfänger*in: Basiswissen im Umgang mit Geld

Bausparpläne, klassische Altersvorsorgeprodukte, Aktien, Fonds, ETFs… Geldanlagemöglichkeiten gibt es viele. Um eine Entscheidung zu treffen, was zu Ihnen passt, sollten Sie die Unterschiede kennen und verstehen, wie etwa die Börse funktioniert. Das hilft Ihnen, leichter finanzielle Entscheidungen zu treffen. Die nötigen finanziellen Kompetenzen können Sie sich ganz klassisch zum Beispiel mithilfe von Fachbüchern aneignen. Diese Titel etwa haben zum Ziel, Ihre finanzielle Bildung zu fördern:

  • „Rich Dad Poor Dad“ von Robert T. Kyosaki vermittelt Ihnen Basiswissen zu Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
  • „Der reichste Mann von Babylon: Erfolgsgeheimnisse der Antike – Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit“ von George Samuel Clason führt Sie sehr bildhaft und eingängig in die Grundregeln des Finanzwesens ein.
  • „Der Aktien-und Börsenführerschein: Aktien statt Sparbuch“ von „Börsen-Oma“ Beate Sander erklärt einfach und verständlich, wie Sie Geld an der Börse klug investieren.

Um sich zu der Entwicklung einzelner Aktien zu informieren, bieten sich natürlich auch die Börsenplätze selbst an – etwa die Börse Frankfurt, die Börse Stuttgart oder die Börse Berlin. Auch der Wirtschaftsteil von Tages- oder Wochenzeitungen hilft Ihnen, Ihre Finanzbildung im Bereich Aktien auszubauen. Darüber hinaus geben Ratingagenturen wie Morningstar Auskunft über aktuelle Kursentwicklungen.

Mehr junge Anleger*innen wollen Ihr Geld investieren statt zu sparen

Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) gab es im Jahr 2023 12,3 Millionen Menschen, die in Aktien, Aktienfonds und ETFs sparen. Dartunter wurden etwa 3,6 Millionen Aktiensparer*innen unter 40 Jahren verzeichnet. Ein Grund dafür können die inzwischen vielzähligen digitalen Informationsquellen zum Thema Finanzen sein. Onlinemedien ermöglichen es, Informationen zum Vermögensaufbau schnell und einfach zu finden. Sie ziehen besonders junge Menschen als Anleger und Anlegerinnen an.

Für eine bessere Finanzbildung benötigen Sie also kein Studium im Finanzwesen. Es gibt zudem inzwischen zahlreiche Blogs, Podcasts oder auch Social-Media-Kanäle mit den Schwerpunkten Finanzen und Geldanlage, die einen einfachen, oft auch humorvollen Einstieg in die Welt der Aktien und Geldmärkte ermöglichen und wo Sie im Handumdrehen Ihre finanzielle Bildung auf- und ausbauen können. Diese Profile helfen Ihnen mit Ihren Finanzen:

  • Madame Moneypenny
  • Finanzwesir
  • Fortunalista
  • Geldfrau
  • Finanzglück
  • Finanzfluss
  • Mission Money

Neben der modernen Art der Wissensvermittlung leisten zahlreiche Banken mit ihren Trading-Apps einen großen Beitrag zum Aufbau einer finanziellen Bildung besonders bei jungen Menschen. Der Zugang zum Aktienmarkt ist so leicht wie nie: „Das Ganze hat einen spielerischen Charakter und ich glaube schon, dass viele junge Leute diese Angebote nutzen“, sagt der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jürgen Kurz.

Die richtige Strategie für Sie und Ihr Geld finden

Neben dem Grundwissen um die verschiedenen Produkte braucht es für den Vermögensaufbau die richtige Strategie. Um herauszufinden, welche die besten Geldanlagen für Sie sind, geben drei Punkte den Ausschlag:

  • Wie viel Geld steht Ihnen zur Verfügung?
  • Über welchen Zeitraum wollen Sie Geld anlegen?
  • Wie viel Sicherheit brauchen Sie, oder anders gefragt: Wie viel Risiko sind Sie bereit, einzugehen?

Was Sie vorab wissen sollten: Wenn Sie sich ein kleines oder größeres Vermögen aufbauen möchten und dafür an der Börse investieren, fallen in der Regel Kosten an, zum Beispiel durch Gebühren für das Trading von Aktien oder ETFs oder auch Beträge für Beratungsleistungen. Wie Sie diese gegen Ihren Gewinn rechnen und ob sich eher einmalige oder regelmäßige Investments lohnen, erfahren Sie in unserem Beitrag zum Cost-Average-Effekt.

Geld anlegen – vier Tipps für Börsen-Neulinge

Für diejenigen, die noch ganz am Anfang ihrer Geldanlage-Karriere stehen, hat Jürgen Kurz vom DSW folgende Hinweise:

1. Wie viel Budget habe ich für die Geldanlage?

„Eine Anlage in Aktien oder Fonds ist dabei grundsätzlich für jeden etwas, der mit kurzfristigen Wertschwankungen umgehen kann und das Geld mittel- bis langfristig – also ab einem Anlagezeitraum von etwa drei Jahren – rentierlicher anlegen will als es mit alternativen Anlageformen etwa im verzinslichen Bereich möglich ist. Dabei sollte das eingesetzte Kapital allerdings frei zur Verfügung stehen.“

2. Aktien oder Fonds – oder lieber beides?

„Zum Aufbau eines Portfolios eignen sich hier insbesondere sogenannte ETFs, die zu sehr geringen Kosten einfach einen Börsenindex nachbilden, wie zum Beispiel den DAX oder den S&P 500. Wer in Einzelaktien investieren will, sollte bedenken, dass er einen höheren Informationsaufwand und ein höheres Risiko hat.“

3. Das Risiko minimieren

„Wer beispielsweise einen DAX- und einen S&P 500-ETF im Depot hat, partizipiert an der Wertentwicklung der 40 größten deutschen und der 500 größten US-Aktiengesellschaften. Mit Einzelaktien ist eine derart breite Streuung kaum zu realisieren. Wer es dennoch versuchen will, sollte auf jeden Fall Aktien mehrerer Unternehmen kaufen, die in unterschiedlichen Branchen aktiv sind. Zudem sollte der Blick bei der Auswahl der AGs über die Landesgrenzen hinweg gehen. Und wer zeitversetzt über Monate oder Jahre kauft, senkt das Risiko, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen.“

4. Machen Sie Ihre Hausaufgaben

Bauen Sie kontinuierlich Ihre Finanzbildung aus, damit Sie die wichtigsten Kennzahlen unterscheiden können und stets auf dem Laufenden sind. Das hilft Ihnen dabei, Anlagemöglichkeiten und Aktien vergleichen und bewerten zu können. Hier ist es ein bisschen wie beim Lernen von neuen Vokabeln – üben, üben, üben heißt die Devise!

 

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