Finanzielle Inklusion für alle
Gleiche Chancen durch barrierefreies Banking
Finanzielle Inklusion ist ein Thema, das weit über wirtschaftliche Grenzen hinausgeht. Der Begriff bedeutet, dass jede und jeder – unabhängig von sozialem Status, körperlicher oder geistiger Behinderung oder Wohnort – Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen haben sollte.
Dabei geht es nicht nur um das Recht auf ein Bankkonto, sondern um die Möglichkeit, an einer zunehmend bargeldlosen Gesellschaft gleichberechtigt teilzuhaben. Doch wie können wir sicherstellen, dass alle Menschen davon profitieren?
Was bedeutet finanzielle Inklusion?
Die Weltbank definiert finanzielle Inklusion als das Bestreben, „dass Einzelpersonen und Unternehmen Zugang zu nützlichen und erschwinglichen Finanzprodukten und -dienstleistungen haben, die ihren Bedürfnissen entsprechen“ und die „auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise angeboten werden“. Dazu gehören unter anderem Bankkonten, Kreditkarten, Darlehen oder Versicherungsschutz.
Einer Studie der Vereinten Nationen zufolge haben weltweit schätzungsweise 1,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen und -produkten wie einem regulären Bankkonto.
Der Zugang zu Finanzdienstleistungen: Wer bleibt außen vor?
Besonders betroffen von finanzieller Exklusion sind derzeit Menschen in ländlichen Gebieten, Menschen mit Behinderungen sowie ältere Menschen oder Menschen, die in Armut leben. In ländlichen Gebieten und ärmeren Regionen liegen die Gründe dafür unter anderem bei fehlenden Banken, keinen oder langsamen Internetverbindungen und der mangelnden Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen. So stellt zum Beispiel für Menschen, die blind oder stark sehbehindert sind, bereits das Abheben von Bargeld eine Herausforderung dar, wenn Automaten keine barrierefreien Funktionen bieten.
Barrieren abbauen: Ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung
Die Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen bei der Gestaltung von Finanzdienstleistungen ist ein wichtiger Schritt, um finanzielle Inklusion voranzutreiben. Barrierefreiheit, oder Accessibility, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Möglichkeiten haben, Finanzdienstleistungen zu nutzen wie alle anderen.
Die Kreditinstitute in Deutschland bemühen sich zunehmend, ein barrierefreies Banking zu gestalten – auch weil 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft treten wird. Dies verpflichtet Unternehmen und andere Organisationen dazu, Verbraucherinnen und Verbrauchern ihre Produkte sowie Dienstleistungen künftig in barrierefreier Form anzubieten.
Finanzielle Inklusion bei Banken
Im Finanzbereich gibt es in Deutschland bereits eine Vielzahl barrierefreier Produkte und Dienstleistungen. So bietet ein Großteil der Geldautomaten Unterstützung für Menschen mit Sinnesbehinderungen, zum Beispiel durch akustische Sprachausgabe zusätzlich zur Bildschirmanzeige oder durch taktile Elemente.
Darüber hinaus sind moderne Automaten häufig so gestaltet, dass sie auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen leichter bedient werden können. Zu barrierefreien Maßnahmen bei digitalen Angeboten, im Online- und Mobile-Banking, zählen beispielsweise kontrastreiche Darstellungen oder gut lesbare Schriftarten.
ING als Bank für alle
Auch die ING hat sich zu Ziel gesetzt, eine barrierefreie Bank für alle zu sein. Dazu hat sie verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die im April 2024 gelaunchten Visa Bezahlkarten der ING verfügen beispielsweise über eine Kerbe an der kurzen Seite der Karten. Die fühlbare Kerbe soll insbesondere blinden und sehbehinderten Menschen das richtige Einführen der Karten an Geldautomaten und Terminals erleichtern.
Darüber hinaus engagiert sich die ING für finanzielle Bildung, um den Zugang zu Finanzwissen für alle zu verbessern. Dass Finanzwissen die finanzielle Inklusion sowohl in armen als auch in reichen Ländern fördern kann, geht auch aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor.
Fazit: Allen Menschen die gleichen Chancen bieten
Finanzielle Inklusion bedeutet, allen Menschen, unabhängig von ihren persönlichen Umständen, den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Sie ist ein zentraler Baustein zur Förderung wirtschaftlicher Gleichberechtigung und zur Reduzierung von Armut.