Fixkosten senken leicht gemacht
Mit diesen Tipps sparen Sie im Alltag
Am Ende des Monats bleibt immer weniger Geld übrig? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen in Deutschland. Doch wer an den richtigen Stellschrauben dreht, kann viel Geld sparen – zum Beispiel bei den Fixkosten.
Welche Fixkosten gibt es?
Wer knapp bei Kasse ist, sollte sich seine Fixkosten genauer anschauen. Das sind alle Ausgaben, die regelmäßig und in konstanter Höhe anfallen. Denn hier gibt es großes Sparpotenzial. Dazu gehören:
- Miete,
- Strom, Gas und Wasser,
- Mobilität,
- Versicherungen,
- Abos und Mitgliedschaften,
- Telefon und Internet sowie
- Kontoführungsgebühren.
Erster Schritt: Überblick verschaffen
Wenn die Beträge monatlich, quartalsweise oder sogar jährlich automatisch vom Konto abgehen, ist es schnell passiert, dass sie in Vergessenheit geraten. Deshalb sollte der erste Schritt sein, sich einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen, sagt Sally Peters, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff). „Gut geeignet ist hierfür zum Beispiel ein Haushaltsbuch oder eine App“, rät die Finanzexpertin. Eine Übersicht über mögliche Fixkosten gibt es etwa bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Bei den Energiekosten sparen
Gerade bei den Energiekosten gab es zuletzt einen deutlichen Anstieg. Trotz Strompreisbremse macht dieser Posten mittlerweile einen großen Teil der Fixkosten aus. Doch wer ein paar Tipps beachtet, kann hier jede Menge Geld sparen. Zum Beispiel mit einem Anbieterwechsel: „Viele Verbraucher und Verbraucherinnen stecken noch in recht teuren Verträgen”, sagt Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Aktuell gebe es am Markt Tarife ab ungefähr 33 Cent pro Kilowattstunde plus Grundpreis. Oft lasse sich hier ein höherer zweitstelliger, manchmal sogar ein dreistelliger Betrag sparen, sagt die Verbraucherschützerin. Ein großes Sparpotenzial gibt es außerdem beim Heizen – auch schon, wenn man die Raumtemperatur nur leicht absenkt: „Jedes Grad weniger reduziert den Verbrauch um 6%”, erklärt Wallraf. Noch mehr Tipps zum Stromsparen gibt die Verbraucherzentrale.
Mitgliedschaften und Verträge kündigen
Abos für Zeitschriften, die man viel zu selten liest, ungenutzte Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder fünf verschiedene Streaming-Dienste: Braucht man das alles noch? Wer nicht vollständig auf diese Angebote verzichten will, kann prüfen, ob es günstigere Alternativen gibt. Handy - oder Internetanbieter lassen sich beispielsweise über Vergleichsportale miteinander vergleichen, sagt Peters. Doch hier solle man sich bewusst machen, dass diese ebenfalls eigene Interessen verfolgen und möglicherweise nicht die besten Ergebnisse liefern. Eine andere Möglichkeit: „Es kann sich durchaus lohnen, beim Anbieter anzurufen und zu fragen, ob er ein besseres Angebot für mich hat“, sagt Peters.
Spartipp: Versicherungen hinterfragen
Auch Versicherungsverträge sollten auf den Prüfstand. So lohnen sich laut Verbraucherschutz Extra-Geräteversicherungen für Fahrräder, Handys, Laptops oder Brillen nur bei sehr teuren Modellen. Eine Liste mit unnötigen Versicherungen hat der Bund der Versicherten (BdV) zusammengestellt. Außerdem rät der BdV dazu, die Versicherungsprämie jährlich zu zahlen – denn bei manchen Versicherungen gebe es dadurch Rabatte. Auch Tarife mit Selbstbehalt können sinnvoll sein, wie etwa bei einer Kfz-Kaskoversicherung oder der Privathaftpflichtversicherung. „Wir empfehlen einen Bereich bis 500 Euro“, so der BdV.
- Wichtig: Versicherungstarife sollten regelmäßig überprüft und verglichen werden. Denn je älter ein Vertrag ist, desto wahrscheinlicher gibt es den gleichen Schutz für weniger Geld, so die Versicherungsexperten.
Autoversicherung: Teil- oder Vollkasko?
Den Tipp, das Auto öfter stehen zu lassen, kennt jeder. Doch wer nicht aufs Auto verzichten kann, hat noch andere Möglichkeiten, bares Geld zu sparen. Zum Beispiel bei der Zusatzversicherung: Eine Vollkasko ist laut Allianz vor allem für Neuwagenbesitzer sinnvoll. Nach fünf Jahren lohne es sich aber, auf eine günstigere Teilkasko umzusteigen.
Und: Wer seine Fahrweise anpasst, kann laut ADAC seinen Spritverbrauch um bis zu 20% senken. Dazu gehört: schnell beschleunigen, rechtzeitig hochschalten – und mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit beibehalten. Auch der richtige Luftdruck bei den Reifen spart Kraftstoff. Deshalb sollte man diesen regelmäßig kontrollieren.
Viel Einsparpotenzial bei der Miete
Einen Großteil der Fixkosten nimmt oft die Miete ein. Deshalb gibt es hier laut Peters viel Einsparpotenzial. „Wohne ich aber in einer Großstadt mit begrenztem Angebot, ist es nicht realistisch, hier rasch eine günstigere Wohnung zu finden”, fügt die Finanzexpertin hinzu. Wer jedoch die Möglichkeit hat, im Homeoffice zu arbeiten, kann sich im Umland umschauen. Denn eine Analyse des Immobilienportals Immowelt zeigt: Es lässt sich bis zu 41% Wohnungsmiete sparen, wenn man eine Stunde Fahrzeit aus der Stadt rauszieht.
Umschuldung eines Kredits in Betracht ziehen
Wer einen Kredit abgeschlossen hat, sollte laut Peters schauen, ob dieser noch zu den eigenen Bedarfen passt. „Vielleicht lohnt sich eine Umschuldung auf einen kostengünstigeren Zins“, rät die Expertin. Denn mitunter kann es finanziell Sinn machen, einen neuen Kredit zu besseren Konditionen aufzunehmen – und damit die alten Schulden abzubezahlen.
Auf Kündigungsbedingungen achten
Um rechtzeitig die Sparbremse ziehen zu können, sollte man unbedingt die Kündigungsfristen im Blick behalten. Versicherungen haben meist eine Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende des Versicherungsjahres. Wie Versicherte dabei vorgehen, erklärt die Verbraucherzentrale. Bei anderen Verträgen, die seit dem 1. März 2023 geschlossen wurden, gibt es jedoch neue Regeln: „Man kann schneller wechseln”, erklärt Peters. Denn die Kündigungsfrist wurde auf einen Monat verkürzt.