Die Meinung unserer Kund*innen zur Priorisierung der Gasversorgung

ING Kundenumfrage #07/2022

Wirtschaftsumfragen 3 min Lesedauer 15.08.2022
Priorisierung der Gasversorgung

Eine heiße Diskussion gibt es aktuell um die Frage: Was machen wir, wenn es kalt wird? Sollten im kommenden Winter russische Gaslieferungen ausbleiben (oder auch von westlicher Seite ein Embargo verhängt werden), müsste bei der Versorgung mit dem vorhandenen Gas zwischen Haushalten und Industrie priorisiert werden. Wären Sie bereit, für die Wirtschaft zu zittern? Das fragten wir in unserer jüngsten Kundenumfrage rund 1.000 ING-Kunden. Die Antworten halten sich dabei annähernd die Waage; nur ganz knapp liegt die Versorgung der Haushalte vor der Sicherstellung des Industriebetriebs. Tendenziell sind ältere Befragte eher bereit, zugunsten der Wirtschaft auf ein warmes Zuhause zu verzichten; unter den jüngeren überwiegt die Ansicht, dass die Versorgung der Haushalte Priorität haben sollte.

Das sagen unsere Kundinnen und Kunden

Einfluss Preisänderungen
Befragungszeitraum: 20. Juli bis 26. Juli 2022; 1.181 Kund*innen

Anschließend waren unsere Kunden wieder einmal eingeladen, sich als Chefvolkswirt zu versuchen. Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer letzten Ratssitzung die Ära der Negativzinsen früher als angekündigt beendet. Die „geldpolitische Normalisierung“ soll fortgeführt werden – aber wie weit steigt der momentan bei Null liegende Einlagenzins im Laufe der nächsten 12 Monate? Über 1 bis maximal 2 Prozent, so lautet die mehrheitliche Meinung unserer Kunden, aber auch andere Ansichten sind vertreten.

Mehrere Faktoren lassen derzeit an eine Rezession (zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem Wirtschaftswachstum) in der näheren Zukunft denken. Wir wollten von unseren Kunden wissen: Kommt die Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate und wenn ja, wann ist es so weit? Unsere Kunden sind sich über das „dass“ ziemlich einig, aber ebenso uneinig über das „wann“: Fast 70 Prozent erwarten bis Mitte 2023 eine Rezession, sind aber in zeitlicher Hinsicht gespalten. Weibliche Befragte teilen hier mit knapper Mehrheit die Meinung unseres Chefvolkswirts Carsten Brzeski und erwarten, dass es bereits 2022 so weit ist. Bei den Männern herrscht noch etwas mehr Optimismus: Hier erwartet eine knappe Mehrheit den Eintritt einer Rezession erst im kommenden Jahr; auch der Anteil, der hofft, dass die deutsche Wirtschaft doch noch darum herumkommt, liegt mit über einem Viertel etwas höher als bei den Frauen, wo nur etwa jede sechste dieser Meinung ist.

Wenn Sie sich nicht für Fußball interessieren, können Sie an dieser Stelle aufhören weiterzulesen – Sie gehören dann vermutlich auch zu dem guten Drittel unserer Kunden, die keine Meinung dazu haben, wer in der gerade begonnenen Bundesligasaison die Meisterschaft erringen kann. Der Rest erwartet zu zwei Dritteln, dass es so kommt, wie es in den vergangenen zehn Jahren immer kam, und man in München in nicht ganz einem Jahr die elfte Meisterschaft in Folge feiern kann. Dem letzten Deutschen Meister, der nicht FC Bayern hieß, der Dortmunder Borussia, trauen das gerade einmal 10 Prozent unserer Kunden zu; kein anderer Club schafft es aus dem einstelligen Prozentbereich heraus. Mit Vorab-Glückwünschen halten wir uns trotzdem noch zurück – und halten es mit Sepp Herberger, der einst sagte: „Die Leute gehen ins Stadion, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht.“

Autor: Carsten Brzeski

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