StepStone Gehaltsreport: Wer wo was in Deutschland verdient
So verdienen deutsche Arbeitnehmer*innen
Kennen Sie das? Da lockt ein Jobangebot, das von den Aufgaben her attraktiv ist. Nur: Wie hoch der Verdienst ist, das bleibt zunächst ein Geheimnis. Dabei ist Gehaltstransparenz von Anfang an für viele wichtig – das jedenfalls geht aus dem StepStone Gehaltsreport 2024 hervor. Demnach würden sich 9 von 10 Befragten eher auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben, wenn der künftige Verdienst von vornherein offengelegt ist. Sechs von 10 haben laut der Gehaltsstudie sogar schon einmal darauf verzichtet, sich auf eine passende Stelle zu bewerben, weil Infos zum Gehalt fehlten.
Der Report: Ausgewertet wurden in der Gehaltsstudie mehr als 920.000 Gehaltsdaten. Mit Blick auf Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss, Wirtschaftssektor und geographischer Verteilung auf die Bundesländer ist die Erhebung repräsentativ.
Ohne Gehaltstransparenz verspielen Unternehmen Chancen
Ein Trend: Gehaltstransparenz wird immer wichtiger, wie Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group sagt. Wenn Firmen etwa in einer Stellenanzeige kein Gehalt angeben, verspielten sie in Zeiten des Fachkräftemangels wertvolles Potenzial. „Unternehmen können es sich nicht leisten, durch fehlende Gehaltsangaben auf passende Kandidat*innen zu verzichten“, so Zimmermann.
Medianeinkommen versus Brutto-Durchschnittsgehalt
Aus dem StepStone Gehaltsreport 2024 geht aber noch viel mehr hervor. Zum Beispiel die Höhe des Bruttomediangehalts in Deutschland: Das liegt bei 43.750 Euro – im Vorjahr waren es 43.800 Euro. Zum Vergleich: Das Brutto-Durchschnittsgehalt aller Beschäftigten hierzulande beträgt 50.250 Euro (im Vorjahr: 53.100 Euro).
Wichtig zu wissen: Um einen Durchschnittswert besser einordnen zu können, hilft ein Vergleich mit dem Median. Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt: Es gibt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher als das Medianeinkommen sind. Der Durchschnittswert kann hingegen durch extrem hohe oder niedrige Werte beeinflusst sein.
Beim Medianeinkommen zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Bei Männern liegt das Medianeinkommen bei rund 45.750 Euro, bei Frauen bei rund 40.000 Euro. Der Gender Pay Gap entspricht 12,4%. Bereinigt liegt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern bei 5,5%.
Beschäftigte in diesen Berufsgruppen verdienen in Deutschland das meiste
Nach wie vor sind es Ärzt*innen, die in Deutschland das mit Abstand höchste Gehalt erzielen. Sie erhalten laut StepStone Gehaltsreport ein Bruttomediangehalt von 94.750 Euro. Im weiteren Ranking der Berufsgruppen folgen
- mit 57.000 Euro Banken, Finanzen und Versicherungen,
- mit 56.000 Euro Ingenieurwesen,
- mit 54.000 Euro Consulting sowie Informationstechnologie (IT),
- mit 50.000 Euro Marketing & PR.
Am wenigsten verdienen der Gehaltsstudie zufolge Angestellte im Groß- und Einzelhandel (35.750 Euro) und im Gastgewerbe (35.500 Euro).
In diesen Branchen gibt es hohe Gehälter
Bei den Branchen sind es, wie im Vorjahr auch, die Banken, die in dem Gehaltsreport an der Spitze stehen – in diesem Jahr mit einem Bruttomediangehalt von 63.250 Euro. Im weiteren Ranking der Branchen folgen
- mit 57.750 Euro die Luft- und Raumfahrtindustrie,
- mit 57.250 Euro die Pharmabranche,
- mit 57.000 Euro Wissenschaft und Forschung,
- mit 56.000 Euro Versicherungen.
Im unteren Teil dieses Rankings finden sich die Freizeit-, Touristik-, Kultur- & Sportbranche (38.000 Euro) sowie Land- und Fortwirtschaft, Fischerei und Gartenbau (36.000 Euro). Schlusslicht ist das Gastgewerbe mit einem Bruttomediangehalt von 35.500 Euro.
Stichwort Unternehmensgröße: Die Gehaltsstudie zeigt, dass je größer das Unternehmen ist, desto höher fällt das Gehalt aus. In großen Unternehmen mit über 5.000 Beschäftigten gibt es ein Bruttomediangehalt von 53.500 Euro. Dagegen liegt das Bruttomediangehalt bei Firmen mit bis zu 50 Arbeitnehmenden bei 38.500 Euro.
In diesen Bundesländern sind die Gehälter am höchsten
In den alten Bundesländern sind die Gehälter höher als in den neuen. Das Ost-West-Gefälle (ohne Berlin) beträgt laut StepStone Gehaltsreport 17,2% – bei 37.250 Euro in Ostdeutschland und 45.000 Euro in Westdeutschland.
Mit 49.750 Euro ist in Hamburg das Gehalt am höchsten. Im weiteren Ranking der Bundesländer folgen
- Hessen mit 47.500 Euro,
- Baden-Württemberg mit 47.000 Euro,
- Berlin mit 46.500 Euro,
- Bayern mit 46.000 Euro.
Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt (36.500 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (36.500 Euro) und Thüringen (37.000 Euro).
Vor Gehaltsverhandlungen: gut informieren!
Bevor Sie in die nächsten Gehaltsverhandlungen mit Ihrem Arbeitgeber gehen, sollten Sie recherchieren, welches Einkommen für ähnliche Stellen üblich ist. Wenn Sie wissen, wie hoch die Einkommen in Ihrer Branche oder Berufsgruppe sind, haben Sie ein gutes Argument für einen womöglich höheren Verdienst.
Hier können Sie den vollständigen StepStone Gehaltsreport 2024 herunterladen.