Generation Z: Arbeiten statt chillen

Junge Erwachsene erobern den Arbeitsmarkt

Aktuelles 3 min Lesedauer 07.04.2025
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Faul, wechselhaft, überempfindlich? Die Generation Z hat mit diesen Klischees gründlich aufgeräumt. Neue Daten zeigen: Noch nie waren so viele junge Menschen in Deutschland erwerbstätig – und das mit erstaunlichem Engagement.  

Die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen in Deutschland ist auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Laut einer aktuellen Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lag die Erwerbsquote im Jahr 2023 bei rund 76 Prozent – das bedeutet: Drei von vier jungen Erwachsenen in diesem Alter stehen in einem Beschäftigungsverhältnis.  

Junge Menschen streben nach finanzieller Unabhängigkeit

Ein entscheidender Grund für den Anstieg der Erwerbsquote liegt im steigenden Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit. Allein auf finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern oder staatliche Förderungen möchten sie sich oft nicht mehr verlassen. „Viele junge Menschen wollen sich früh unabhängig machen und sind bereit, dafür zu arbeiten“, sagt Enzo Weber, Forschungsbereichsleiter bei der IAB. Stattdessen setzten sie verstärkt auf eigenes Einkommen – etwa durch Nebenjobs während des Studiums oder Teilzeittätigkeiten neben der Ausbildung. 

  • Gut zu wissen: Wer ist die Generation Z? 
    Die Generation Z (kurz: Gen Z) umfasst Menschen, die etwa zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Sie ist die erste Generation, die vollständig mit digitalen Technologien und sozialen Medien aufgewachsen ist – geprägt von Smartphone, Streaming und Social Media. 

Insbesondere Studierende tragen wesentlich zum aktuellen Trend bei: Zwischen 2015 und 2023 stieg ihre Erwerbsquote um fast 20 Prozentpunkte auf 56 Prozent. Immer mehr junge Erwachsene arbeiten neben ihrem Studium, sei es zur Finanzierung des Lebensunterhalts, zur Absicherung gegen Inflation und steigende Lebenshaltungskosten – oder schlicht aus dem Wunsch, das eigene Leben frühzeitig selbstbestimmt zu gestalten. 

Soziale Sicherheit als zentrales Motiv

Neben dem Streben nach Unabhängigkeit spielt auch das Bedürfnis nach sozialer Sicherheit eine wichtige Rolle. Die Erfahrungen der Corona-Pandemie und wirtschaftliche Unsicherheiten haben das Sicherheitsbedürfnis vieler junger Menschen verstärkt. Frühzeitig ins Erwerbsleben einzutreten, bedeutet für viele, in die Sozialversicherungssysteme eingebunden zu sein, Rentenansprüche aufzubauen und eine gewisse Planbarkeit für die Zukunft zu gewinnen. 

Teilzeitmodelle und flexible Beschäftigungsformen erleichtern diesen Einstieg: Werkstudentenstellen, Minijobs oder befristete Teilzeitstellen bieten eine erste Verankerung in der Arbeitswelt – und schaffen einen Übergang zwischen Ausbildung, Studium und späterem Berufsleben. 

Engagement statt Rückzug: Generation Z ist leistungsbereit

Die Studie des IAB zeigt deutlich: Junge Menschen arbeiten nicht nur mehr, sondern auch mit klarem Verantwortungsbewusstsein. Die weitverbreitete Annahme, die Generation Z sei wechselwilliger oder arbeite weniger, findet keine empirische Grundlage. „Die jungen Leute sind fleißig wie lange nicht mehr“, fasst Weber zusammen. 

Laut IAB wechseln junge Menschen heute nicht häufiger den Job als frühere Generationen. Auch bei der durchschnittlich gewünschten Arbeitszeit unterscheiden sie sich kaum von älteren Erwerbsgruppen. Statt Rückzug zeigt sich ein starkes Verantwortungsgefühl – sowohl für die eigene Zukunft als auch gegenüber dem gesellschaftlichen Beitrag. 

Arbeitgeber und Gesellschaft sind gefordert

Die Zahlen zeigen: Die Generation Z ist engagiert, leistungsbereit und zukunftsorientiert – und sie stellt klare Erwartungen an Arbeitgeber und Politik. Flexible Arbeitszeiten, eine sinnvolle Vereinbarkeit von Ausbildung, Beruf und Freizeit sowie soziale Absicherung sind für viele zentrale Entscheidungskriterien. „Sie wollen arbeiten – aber sie wollen es selbstbestimmt, flexibel und fair“, erklärt Enzo Weber. Das alte Klischee kann also getrost in der Mottenkiste verschwinden. 

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