Kühle Drinks für heiße Tage – Limonade fürs Depot?

Geldanlage 7 min Lesedauer 05.08.2024
Frau blickt in Kühlschrank

Sommer, Sonne, Hitze – Zeit für eisgekühlte Limonade. Einige Marken sind besonders beliebt, zum Beispiel Coke, die Nr. 1 in den USA. Dort wurde zuletzt Pepsi von Dr Pepper auf den dritten Platz verdrängt. Was unterscheidet die Hersteller Coca-Cola, PepsiCo und Keurig Dr Pepper, die nicht nur kühle Drinks, sondern auch erfrischende Dividenden bieten? 

Eine Analyse von Thomas Behnke, Busch und Partner| Werbemitteilung 

Inhaltsverzeichnis
  1. Warren Buffett liebt Coca-Cola
  2. Überdurchschnittliche Profitabilität und stabile Dividenden
  3. PepsiCo, die ewige Nummer 2?
  4. Dr Pepper älter als Coke
  5. Eigenes Kaffee-Ökosystem bietet zusätzlichen Koffeinkick
  6. Moderate Bewertungen als Chance?
  7. Investment-Beispiele Aktien:

Dass Warren Buffett Coca-Cola liebt, ist kein Geheimnis. Auf den Geschmack gekommen ist er allerdings erst später in seinem Leben. Fünf Jahrzehnte lang war er überzeugter Pepsi-Trinker, bevor er in den 1980er-Jahren die Marke wechselte. Und er kam nicht nur kulinarisch, sondern auch finanziell auf den Geschmack.

Warren Buffett liebt Coca-Cola

Sein Investmentkonglomerat Berkshire Hathaway begann 1988 mit dem Kauf von Coca-Cola-Aktien. Damals das größte, ist es heute das viertgrößte Investment. Bei der aktuellen Quartalsdividende von 0,485 US-Dollar pro Aktie verdient es alle drei Monate rund 194 Mio. US-Dollar. Das summiert sich. Über die Jahre hat Berkshire allein mit Coca-Cola Dividenden von über 10 Mrd. US-Dollar erzielt. 

Und nicht nur für Buffett ist der Getränkehersteller ein Dividendengarant. Auf der Suche nach Anlagen für langfristige Portfolios gehört Coca-Cola zu den beliebtesten Adressen. Ein Grund dafür dürfte die beeindruckende Bilanz von 63 aufeinanderfolgenden Jahren sein, in denen das Unternehmen seine Ausschüttungen erhöht hat. Möglich macht dies ein stabiles Geschäftsmodell.

Überdurchschnittliche Profitabilität und stabile Dividenden

Der 1886 gegründete Limo-Hersteller hat die Welt erobert. Heute kennt man Coca-Cola selbst in den entlegensten Winkeln. Die hohe Popularität von Coke, Sprite, Fanta und Co. ist eine der Stärken des Weltmarktführers bei alkoholfreien Getränken. Das Sortiment umfasst neben Softdrinks auch Mineralwasser, Schorlen, Fruchtsäfte, Eistee, Sportgetränke, Energydrinks und Kaffee. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Coca-Cola damit bei einem Umsatz von 45,83 Mrd. US-Dollar ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,45 Mrd. US-Dollar. Die operative Marge lag bei 25 % und damit wie in den Vorjahren über dem Branchendurchschnitt von 19,4 %. 

Ein Wettbewerbsvorteil ist das große weltweite Vertriebsnetz. Zudem stellt Coca-Cola einen Großteil (58 %) seiner Getränke nicht selbst her, sondern hat diese Aufgabe an unabhängige Abfüller ausgelagert. Dies ermöglicht höhere Margen durch geringere Betriebskosten. Zudem erfordert das operative Geschäft so weniger laufende Investitionen in Produktionsanlagen, was sich positiv auf den Cashflow als Basis für die Dividende auswirkt. 

Darüber hinaus nutzt der Konzern seine Finanzkraft, um kontinuierlich in Produktinnovationen zu investieren, die den sich wandelnden Vorlieben der Verbraucher, wie etwa dem steigenden Gesundheitsbewusstsein, Rechnung tragen. Zuckerhaltige Limonaden sind bekanntlich nicht gerade die gesündesten Durstlöscher. Das ruft auch die Politik immer wieder auf den Plan. So können neue Gesetze zur Reduzierung des Zuckerkonsums in einzelnen Absatzmärkten ein Risiko für das Geschäft darstellen. Zudem ist der Getränkemarkt hart umkämpft.

PepsiCo, die ewige Nummer 2?

Einer der größten Konkurrenten ist PepsiCo, dessen Umsatz sogar doppelt so hoch ist. Im Jahr 2023 betrug er 91,47 Milliarden Dollar. Daraus ergab sich ein EBIT von 14,09 Milliarden Dollar, was einer operativen Marge von 15,4 % entsprach. Damit ist PepsiCo weniger profitabel als Coca-Cola. Dies liegt an dem breiter diversifizierten Portfolio, das auch Snacks (z. B. Chips, Brezeln) und Lebensmittel (z. B. Mehl, Nudeln, Müsli, Reiskekse) mit bekannten Marken wie Lays, Doritos, Cheetos, Quaker und Ruffles umfasst. Diese Aktivitäten trugen zuletzt 59 % zum Jahresumsatz bei. 

Hervorzuheben sind auch hier die starken Marktpositionen. So ist PepsiCo weltweit die Nummer 1 bei Snacks (ca. 35 %) und die Nummer 2 bei alkoholfreien Getränken (ca. 25 %). Letztere machen rund 41 % des Konzernumsatzes aus. Hier verkaufen die Amerikaner Cola und andere Limos (Pepsi, 7UP, Mirinda), Sportgetränke (Gatorade), Energydrinks (Mountain Dew, Rockstar), Wasser (Aquafina, Sodastream) und Eistee (Lipton). 

Mit seinen zwei Segmenten ist PepsiCo zwar breiter aufgestellt und damit weniger abhängig von einzelnen Produktkategorien. Im Gegenzug müssen komplexere Lieferketten gemanagt werden, was die Effizienz beeinträchtigt und operative Risiken birgt. Hinzu kommen teilweise höhere Betriebskosten sowie grundsätzlich niedrigere Margen in einigen Produktkategorien und einigen Absatzregionen. Dennoch überzeugt auch PepsiCo mit einem bewährten Geschäftsmodell und soliden Finanzen, die inzwischen eine seit 52 Jahren in Folge erhöhte Dividende ermöglichten.

Grafik Kursentwicklung Coca-Cola PepsiCo Keuring Dr Pepper

Dr Pepper älter als Coke

Keurig Dr Pepper beteiligt seine Aktionäre ebenfalls am Gewinn, kann aber nicht auf eine so lange Dividendenhistorie zurückblicken. In seiner heutigen Konstellation existiert das Unternehmen erst seit 2018. Die Wurzeln reichen jedoch über 100 Jahre zurück. Keurig Dr Pepper ist nach Coca-Cola und PepsiCo der drittgrößte Getränkehersteller in den USA. Ihm gehört die älteste noch existierende Softdrink-Marke des Landes, Dr Pepper. Sie kam 1885, ein Jahr vor Coca-Cola, auf den Markt. Weitere Marken sind z. B. 7UP (Markenrechte nur in den USA), Schweppes, Canada Dry und Sunkist.

Eigenes Kaffee-Ökosystem bietet zusätzlichen Koffeinkick

Insgesamt erzielte Keurig Dr Pepper im Jahr 2023 einen Umsatz von 14,81 Mrd. US-Dollar. Davon entfielen 59,5 % auf die Softdrink-Aktivitäten in den USA. Zweitgrößte Einnahmequelle ist das US-Kaffeegeschäft (27,5 %). Hier hat der Konzern ein eigenes Ökosystem aufgebaut und ist in den USA und Kanada Marktführer bei Einzelbrühsystemen für Kaffee, die mit Einweg-Kaffeekapseln (K-Cup) betrieben werden. Der Marktanteil liegt bei rund 80 %. 

Der Konzern will durch Partnerschaften, Akquisitionen und Innovationen in neue Produkte wachsen. Eine weitere Säule ist der Ausbau des internationalen Geschäfts (Umsatzanteil: 13 %). Mit einem Umsatzanteil von 87 % ist Keurig Dr Pepper stark vom US-Markt abhängig, was ein Risiko darstellt. Zum Vergleich: PepsiCo und Coca-Cola erzielen im Heimatmarkt Umsatzanteile von rund 57 % und 36 %. Sie sind damit geografisch weniger stark konzentriert. Weitere Herausforderungen stellen der intensive Wettbewerb und die Abhängigkeit von wenigen Schlüsselmarken dar. Positiv hervorzuheben ist die operative Profitabilität, die in den letzten Jahren kontinuierlich über dem Branchendurchschnitt lag. 2023 reihte sich Keurig Dr. Pepper mit 21,6 % zwischen Coca-Cola (25 %) und PepsiCo (15,4 %) ein.

Moderate Bewertungen als Chance?

Obwohl Coca-Cola, PepsiCo und Keurig Dr Pepper im Getränkesektor miteinander konkurrieren, unterscheiden sich ihre Geschäftsmodelle bis zu einem gewissen Grad. Daraus ergeben sich unterschiedliche Chancen- und Risikoprofile. Dies wirkt sich auch auf die Bewertung an der Börse aus. Coca-Cola und PepsiCo waren in den letzten Jahren mit einem durchschnittlichen KGV von jeweils rund 25 grundsätzlich etwas höher bewertet als Keurig Dr Pepper mit 22,7. Aktuell liegen alle drei unter ihren Mittelwerten. 

Ob zu den aktuellen Kursen oder bei größeren Kurskorrekturen, die Aktien der drei Unternehmen könnten für langfristig ausgerichtete Depots infrage kommen. Denn noch schöner als kühle Getränke an heißen Tagen ist es, sich die Erfrischung mit regelmäßigen Dividenden zu versüßen.

Investment-Beispiele Aktien:

Name  ISIN Aktueller Kurs KGV* (2024) Gewinn/Aktie (2024**) Dividende (2024**) Dividenderendite (2024**)
Coca-Cola US1912161007 63,46 EUR 24,04 2,64 EUR 1,80 EUR 2,84 %
PepsiCo US7134481081 155,14 EUR 20,55 7,55 EUR 4,87 EUR 3,14 %
Keurig Dr Pepper US49271V1008 31,50 EUR 17,70 1,78 EUR 0,81 EUR 2,57 %

*KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; ** Prognose (Quelle: FactSet); Stand: 05.08.2024

Autor: Thomas Behnke

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