Glasfaser: Wichtiges zum Anschluss
Was Sie wissen müssen
Glasfaseranschlüsse sollen für besonders schnelles Internet sorgen. Mit ihrer Gigabitstrategie will die Bundesregierung erreichen, dass bis Ende 2025 die Hälfte der Haushalte und Unternehmen hierzulande über Glasfaser ans Netz angeschlossen ist. Bis 2030 soll es flächendeckend entsprechende Anschlüsse bis ins Haus überall dort geben, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind. Anbieter aus der Telekommunikationsbranche versuchen daher verstärkt, Verträge abzuschließen. Doch bevor Sie sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden, sollten Sie einiges beachten.
Was ist Glasfaser?
Glasfaser ist das eingesetzte Material in einem Leerkabel: Die aus Glas bestehende, dünne Faser ist ein Medium, in dem Daten als Lichtimpulse um die Welt rasen. Jede Faser ist von einer Kunststoffhülle umgeben, damit sich keine Risse im Glas bilden.
Welche Arten von Anschlüssen gibt es?
Sie können zwischen Glasfaseranschlüssen wählen, die unterschiedlich weit reichen:
- bis zum Verteilerkasten an der Bordsteinkante vor dem Haus („Fiber-to-the-Curb“, kurz FTTC). Dann haben Sie einen besseren DSL-Anschluss mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s).
- bis in den Keller des Hauses („Fiber-to-the-Building“, kurz FTTB). Danach geht es mit anderen Technologien, zum Beispiel Kupferkabeln, in andere Stockwerke weiter.
- direkt bis zur Anschlussbuchse im Wohn- oder Arbeitszimmer („Fiber-to-the-Home“, kurz FTTH). Das bedeutet, dass die Glasfaserleitung bis zum Modem oder Router führen muss.
Achtung: Nur bei einem FTTH-Anschluss spricht man von einem „echten“ Glasfaseranschluss und nur mit diesem können Sie alle Vorteile bei der Geschwindigkeit ausschöpfen.
Warum Glasfaser nutzen?
Parallel im Haushalt Filme in HD-Qualität streamen, sich via Video störungsfrei unterhalten und Reels auf Social Media posten: Ein Glasfaseranschluss ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung – selbst bei großem Datenvolumen. Während DSL zum Beispiel eine Download-Geschwindigkeit von maximal 250 Mbit/s liefert, schafft Glasfaser derzeit 1.000 Mbit/s oder 1 Gigabit/s – technisch möglich wäre noch mehr. Die Lichtimpulse bewegen sich in einem Glasfaserkabel theoretisch in Lichtgeschwindigkeit.
Die Download-Raten sind zwar ähnlich wie beim Kabel-Internet, jedoch sind die Upload-Geschwindigkeiten deutlich höher: je nach Anbietenden und Vertrag bis zu 500 Mbit/s. Zudem ist die Latenzzeit (Verzögerung) sehr gering, was zum Beispiel das Videotelefonieren angenehmer macht.
Bei VDSL, also Internet über die Telefonleitung, hängt die Geschwindigkeit sehr stark von der Länge und Qualität der Leitung ab. Beim Internet über das Kabelnetz wird die Geschwindigkeit von der Zahl der am Kabel angeschlossenen Haushalte beeinflusst. Diese sogenannte „Shared Medium“-Problematik entfällt beim neuesten Mobilfunkstandard. Ein Mehrwert, der nicht zuletzt auch den Wert einer Immobilie steigert.
Was spricht gegen Glasfaser?
Glasfaser-Internet ist nicht überall verfügbar, DSL- und Kabelleitungen decken noch deutlich mehr Gegenden ab. Prüfen Sie daher via Internet-Rechner, zum Beispiel von Verivox, ob es in Ihrer Nähe Glasfaser gibt. Zudem sollten Sie klären, ob Sie die Vorzüge überhaupt benötigen: Checken Sie dafür Ihr Nutzungsverhalten und ermitteln Sie Ihren Breitbandbedarf. Ein Glasfaseranschluss ist allgemein etwas teurer als andere Anschlussarten – die Vorteile haben ihren Preis.
Was kostet ein Anschluss?
Wer sich für einen Glasfaseranschluss interessiert, sollte sich über die einmaligen und regelmäßigen Kosten bewusst sein:
- Anschlusskosten. Es können einmalige Anschlusskosten anfallen, um Ihr Zuhause mit dem Glasfasernetz zu verbinden. Viele Anbieter nutzen entweder Pauschalen oder stellen den tatsächlichen Aufwand für die Installation in Rechnung. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband ist mit Anschlusskosten von 500 bis 1.000 Euro zu rechnen. Diese können Sie umgehen, wenn Sie einen Anschluss bereits bestellen, sobald an Ihrem Wohnort Glasfaser ausgebaut wird. Viele Anbieter ermöglichen dann einen kostenlosen oder deutlich preisreduzierten Hausanschluss.
- Bereitstellungsentgelt. Wie bei Angeboten für DSL und Kabelnetz fällt oft zusätzlich ein Bereitstellungsentgelt an. Es darf laut Gesetz im Jahr höchstens 60 Euro und in der Summe höchstens 540 Euro je Wohneinheit betragen – für maximal fünf Jahre. Durch Preisaktionen können diese Kosten jedoch entfallen.
- Monatliche Gebühren. Die monatlichen Kosten für einen Glasfaseranschluss fallen seit Jahren erheblich. Selbst Gigabit-Tarife kosten inzwischen weniger als 100 Euro pro Monat, hat Verivox ermittelt. Neukundinnen und Neukunden können von reduzierten monatlichen Preisen profitieren – aber Achtung: Solche Einstiegspreise gelten oft nur für einige Monate bis hin zu einem Jahr.
- Kosten für die Hardware. Bei einigen Angeboten müssen Sie einen WLAN-Router für den Glasfaseranschluss kostenpflichtig hinzubuchen.
Tipp: Missfällt Ihnen dies? Dann können Sie Verivox zufolge Ihren zuvor selbst erworbenen WLAN-Router weiterhin nutzen, ein Modell kaufen oder ein Gerät bei anderen Anbietern mieten.