Haushaltshilfe gesucht? Nicht nur auf den Preis achten!
Wie Sie bei Suche und Einarbeitung am besten vorgehen
Staubwischen, Fensterputzen, Bügeln – für solche und andere Tätigkeiten daheim fehlt oft entweder die Zeit oder die Energie. Weshalb sich viele eine Haushaltshilfe suchen. Zuverlässig muss sie oder er sein, außerdem sauber und akkurat. Und noch dazu absolut vertrauenswürdig – schließlich überlässt man den Helfenden die eigenen vier Wände. Doch wie lässt sich eine solche Hilfe finden? Und was sollte vor dem Start bedacht werden?
Suchen und Finden – so geht’s
Die meisten Suchenden
- setzen auf Empfehlungen im Freundes- und Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft,
- werden über Angebote im Internet fündig,
- sind erfolgreich über ein Zeitungsinserat oder
- kommen über die Haushaltsjob-Börse der Minijob-Zentrale mit einer Hilfe zusammen.
Gewünschte Leistungen genau formulieren
Noch bevor die Suche beginnt, sollten sich die Auftraggebenden überlegen, welche Leistung wie häufig erbracht werden muss. Schon die Frage, wie oft zum Beispiel Fenster zu putzen sind, sieht jeder Haushalt anders. Gehen Sie dabei ruhig ins Detail: Wo soll überall Staub gewischt, wo feucht gewischt werden? Sollen die Betten gemacht werden? Gibt es Möbel, die eine besondere Pflege benötigen? Und müssen alle gefliesten Wände im Bad jede Woche gewischt werden oder reicht das auch einmal im Monat?
Vereinbarungen schriftlich fixieren
Es empfiehlt sich, die Leistungsbeschreibung in zweifacher Ausführung festzuhalten. „Das ist im Streitfall sehr wichtig“, sagt Elke Wieczorek vom DHB-Netzwerk Haushalt. Sie rät, vor allem besondere Wünsche schriftlich zu formulieren. „Das kann etwa sein, dass nur mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln geputzt wird.“ Oder es geht darum, wie besonders empfindliche Einrichtungsgegenstände richtig zu reinigen sind.
Ebenfalls wichtig ist es, die eigenen Ansprüche an Hygiene klar zur Sprache bringen. So seltsam es vielleicht klingen mag, zu erzählen, wie man reinigt: Das kann auf beiden Seiten viel Frust ersparen.
Nicht zu vergessen:
- Klären Sie über Besonderheiten wie etwa Alarmanlagen auf.
- Legen Sie klar fest, welche Räume zu putzen sind – und welche nicht.
- Zeigen Sie Ihrer Hilfe, wo sie Reinigungsmittel, Lappen, Schwämme, Staubsauger und Besen findet und welches Utensil wofür zu nutzen ist.
Welchen Verdienst Haushaltshilfen haben
Natürlich spielen auch die Kosten eine wichtige Rolle, wenn Sie eine Haushaltshilfe benötigen. Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt zum 1. Januar 2024 von 12 Euro auf 12,41 Euro pro Stunde. Das bedeutet, dass Auftraggebende nicht weniger zahlen dürfen. Oft liegt der Verdienst aber deutlich höher – und zwar Fachleuten zufolge zwischen rund 12 Euro bis rund 31 Euro pro Stunde.
Wie hoch der Stundenlohn ist, hängt zum Beispiel von der Qualifikation der Haushaltshilfe ab. Auch der Wohnort spielt eine Rolle. So macht es einen Unterschied, ob zum Beispiel in Städten wie München oder Stuttgart, die als teures Pflaster gelten, oder in einer Kleinstadt Hilfe benötigt wird. Auch die etwa in München lebende Haushaltshilfe muss dieselben vergleichsweisen hohen Lebenshaltungskosten tragen wie ihre Auftraggeberin oder ihr Auftraggeber. Wer einen Tipp für eine Top-Haushaltshilfe aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis bekommt, orientiert sich zumeist an dem Verdienst, den die Hilfe beim empfehlenden Haushalt erzielt.
Gut zu wissen: Für hauswirtschaftliche Beschäftigte in Privathaushalten und haushaltsnahen Dienstleistungsunternehmen gibt es seit April 2023 einen neuen bundesweit gültigen Mantel- und Entgelttarifvertrag. Details gibt es beim bkh Berufsverband für Angestellte und Selbstständige in der Hauswirtschaft.
Geringfügig beschäftigte Haushaltshilfe anmelden – ja oder nein?
Haushaltshilfen, die bis zu 538 Euro im Monat verdienen. Davon haben beide Seiten Vorteile, also auch die Auftraggebenden. Personen mit Minijobs, die angemeldet sind, haben die gleichen Arbeitnehmerrechte wie Vollzeitbeschäftigte. Das bedeutet: ein Recht auf bezahlten Urlaub und auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.
Verzichten Auftraggebende auf die Anmeldung, ist das Schwarzarbeit. Sie begehen eine Ordnungswidrigkeit, die – falls sie auffliegt – ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro nach sich zieht. Außerdem kann eine Nicht-Anmeldung der Haushaltshilfe bei der Minijob-Zentrale versicherungs- und haftungsrechtliche Folgen haben. Stürzt die Haushaltshilfe von der Leiter und verletzt sich schwer oder geht in der Wohnung etwas zu Bruch, greift kein Versicherungsschutz.
So funktioniert das Anmelden: Auf der Website der Minijob-Zentrale gibt es den sogenannten Haushaltsscheck, mit dem Sie ihre private Haushaltshilfe anmelden können.
Sie möchten wissen, wie hoch Ihre Abgaben bei einer Haushaltshilfe sind? Das lässt sich mit dem Haushaltsscheck-Rechner einfach herausfinden.