Helmut Schmidt Journalistenpreis 2024

Aktuelles 3 min Lesedauer 14.11.2024
HSJP

Seit 1996 wird jährlich der Helmut Schmidt Journalistenpreis für herausragende publizistische Leistungen im Wirtschafts- und Finanzjournalismus vergeben. Ausgezeichnet werden journalistische Arbeiten, die sich kritisch und konstruktiv mit dem Zeitgeschehen auseinandersetzen und Verbraucherinnen und Verbrauchern wirtschaftliche Zusammenhänge transparent und nachvollziehbar machen.

Der Preis wird von der ING Deutschland gestiftet und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.

Die Jury des Helmut Schmidt Journalistenpreises hat aus knapp 250 Einreichungen die folgenden Gewinner-Beiträge ermittelt:

1. Preis: „Inside Tesla“ von stern investigativ-Team (Stern / RTL)

In einer brisanten Recherche gelingt es dem stern investigativ-Team um Christian Esser, Manka Heise und Tina Kaiser Mitarbeiter in die streng abgeschottete Welt einer Tesla-Fabrik einzuschleusen. Dadurch erhält das Team Einblicke in die brandenburgische Tesla Gigafactory und deckt dabei neue, bisher unbekannte Missstände beim Arbeitsschutz sowie Verstöße gegen Arbeitsrecht und Umweltauflagen auf. Auch die Rolle der Politik und Behörden wird kritisch beleuchtet. Die umfassende investigative und mutige Recherche, die mit Podcasts, Artikeln und einer Filmdokumentation crossmedial aufbereitet wurde, nimmt einen hautnah mit in die Gigafactory.

2. Preis: „Sunita und ich“ von Andreas Babst (NZZ Folio)

Der Südasien-Korrespondent Andreas Babst schreibt in seinem Beitrag „Sunita und ich“ für NZZ Folio über seine Haushälterin in Delhi. Der Autor zeichnet den Lebensweg Sunitas nach, die aus einem nepalesischen Bergdorf stammt, und beschreibt die vertrauensvoll-freundschaftliche Beziehung, aber auch die eigenen Unsicherheiten und Zweifel, die auf seinem Weg in die Gesellschaft der nepalesischen Arbeiterinnen in Delhi entstehen. Dabei gelingt es ihm beeindruckend die Grautöne in der Gegenüberstellung unterschiedlicher Einkommensverhältnisse herauszuarbeiten. Für die emotionale und berührende Umsetzung dieses persönlichen Themas und die literarische Qualität des Textes, wird die Reportage mit dem 2. Preis ausgezeichnet.

3. Preis: »Sorry« von Kristina Gnirke und Simon Book (Der Spiegel)

Mit „Sorry – Psychogramm eines Hochstaplers“ gibt das Spiegel-Team einen Einblick in die Welt des österreichischen Milliardärs René Benko und hinter die Signa-Fassade. Sie gehen der Frage nach, wie es Benko gelingen konnte, erfahrene Geschäftsleute zum Einstieg mit Hunderten Millionen in sein Unternehmen zu überzeugen und finden Investoren, die sich anonym dazu äußern. Es entsteht das Bild eines gigantischen Blendwerks, ersonnen, um den Reichen ihr Geld abzuluchsen. Als zentrale Geschichte im Insolvenzverfahren zu Benkos Signa Holding hat das Stück hohe Relevanz, ist hervorragend erzählt und dabei nah an den Protagonisten

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Illustration einer Frau, die mit Koffer läuft