Hochzeitsfeier: So viel kostet das Fest
Von der Location bis zur Deko
Die meisten Brautpaare wünschen sich Geld zur Hochzeit. Angesichts dieser Zahlen ist das nicht verwunderlich: Laut einer aktuellen Studie des digitalen Hochzeitsplaners WeddyPlace gibt über die Hälfte der befragten Paare bis zu 15.000 Euro für ihre Hochzeit aus. Rund 30% bezahlen demnach zwischen 15.001 und 25.000 Euro. Da können Geldgeschenke eine hilfreiche Unterstützung sein.
Aber mit welchen Kosten müssen Heiratswillige – abgesehen von der Trauung im Standesamt, den Outfits und den Flitterwochen – für die Hochzeitsfeier rechnen? „Eine Hochzeit setzt sich aus sehr vielen Komponenten zusammen“, sagt Annika Kahl vom Bundesverband der Hochzeitsdienstleister (BvdH). „Grundlegend ist schon die Frage, in welchem Rahmen möchte ich mit wie vielen Personen feiern?“ Die Antwort hängt in der Regel bei den meisten Paaren vom Hochzeitsbudget ab.
Das Hochzeitsbudget
„Die Kosten für eine Hochzeit variieren sehr stark“, sagt auch Svenja Schirk, Pressesprecherin beim Bund deutscher Hochzeitsplaner. „Man kann für jedes Budget eine Hochzeit feiern.“ Die Frage sei nur, wie das Hochzeitspaar diese gestalten möchte. Grob lässt sich laut Schirk sagen: Wer Wert auf die Arbeit und Expertise von professionellen Hochzeitsdienstleistern legt, gehobenes Essen und Getränke anbieten will und eine exklusive Location möchte, muss bei 50 Gästen in Ballungsgebieten mit mindestens 20.000 bis 25.000 Euro Gesamtbudget rechnen.
Annika Kahl vom BvdH rät: „Brautpaare sollten ehrlich mit sich selbst sein und in diesem Rahmen darüber nachdenken, wie viel Geld sie überhaupt in ein solches Fest investieren möchten und können.“ Das schaffe einen realistischen Rahmen, in dem Wünsche und Vorstellungen geplant und im Zweifel Alternativen gefunden werden können.
Hochzeitskosten: Essen und Getränke
Ein Buffet ist oftmals etwas kostengünstiger als ein Menü. Generell können Brautpaare als groben Richtwert mit durchschnittlich 100 bis 150 Euro pro Person für Essen, Trinken und Tischkarten rechnen. In der gehobenen Gastronomie liegt die Preisspanne laut dem Bund deutscher Hochzeitsplaner pro Kopf bei 150 bis 250 Euro.
„Die meist größten Kostenpunkte sind das Essen und die Getränke sowie die Location“, sagt Schirk. Da zu einer typisch deutschen Hochzeit laut Svenja Schirk zwischen 50 und 100 Gäste eingeladen werden, können Brautpaare mit diesen Kostenfaktoren rechnen:
- 50 Gäste à 100 Euro im unteren Preissegment: 5.000 Euro
- 100 Gäste à 250 Euro im oberen Preissegment: 25.000 Euro
Kostenfaktor Location
Neben der Bewirtung ist die Location ein weiterer großer Kostenfaktor. Die Preise für dafür hängen von folgenden Faktoren ab:
- Wird eine Raummiete verlangt?
- Muss Servicepersonal bezahlt werden?
- Soll es eine freie Trauung geben?
„Eine große Feier in einer beliebten Location an einem Wochenende im Sommer ist natürlich teurer als eine Feier mit wenigen Gästen unter der Woche beim Lieblingsitaliener“, so Schirk.
Tipp: Wer einen Garten hat, kann sich Kosten sparen: „Eine Hochzeitsfeier mit den zehn besten Freunden im eigenen Garten kann genauso erfüllend sein wie ein opulentes Fest in der angesagtesten Location der Stadt und einer großen Gästeanzahl“, sagt Annika Kahl. Ganz gratis ist das Gartenfest aber auch nicht: Oft kommen Mietkosten für Stühle und Tische sowie Zelte dazu.
Dekoration und versteckte Kosten
Eine Hochzeitsdeko besteht bei vielen Brautpaaren aus Tischkarten, Kerzen, Blumengestecken und Lampions und schlägt mit 200 Euro bis 400 Euro zu Buche, wie die Hochzeitsplanungs-Website „The Perfect Wedding“ schreibt.
Einige Kostenfaktoren werden gerne vergessen. „Oft sind es Kleinigkeiten, die sich im Gesamten summieren können“, sagt Annika Kahl.
Dazu zählen zu Beispiel:
- Kosten für das Porto zum Versenden der Einladungen,
- Trinkgelder für das Servicepersonal,
- Menükarten,
- Liefergebühren sowie
- Zelte für eine Outdoor-Hochzeit als Schutz vor Sonne und Regen.
Extra Kosten bei der Hochzeit
Wer sich Unterstützung bei der Hochzeitsplanung- und Durchführung holen möchte, muss mit diesen Kostenfaktoren rechnen:
- Hochzeitsplaner*in: Laut dem Bund deutscher Hochzeitsplaner beginnen Teilplanungen bei mehreren Hundert Euro. Wer einen Full Service von A bis Z möchte, muss je nach Erfahrung und Auftragsvolumen zwischen 4.000 Euro und 8.000 Euro einkalkulieren.
- Hochzeitsfotograf*in: Je nach Aufwand und Zeit kommen hier 400 bis 2.000 Euro zusammen.
- Hochzeits-DJ: Bis zu 1.200 Euro für DJ und Equipment sind realistisch. Für eine Band liegen die Preise bei durchschnittlich 2.000 Euro.
Hier lässt sich Geld einsparen
Paare, die nur ein kleineres Budget zur Verfügung haben, können auf Hochzeitsplaner*in und DJ verzichten, ihre Feier mithilfe eines der zahlreichen Online-Planungstools im Internet planen und die Musik von einer Anlage abspielen lassen. Auch bei der Dekoration lässt sich sparen. „Es ist natürlich budgetschonender mit heimischen Wiesenblumen selbst zu dekorieren als einen professionellen Floristen zu beauftragen, der die Festtafel mit großen Blumenarrangements vor Ort eindeckt“, sagt Annika Kahl vom BvdH. Svenja Schirk rät dazu, „sich eine Liste der Prioritäten anzulegen. Zuerst bucht man alle Posten mit Priorität eins. Ist noch Budget vorhanden, dann Dinge aus Priorität zwei, und so weiter.“
Extra-Tipp: Vielleicht gibt es jemanden im Freundes- und Bekanntenkreis, der oder die eine Hochzeitstorte backen möchte, Spaß am Fotografieren hat oder die Gartenmöbel ausleiht. Das spart Geld – und schafft ein schönes Gemeinschaftsgefühl.