Impact Investing: Wie funktioniert das?
Vorausschauend anlegen für mehr Nachhaltigkeit
Altersvorsorge geht alle an. Nachhaltigkeit aber auch. Wie beides zusammenpasst? Ganz einfach: Auch beim Geldanlegen für den Lebensabend ist mehr Nachhaltigkeit machbar. Impact Investing lautet hier das Schlagwort.
Das ist Impact Investing: Nach einer verbreiteten Definition handelt es sich hierbei um Investitionen, die nicht nur Rendite bringen, sondern auch einen messbaren sozialen und ökologischen Effekt erzielen.
Viele Jahre waren nachhaltige Geldanlagen stark nachgefragt. Doch inzwischen stagniert der Anteil der privaten Besitzer*innen nachhaltiger Geldanlagen erstmals. Er lag im Jahr 2023 mit 10% nun sogar leicht unter dem Vorjahreswert von 11%. Das geht aus einer Online-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken unter aus dem vergangenen Jahr hervor. Darüber hinaus
- konnte sich nur rund die Hälfte der Befragten (49%; 2022: 50%) etwas unter nachhaltigen Geldanlagen vorstellen. Diejenigen, die solche Produkte kannten, brachten sie mit umweltfreundlichen Erzeugnissen und erneuerbaren Energien in Verbindung.
- stieg der Anteil der Befragten, die in nachhaltige Geldanlagen investierten, mit dem verfügbaren Einkommen deutlich an.
- geben 46% der Befragten, die nachhaltige Geldanlagen kannten, aber bislang nicht nutzten, als Grund an, über zu wenige Informationen zu verfügen.
Mehr Wissen über nachhaltige Geldanlagen vermitteln
Dass die Anlageklasse noch recht unbekannt ist, zeigt auch eine im August 2023 veröffentlichte und vom nachhaltigen Investment-Manager Pangaea Life in Auftrag gegebene YouGov-Studie. Demnach ist das Vorurteil eines schlechteren Risikoprofils und einer geringeren Rendite noch weit verbreitet.
Als größte Hürden für nachhaltige Geldanlagen seien neben zu geringem Wissen
- Bedenken wegen Greenwashing (21%),
- zu hohes Risiko (16%),
- kein Interesse am Thema (16%) und
- mangelnde Transparenz (15%).
Umweltschutz und ethische Unternehmensführung sind wichtig
Wer nachhaltig investiert, entscheidet sich dafür zumeist bewusst. Am wichtigsten sind den Befragten laut der YouGov-Studie Umweltschutz (21%) und Klimaschutz (20%) – aber auch ethische Unternehmensführung (16%).
Eine Sichtweise, die der Philanthrop und Risikokapitalgeber Sir Ronald Cohen teilt. In seinem Buch „Impact" wirbt er für einen neuen Ansatz von Kapitalismus. Ein Investment müsse nicht nur finanzielle Rendite bringen, sondern auch positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt haben.
Forderung nach einer nachhaltigeren Wirtschaft
„Es braucht einen Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft“, sagt auch Thomas Küchenmeister von der Nichtregierungsorganisation Facing Finance. Dies habe spätestens der Bericht des Weltklimarates gezeigt. Möglichst viele Menschen müssten mitmachen. Und das könne durchaus gelingen: „Bei Lebensmitteln schauen viele Verbraucher inzwischen auch auf Bio-Qualität.“
- Mit einer Internetkampagne will Facing Finance Verbraucherinnen und Verbraucher daher für die Frage sensibilisieren, was mit ihrem Geld geschieht.
- Ein vergleichbares Angebot macht die Verbraucherzentrale Bremen.
Fallstudiendatenbank der Bundesinitiative Impact Investing
Sie benötigen Inspirationen in Sachen Impact Investing? Dann schauen Sie sich doch mal auf der Website der Bundesinitiative Impact Investing um. Dort finden Sie eine Datenbank mit Fallstudien aus unterschiedlichen Anlageklassen, Handlungsfeldern und Regionen, die Ihnen einen Einblick in die praktische Umsetzung von Impact Investing gibt.