Index oder Dividende im Blick

Was bringen diese Anlagestrategien?

Geldanlage 5 min Lesedauer 28.10.2022
Index-Strategie und Dividenden-Strategie

Index-Strategie, Dividenden-Strategie – was verbirgt sich dahinter, was bringen sie Anleger*innen und worauf sollten Verbraucher*innen dabei achten? Ein Überblick.

Auf dass das Geld sich vermehrt! Das ist das Ziel von allen, die in Aktien investieren. Doch so ganz ohne Plan sollten Anleger und Anlegerinnen dabei nicht vorgehen. Es gibt diverse Strategien, wobei aber klar sein muss: Keine von ihnen bietet zwingend eine absolute Erfolgsgarantie, auch nicht die Index-Strategie oder die Dividenden-Strategie. Denn niemand kann vorhersehen, wie sich die Aktienmärkte entwickeln.

Index-Strategie

Bei der Index-Strategie setzen Anleger und Anlegerinnen nicht auf einzelne Aktien, sondern auf einen kompletten Aktienindex. Das kann zum Beispiel der DAX, der Dow Jones oder MSCI World sein.

  • DAX: Die drei Buchstaben stehen für Deutscher Aktienindex. Darin sind die 40 größten und umsatzstärksten deutschen Aktiengesellschaften – sogenannte Blue Chips – gelistet. Deren Aktien werden an der Börse gehandelt. Die 40 Aktiengesellschaften, darunter Weltkonzerne und große Banken, machen aktuell etwa 80 Prozent des Grundkapitals deutscher börsennotierter Unternehmen aus. Insofern ist der DAX der wichtigste deutsche Aktienindex.
  • Dow Jones: Das ist der bekannteste Aktienindex der USA. Er setzt sich aus 30 der größten amerikanischen Unternehmen zusammen. Der Dow Jones orientiert sich im Gegensatz zu den meisten anderen Indizes nicht am Marktwert von Börsengesellschaften. Eine Kommission des Herausgebers entscheidet, wie sich der Dow Jones zusammensetzt.
  • MSCI World: Hierbei handelt es sich um einen globalen Aktienindex, der von dem US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI herausgegeben wird. Der MSCI World bildet die Kursentwicklung von mehr als 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern ab.

Wer als Anleger oder Anlegerin nun etwa auf den DAX oder auf den MSCI World setzt, erhält eine Rendite, die der Entwicklung des gewählten Index entspricht. Diese passiven Fonds heißen ETFs. ETF steht für Exchange Traded Fund – das sind börsengehandelte Fonds.

Was für die Index-Strategie spricht:

  • ETFs gelten als transparent. Sie können Anlegern und Anlegerinnen eine attraktive Rendite bescheren. Aber: Eine Garantie, dass das so bleibt, gibt es nicht.
  • Für ETFs fallen in der Regel geringere Verwaltungsgebühren an als für aktiv gemanagte Fonds. Nach Angaben der Stiftung Warentest zahlen Anleger oder Anlegerinnen derzeit etwa 0,3 bis 0,5 Prozent pro Jahr für globale Aktien-ETFs. Für herkömmliche Investmentfonds werde zumeist das Drei- bis Fünffache fällig. Je weniger eine Geldanlage kostet, desto höher kann – zumindest in der Theorie - am Ende die Rendite sein.
  • Kaufen oder verkaufen - das ist mit ETFs an der Börse jederzeit möglich. Wer etwa morgens einen ETF kauft, kann ihn am Nachmittag des gleichen Tags wieder verkaufen – und so Wertschwankungen während eines Tages nutzen. Bei herkömmlichen Fonds wird indes nur einmal am Tag ein Preis berechnet. Wichtig noch zu wissen: Beim Kauf und Verkauf eines ETFs entstehen Kosten. Die Bank bzw. der Onlinebroker nimmt dafür eine Gebühr. Ggf. fällt zusätzlich noch eine Handelsplatzgebühr beim Kauf oder Verkauf über eine Börse an.

Risiken bei der Index-Strategie:

  • Wie bereits erwähnt: Der Wert eines ETF unterliegt den Schwankungen der Aktienmärkte. Wer Fondsanteile zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkauft, riskiert hohe Verluste.
  • Der Erhalt des angelegten Geldes ist bei Fonds nicht garantiert. Anleger oder Anlegerinnen sollten daher nur eine Geldsumme investieren, die sie langfristig entbehren können.

Dividenden-Strategie

Einen anderen Ansatz als die Index-Strategie verfolgt die Dividenden-Strategie. Hierbei haben Anleger oder Anlegerinnen die Dividende, die ein Unternehmen zahlt, im Blick. Sie kaufen die Aktien von Unternehmen, die eine hohe Dividendenrendite haben – also viel von ihrem Gewinn ausschütten. Der Dividenden-Strategie liegt die Philosophie zugrunde, dass Unternehmen, die viel Gewinn ausschütten, wirtschaftlich solide sind und offenbar selbst an einem langfristigen Geschäftserfolg glauben. Tritt dies tatsächlich ein, steigt der Kurs.

Was für die Dividenden-Strategie spricht:

  • Regelmäßige Dividendenzahlungen können ein attraktives Zusatzeinkommen sein. Es gibt jedoch keine Gewähr dafür, dass erstens ein Unternehmen eine Dividende überhaupt ausschüttet und zweitens, dass eine solche Dividende hoch ist.
  • Wer bei der Dividenden-Strategie auf wirtschaftlich solide Firmen setzt, hatte bislang ein vergleichsweise geringes Risiko für einen Totalverlust seiner Aktien oder extrem hohen Kursschwankungen. Ob das allerdings auch künftig so bleibt, ist angesichts der derzeit unsicheren weltwirtschaftlichen Lage ungewiss.

Risiken bei der Dividenden-Strategie:

  • Eine Dividendenausschüttung wirkt sich immer auf Kursgewinne aus. Nach der Hauptversammlung eines Unternehmens korrigiert die Börse den Kurs der jeweiligen Aktien um den ausgeschütteten Dividendenbetrag nach unten. Fällt der Kurs, führt dies am Ende unweigerlich zu Verlusten, ob es nun eine Dividende gab oder nicht. Wer auf der Suche nach den für sich richtigen Aktien ist, sollte sich daher nicht nur an der Dividendenhöhe orientieren.
  • Manche Unternehmen wollen mit guten Dividenden Käufer oder Käuferinnen für ihre im Sinkflug befindlichen Aktien ködern. Ein weiteres Argument also, sich mit dem Unternehmen sehr genau auseinanderzusetzen und zum Beispiel dessen Geschäftsbericht zu lesen.
  • Hohe Dividendenzahlungen können auch darauf hindeuten, dass die Unternehmensspitze keine Investitionen für die Zukunft tätigt.

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