Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben

Mehr Effizienz, weniger Abfall

Nachhaltigkeit 4 min Lesedauer 27.09.2024
Frau steht im Klamottenshop und schaut sich einen Pullover an

Kaufen, nutzen, wegwerfen. So leben die meisten von uns. Doch nachhaltig ist das nicht. Herstellerinnen und Hersteller produzieren immer wieder neue Waren, womit die ohnehin knappen Rohstoffe sich weiter verknappen und die Klimakrise sich weiter verschärft. Zugleich wachsen weltweit die Müllberge.

So kann es nicht weitergehen, findet nicht zuletzt die Europäische Kommission – und hat einen Aktionsplan präsentiert. Nach ihrem Willen soll die EU spätestens 2050 klimaneutral und eine Kreislaufwirtschaft sein.

  • Definition: Bei einer Kreislaufwirtschaft, auch bekannt unter dem englischen Begriff „Circular Economy“, bleiben vorhandene Produkte so lange wie möglich im Umlauf. Das geschieht etwa per Leasing oder via Abo. Vor einer Wiederverwendung erfolgt gegebenenfalls eine Aufarbeitung, eine Reparatur oder ein Recycling der Waren. Das Ziel hierbei ist, den „Life Cycle“ (auf Deutsch: Lebenszyklus) von Produkten zu verlängern. Sie bleiben im Zuge eines „Life Cycle Managements“ so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf und erzielen durch eine erneute Nutzung eine weitere Wertschöpfung.

Mit Kreislaufwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit

Vor allem wegen der knappen Rohstoffe bei gleichzeitig steigender Nachfrage führt an einer Kreislaufwirtschaft kein Weg vorbei. In der Industrie etwa lässt sich dringend benötigtes (Alt-)Metall beispielsweise wieder einschmelzen und neu verwenden. Durch eine kluge Nutzung von Rohstoffen können Unternehmen CO2-Emissionen senken und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

„Damit Europa wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleibt und gleichzeitig bis 2050 Klimaneutralität erreicht, ist eine Kreislaufwirtschaft das A&O“, sagt Peter Kurth, Geschäftsführender Präsident des BDE Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V..

Übrigens: Ein besseres Recycling etwa von Handy- und Batterieteilen würde auch dazu beitragen, dass Europa künftiger unabhängiger von Rohstoffen aus anderen Erdteilen wie etwa Asien und den USA wird. Ein Großteil des Lithiums, Kobalts oder Nickels, das die Herstellerinnen und Hersteller benötigen, gibt es längst in Europa – und zwar beispielsweise in den nicht mehr genutzten Handy- und Batterieteilen.

Transformation zur Circular Economy – Das plant die EU-Kommission

Die Europäische Kommission hat im Dezember 2019 den europäischen Green Deal vorgestellt, dessen Ziel es ist, den grünen Wandel in der Wirtschaft zu beschleunigen. „Unsere Wirtschaft ist heute noch überwiegend linear gestaltet“, so der für den europäischen Green Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans. Nur ein geringer Teil der Sekundärstoffe und -ressourcen gelange wieder in die Wirtschaft zurück.

Ende März 2022 präsentierte die Kommission ein erstes Maßnahmenpaket, um die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Zu den Vorschlägen gehören etwa, den grünen Wandel der Wirtschaft zu forcieren sowie die Bauprodukteverordnung zu überarbeiten. Weitere Punkte:

  • Kleidung – Ziel ist es, sie haltbarer, recycelbarer und nachhaltiger zu produzieren, um so zu vermeiden, dass weiter Lkw-Ladungen mit Textilien im Sekundentakt auf Deponien und in Verbrennungsanlagen landen. Geplant sind verpflichtende Mindestwerte für den Anteil recycelter Materialien. Außerdem ist vorgesehen, dass Kleidung einfacher auszubessern ist.
  • Elektronik – Austauschbare Akkus, einfachere Reparaturen und länger gewährleistende Softwareupdates – das könnte auf Verbraucherinnen und Verbraucher zukommen. „Ein Smartphone sollte seine Funktionalität nicht verlieren, nur weil der Akku schwächer wird“, so Timmermans. Es geht darum, Geräte durch Aktualisierungen zu stärken.
  • Haushalt – Waschmaschinen, Kühlschränke & co.: Hier will die Kommission die Anforderungen an die Langlebigkeit der Geräte hochschrauben. Wenn etwa ein Geschirrspüler kaputt ist, soll ein Austausch des defekten Teils künftig einfach möglich sein. Produktangaben wie „grün“ oder „umweltfreundlich“ will die Kommission untersagen, wenn sie nicht nachgewiesen sind.

Statt Kaufen: Waren über Abo oder Leasing nutzen

Bei Autos ist ein Leasing schon lange möglich. Aber es gibt auch andere Bereiche, wo sich Waren nur für eine bestimmte Zeit nutzen lassen und dann weitergegeben werden.

  • Über mediamarkt.de können Sie Technik aller Art – ob nun Drohnen, Kameras oder E-Mobility und vieles mehr – günstig mieten.
  • Bei leasingshop.de ist ein Leasing von Waschmaschinen und vielen anderen Haushaltsgeräten möglich.
  • Über die App fainin.com haben Sie die Option, sich beispielsweise Werkzeug zu leihen. Sie können auch, wenn Sie mögen, selbst Verleiherin oder Verleiher werden.
  • Auch in Sachen Mode ist Leasing möglich. Stellen Sie sich vor, Sie benötigen ein ausgefallenes Abendkleid oder einen Smoking für eine Veranstaltung. Das sind Kleidungsstücke, die teuer in der Anschaffung sind und nach einmaligem Tragen im Schrank hängen. Leasen Sie doch einfach Ihre Abendgarderobe. Ein Abendkleid können Sie beispielsweise bei dresscoded.com leihen.

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